Liz May: Mehr Training als Rennen

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Die Triathleten treten so langsam in ihre heiße Phase ein. Insbesondere die Renn-Daten der Elite sind für die Sommermonate prall gefüllt.

Auch Liz May wird nach ihrem Atemnot-Vorfall in Madrid einen neuen Versuch in der WM-Serie in Kitzbühel wagen.

Am Wochenende gastieren die Triathleten in Österreich, Kitzbühel ist die dritte Station der WM-Series. Und von noch größerer Bedeutung als in den beiden Jahren (bis 2008 Worldcup) zuvor, da vor zwei Wochen bei der Etappe in Madrid (ESP) das Finale für die Olympia-Qualifikation eingeläutet wurde.

Angriffsmöglichkeiten

Geschwommen werden in Kitzbühel zwei Runden à 750 m im Schwarzsee mit Neopren. Die 7,3 km lange Radstrecke ist neu, mit scharfen Kurven, schnellen, engen Abfahrten und mit steilen Anstiegen bieten der Parcours auf 6 Runden viele Angriffsmöglichkeiten. Mit 43,8 km Länge geht die Distanz allerdings über die Norm (40 km) hinaus. Die vier Laufrunden à 2,5 km sind hingegen flach. Der Start der 67 Männer erfolgt am Samstag um 14.31 Uhr. Dieses Rennen steht ganz im Zeichen des Comebacks des Ex-Weltmeisters (1997) Chris McCormack. „Macca“ war in den letzten Jahren ein Gegner von Dirk Bockel auf den langen Distanzen, der Australier will noch einmal eine Olympia-Attacke riskieren. Favoriten sind allerdings der WM-Führende Javier Gomez (ESP), der Brite Jonathan Brownlee und Olympiasieger Jan Frodeno (D).

Bei den Frauen sind 68 Teilnehmerinnen gemeldet, darunter die Titelverteidigerin und WM-Führende Paula Findlay. Die 22-jährige Kanadierin will in Kitzbühel nach Sydney und Madrid ihren dritten WM-Lauf-Sieg in Folge einfahren. Die Konkurrenz mit Barbara Riveros Diaz (CHI), Andrea Hewitt (NZL), Helen Jenkins (GRB), Emma Moffat (AUS), usw. ist allerdings groß. Von den Favoritinnen fehlen nur Emma Snowsill (AUS), Lisa Norden (SWE) und Vanessa Fernandes (ESP). Der Startschuss der Frauen erfolgt am Sonntag um 12.36 Uhr.

Andere Voraussetzungen

Mit dabei sein wird auch Liz May, die mit der Startnummer 28 ins Rennen geht. Allerdings mit anderen Voraussetzungen, als man das von der fünffachen Sportlerin des Jahres gewohnt ist.

Vor zwei Wochen musste Liz May wegen ihrer VCD-Erkrankung (Vocal Cord Dysfunction) mit anfallartiger Atemnot vorzeitig aus dem Rennen in Madrid aussteigen (siehe „T“ vom 5. Juni): „Danach wurde ich in Spanien falsch behandelt, auf Asthma. Man hat mir Kortison verabreicht, was völlig überflüssig und sogar falsch war. Na ja, jetzt bin ich schlauer. Aber wegen dieser Behandlung habe ich eine Woche zum Wegwerfen hinter mir. Ich konnte nicht richtig trainieren, wegen dem Kortison hat sich das Wasser im Körper gestaut und die Füße fühlten sich an wie Blei. Heute (Freitag, die Red.) fühle ich mich wieder normal, aber nicht top in Form. Ich werde den Triathlon auch mehr als Training denn als Rennen angehen. Nach der Mühle der letzten beiden Wochen darf man einfach nicht mehr erwarten. Für die EM will ich dann wieder in Form sein, dann beginnt die Saison für mich wieder richtig.“

Schade für Liz May, für die die Strecke eigentlich maßgeschneidert war. Wichtig ist aber im Moment nur, dass sie gesundheitlich wieder 100% auf den Damm kommt. Und ob die Form für die EM schon wieder ausreicht, wird man in Pontevedra (ESP) sehen. Nur ist dieses Rendezvous schon am kommenden Wochenende (24. bis 26. Juni).