Luxemburg – Weißrussland: Pro und Kontra halten sich die Waage

Luxemburg – Weißrussland: Pro und Kontra halten sich die Waage

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FUSSBALL - Wenn Luxemburg heute Freitag ab 20.15 Uhr Weißrussland im Stade Josy Barthel empfängt, kommen natürlich Erinnerungen an den Last Minute-Sieg vor fast genau drei Jahren in Gomel. Seitdem aber hat sich einiges getan.

Christophe Junker

Dazwischen lagen u.a. der sensationelle Erfolg in der Schweiz … und ein Trainerwechsel. Der neue FLF-Coach Luc Holtz vertritt eine etwas offensiver geprägte Ansicht vom Fußball. Auch heute? Holtz jedenfalls wollte gestern nicht allzu viel preisgeben, wie er Weißrussland entgegentreten will. Er strahlte jedoch Zuversicht aus. Kann er zum Teil auch, halten sich doch Pro und Contra einigermaßen die Waage.

Pro

– Luc Holtz kennt seine Mannschaft inzwischen besser. „’D’Spiller sinn e Krack méi wäit wéi am Ufank.‘ Man spürt die Leidenschaft, wir müssen versuchen, diese mit ins Spiel zu nehmen. Wenn uns das gelingt, kann nicht mehr viel schiefgehen.“

– Luc Holtz verbreitet seit seinem Amtsantritt Zuversicht. „Ich bin vom Naturell her ein Optimist. Was unser Niveau betrifft, sind wir derzeit wirklich auf einem guten Level. Verglichen mit dem Spiel gegen Bosnien, als wir nach einer Viertelstunde mit 0:3 zurücklagen, sind wir mental besser drauf. Wir haben eine gesunde Portion Selbstvertrauen in Albanien getankt.“

– Weißrussland muss die Ergebnisse der Spiele in Frankreich (1:0-Sieg) und gegen Rumänien (0:0) bestätigen. Holtz: „Sie kommen, um zu gewinnen, was sie müssen und wollen. Sie werden aber das Spiel machen müssen, und damit tun sie sich die letzten 30 m vor dem gegnerischen Tor schwer. Sie müssen also offensiver auftreten, und das kann auf Kosten der Defensive gehen. Wir müssen davon profitieren.“

– Die FLF-Angreifer sind gut in Form. „Wir gehen ins Spiel mit den Qualitäten, die die unsrigen sind. Während der Partie sehen wir weiter. Alles hängt davon ab, wie sich das Spiel entwickelt. Ich bin jemand, der auch mal ein gewisses Risiko eingeht. Dann müssen wir auch nicht unbedingt im Mittelfeld mit einer Fünferlinie spielen. Ich sage aber nicht, dass wir mit zwei oder drei Stürmern spielen lassen werden.“

– Die Statistik ist für Luxemburger Verhältnisse recht ertragbar. „Ich gebe nichts auf Statistiken. Vor drei Jahren hat Weißrussland die Partie wohl nicht mit der erforderlichen mentalen Einstellung begonnen. Das wird morgen (heute) anders sein. Sie sind von der individuellen Klasse her sicher nicht so stark wie Frankreich. Daher ist gegen Weißrussland eher ein positives Ergebnis möglich als gegen Frankreich.“

Kontra

– Angst vor einer Revanche der Weißrussen hat Luc Holtz nicht: „Angst? Null!“

– Und vor der positiven Entwicklung, die das Team von Bernd Stange in den letzten drei Jahren durchgemacht hat: „Wir haben ihre Spiele gegen Frankreich und Rumänien analysiert. Defensiv stehen sie sehr kompakt. Zweimal ohne Gegentor gegen Mannschaften, die technisch guten Fußball spielen, beweisen das. Das muss man fertigbringen.“

– Die Hleb-Brüder Alexander und Vyacheslav: „Alexander Hleb war, als ich ihn vor einem Monat gesehen habe, noch nicht in Topform. Uns würde es natürlich weiterhelfen, wenn das auch morgen (heute) so wäre (Alexander Hleb wird wohl ausfallen, d. Red.). Er ist ein Spieler, der jederzeit eine Entscheidung herbeiführen kann. Sein Bruder ist ein anderer Spielertyp, der andere Stärken hat.“

– Sind die Luxemburger Spieler nicht bereits mit den Gedanken bei der Partie gegen Frankreich? Luc Holtz: „Wenn ich auch nur einen sehe, der nur 80 Prozent gegen Weißrussland bringt, ist er sofort draußen und kann sich das Spiel in Metz 90 Minuten von der Tribüne aus anschauen.“

Pro und Kontra halten sich demnach in etwa die Waage, falls sich das heute Freitagabend auch auf der Anzeigetafel widerspiegeln sollte, hätte sicher niemand etwas dagegen einzuwenden.