Luxemburger Boxverband unter Beschuss

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(AFP)

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Jetzt kommt's dicke: Der Bund Deutscher Berufsboxer (BDB) will den Luxemburgischen Boxverband (FBL) aus dem Europaverband EBU ausschließen lassen.

„Wir werden das auf der nächsten EBU-Tagung Ende Mai in Lüttich beantragen“, sagte BDB-Präsident Thomas Pütz am Freitag der Nachrichtenagentur dpa. „Eine künftige Zusammenarbeit mit ihm ist ausgeschlossen.“ Grund: Die Luxemburger erteilten „Krawall“-Boxer Dereck Chisora die Lizenz für einen Kampf gegen seinen englischen Landsmann David Haye am 14. Juli in London. Zwei Monate zuvor hatte der britische Verband British Boxing Board of Control (BBBofC) Chisora wegen seiner gewalttätigen Ausfälle die Lizenz auf unbestimmte Zeit entzogen.

Die Sperre durch die Briten umgingen Chisora und Manager Frank Warren mit der Luxemburger Lizenz, die auch Haye erhielt. „Wir können nicht zulassen, dass die Ethik auf der Strecke bleibt und der seriöse Boxsport einen Tritt erhält“, sagte Pütz. Der BDB-Präsident bezeichnete das geplante Duell, das die ARD übertragen will, als Rummelboxen.

„Eine Ungeheuerlichkeit“

„Chisora hat die letzten beiden Kämpfe verloren, er hat Gegner beim Wiegen ins Gesicht geschlagen, er hat andere bespuckt, eine Schlägerei vom Zaun gebrochen, Morddrohungen ausgestoßen. Zur Belohnung erhält er einen Kampf, für den er mit Millionen Pfund zugeschmissen wird. Das ist eine Ungeheuerlichkeit“, sagte Pütz.

Der englische Verband hat unterdessen beschlossen, allen an dem Kampf beteiligten Funktionären und technischen Mitarbeitern die Lizenz des BBBofC zu entziehen. Folglich müssten luxemburgische Kampf- und Punktrichter, Ringsprecher, Zeitnehmer etc. eingesetzt werden.