Das bestätigt auch USR-Trainer Carlo Weis, der sagt, mit Mateusz Siebert einen Abwehrspieler der Extraklasse zu „besitzen“.
Die Außendarstellung von Canach und Rümelingen könnte definitiv besser, attraktiver sein, beide wirken etwas glanzlos, bieder. Auch der Spielstil – hart am Mann, destruktiv, nicht sonderlich attraktiv – beider ähnelt sich, was Weis so nicht ganz stehen lassen will: „Wer spielt denn anders in der BGL Ligue?“, fragt der ehemalige Rekordnationalspieler und liefert die Antwort gleich mit: „Niemand.“
Klassenerhalt
Für Carlo Weis zählt zunächst der Klassenerhalt, dem er am Freitag (27.02.15) mit einem Sieg in Canach („Es ist noch kein Sechs-Punkte-Spiel, es wäre aber gut, zu gewinnen.“) ein Stückchen näher kommen will, ehe er dran denkt, vom schnörkellosen USR-Spiel abzuweichen.
Wer den gepflegten Ball sehen will, kann das dennoch bei seiner Mannschaft, besser gesagt bei einem Mann: Mateusz Siebert. Der gebürtige Pole, der erst 25 Jahre jung ist, wirkt unscheinbar. Seine Klasse jedoch ist Kennern längst aufgefallen. Mit Nebenmann Inacio Barbosa wird die USR-Abwehr als eine der besten in der BGL Ligue gepriesen. Trotz 23 Gegentreffern, davon aber gleich sieben (!) am zweiten Spieltag gegen die Fola.
Danach folgten sieben Partien, in denen die USR den Kasten dicht hielt, ehe am Hinrundenende die Schotten wieder offen standen. „Da waren wir in einer negativen Spirale, mental waren einige bereits in der Winterpause“, analysiert Carlo Weis.
Stabilität
Jetzt soll wieder Stabilität her, wie der Coach präzisiert, der in diesem Unterfangen große Stücke auf Mateusz Siebert hält: „Ein Klassespieler, gesegnet mit Talent.“ Aus diesem Grund stand Siebert trotz einer Verletzung, die er sich in der Vorbereitung zuzog, etwas überraschend am vergangenen Wochenende gegen die Fola wieder im USR-Aufgebot. Zunächst, der Schonung wegen, auf der Bank, um dann in der zweiten Halbzeit defensiv zentral mitzuwirken. „Wir hatten hinten rechts Probleme, daher musste ich umstellen. Und es wurde viel besser mit Mateusz“, lobt Weis seinen Innenverteidiger.
„De Wäissen“ legt sogar nach: „Er ist ein umgänglicher Typ, intelligent.“ Das beweist dessen Weitsicht, die vielen anderen oft abhanden kommt, studiert Siebert inzwischen doch im dritten Jahr „Economie“, weil er den Durchbruch als Profi nicht schaffte. Und genau dort liegt sein Makel, wie Carlo Weis betont: „‚Vläit war hien deemools schlecht encadréiert.‘ Er mag es jedenfalls nicht, wenn es wehtut. Darüber habe ich bereits mit ihm gesprochen und es wird besser. Nur mit einer kollektiven Dynamik kann man solch ein Defizit kompensieren.“
Am Freitagabend (27.02.15) in Canach kann Mateusz Siebert dann beweisen, dass er den Kampf doch nicht scheut.
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