Nach Spielende sah man das Feingespür der luxemburgischen Fans. Trotz der Niederlage gab es großen Applaus für die „Roten Löwen“, denn die Mannschaft hatte das ganze Turnier hindurch alles gegeben und sich den Beifall verdient. Bewusst war den Zuschauern wohl auch die Situation, in der sich Luxemburg derzeit befindet. „Wir haben das Mindestziel, eine Medaille zu gewinnen, nicht erreicht, aber in einem kleinen Land wie unserem gibt es immer Höhen und Tiefen. Unser Aufstieg 2017 war so ein Hoch und dann nutzen immer viele Spieler das Highlight ihrer Karriere, um aufzuhören. Momentan durchlaufen wir einen Generationswechsel, wir stellten die jüngsten Spieler des Turniers und die Altersmischung war nicht ideal“, erklärte Präsident Schneider.

Auf dem Eis bot sich ein ähnliches Bild wie am Vortag. Goalie Lepage war wieder einmal der Hauptakteur, wehrte insgesamt 38 Schüsse ab und konnte mehrmals seine Klasse beweisen. Für Luxemburg fing das Spiel dennoch positiv an. Gleich bei der ersten gefährlichen Situation hatte der Keeper von Taiwan das Nachsehen – Claude Mossong stocherte aus kurzer Distanz den Puck über die Torlinie zur 1:0-Führung. Es entwickelte sich ein unterhaltsames Spiel mit leichten Vorteilen für die Gäste, die sie noch im ersten Drittel zum Ausgleich nutzen konnten. Taiwan zeigte sich einen Tick aggressiver, war öfters den Bruchteil einer Sekunde eher am Puck und konnte den Vorsprung in der Folge auf 1:4 ausbauen. Spannend wurde es dann ganz zum Schluss noch einmal. Tore durch Kapitän Benny Welter und Sacha Backes brachten die Hausherren auf 3:4 heran, aber es waren nur noch sechs Sekunden zu spielen. Taiwan setzte den Schlusspunkt mit einem Empty-Net-Goal.

Organisatorisch hat sich die Weltmeisterschaft laut Schneider gelohnt. „Es ist zwar sehr viel Arbeit, aber es lohnt sich immer, so ein Event zu organisieren. Der Zuschauerzuspruch war groß, wir hatten über 1.100 Fans beim ersten Spiel und auch nach dem Turnierverlauf sind heute 700 gekommen. Aber es geht nicht nur darum, ein bisschen Geld in die Kasse zu bekommen, sondern auch, die Leute auf unseren Sport aufmerksam zu machen. Wir erwarten, dass wir wieder viele neue, junge Spieler dazugewonnen haben. Das passiert eigentlich jedes Mal in der Saison nach so einem Event. Die Werbung ist ganz sicher gelungen.“