/ Marie Muller: Vorletzte Chance
Und das ist ein Weltcup, also ein Wettbewerb mit der niedrigsten Quote (100 Punkte für Gold). Dieser letzte Wettkampf ist wie der Weltcup vor zwei Wochen wieder in zwei Durchgänge aufgeteilt, am 11./12. Februar kämpften die Frauen in Budapest (HUN) und die Männer in Oberwart (AUT), an diesem Wochenende sind Warschau (POL) und Prag (CZE) die Gastgeber.
Marie Muller hat 2012 noch kein Rendezvous ausgelassen. Eine Verbesserung in der Weltrangliste konnte sie dabei nicht erzielen, die Luxemburgerin steht nach wie vor auf dem 19. Rang. Auch in der bereinigten „Olympia-Weltrangliste“ (nur 1 Judoka pro Nation) ging es weder nach oben noch nach unten, Muller steht immer noch auf Rang 15, also ein Platz hinter der direkten Qualifikation, mit 58 Punkten Rückstand auf Rosalba Forciniti (ITA) und 18 Punkten Vorsprung auf Jaana Sundberg (FIN).
Zum Glück für die zweifache Sportlerin des Jahres hat der europäische Verband eine allerletzte Möglichkeit auf dem Terminkalender stehen, die Europameisterschaften vom 26.-29. April in Chelyabinsk (RUS). Und bei der EM werden 180, 108 und 72 Punkte für Medaillen vergeben.
Für Marie Muller könnten sich diese beiden letzten Termine als äußerst wertvoll erweisen, da sie gegenüber den Konkurrentinnen die niedrigeren Streichresultate aufweisen kann. Zudem ist der Blick in die Vergangenheit ein gutes Omen, denn 2010 (2011 kein Einsatz in Warschau) konnte die Judoka des KSV Esslingen in Budapest einen 5. Platz belegen und gewann dann in Polen eine Bronzemedaille, mit u.a. einem Sieg gegen Joana Ramos (POR). Und vor zwei Wochen nahm Muller in Budapest erneut Platz 5 ein.
Selbstvertrauen
Eine weitere Bronzemedaille (40 Punkte) würde die 26-Jährige zwar in der Weltrangliste nicht nach vorne bringen, aber viel Selbstvertrauen für die letzten Auftritte im April in Russland einfahren. Und sollten alle Stricke reißen: Mit einem Bein steht Marie Muller schon auf dem olympischen Tatami in London, über den Weg der kontinentalen Quote (siehe auch „T“ vom Montag), mit Platz 8 in der EJU-Rangliste (Rang 4 der bereinigten Tabelle) und ist Führende der Kategorie -52 kg (maximal 2 Startplätze).
Gold muss es fast sein
Aber vielleicht kann sich Marie Muller in Warschau noch steigern, auf ihrem Karrierekonto stehen bereits drei Goldmedaillen. Warum also sollte eine vierte nicht hinzukommen? Mit einer Goldmedaille in Warschau würde die Luxemburgerin an Forciniti vorbeiziehen (falls diese nicht Silber gewinnt). Der Vorteil bei diesem Weltcup ist, dass er nicht so stark besetzt ist wie der Grand Prix am vergangenen Wochenende in Düsseldorf und schon gar nicht wie der Grand Slam Anfang des Monats in Paris. Gekämpft wird in der Sporthalle „Arena Ursynow“.
Die Auslosung findet am Freitag um 20.00 Uhr im Hotel Gromada statt. Die Gewichtsklasse von Marie Muller (-52 kg) wird ihren Weltcup am morgigen Samstag bestreiten. Die Vorrundenkämpfe beginnen um 10.00 Uhr, die Finalrunden finden am Nachmittag nach der Eröffnungsfeier statt. Wie immer wird Marie Muller einzig und allein von ihrem Trainer Ralf Heiler unterstützt.
- „Jahr des Umbruchs“ – Luxemburger Armee feiert Sankt Martin - 8. November 2017.
- Ein Altstadtfest wie kein Zweites - 15. Juli 2017.
- Zukunft des Polizeimuseums ungewiss - 5. Januar 2017.