Liga -Cup und heilige Quoten

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Dass ein Frank Ribéry, Kinderschreck und UNO-Botschafter für Schwachsinn, sich über die geringe Gegenwehr von Arsenal im Spiel gegen München wunderte, zeugt von Arroganz und schlechter Geografie-Kenntnis.

Immerhin hatte ja schon Schalke in der Gruppenphase bei Arsenal gewonnen, was also nur zeigt, dass sozusagen jeder bei Arsenal gewinnen kann. Das ist beunruhigend für Manager Wenger, aber kein Grund zur Panik für die Arsenal-Fans, die gerne auf die teuren Champions-League-Spiele verzichten und dafür ihr Geld für die nicht weniger teuren Plätze in der Premier League ausgeben.

Fans der Queens Park Rangers wären froh, nächste Saison überhaupt noch Geld für die Premier League ausgeben zu dürfen. Auch in Wigan, Reading, Southampton und in Birmingham bei Aston Villa beten die Fans: „Bitte noch eine Saison Premier League und ihr dürft die Preise auch erhöhen und Lachnummern, Eintagsfliegen oder Absahner verpflichten und wir werden dennoch ins Stadion pilgern, ihnen zujubeln und holländisches Bier und europäische, fettige Hamburger zu Wahnsinnspreisen verdrücken.“ Ernährungsbewusster geht es bekanntlich in München zu, wo man Würste „Made by Hoeneß“ verspeist und in der Halbzeit die Musik voll aufgedreht wird, denn Wurst vom Lande ist luftig, würzig und geht in die Lederhose … Gut, dass in den Stadien inzwischen absolutes Rauchverbot herrscht.

Die Buchmacher und der Papst

Fast unbemerkt vom Kontinent ging am Sonntag in Wembley das Finale um den kleinen Pokal, den Liga-Cup, über die Bühne. Swansea fertigte das viertklassige Bradford gnadenlos ab und bewahrte viele Buchmacher vor dem Ruin. Denn wer letzten Herbst zehn Pfund auf Bradford gewettet hatte, wäre am Sonntag bei einem Sieg von Bradford mit 20.000 Pfund nach Hause, oder irgendwo anders, gegangen, bei 1 zu 2.000 hatten die Wettanbieter damals die Aussichten für einen Sieg von Bradford gesehen. Eine noch bessere Quote erhält wohl nur derjenige, der auf einen Sieg Berlusconis bei der nächsten Papstwahl setzt.

Die UEFA, alarmiert von den Auswirkungen des internationalen Wettskandals, wird deswegen ein wachsames Auge auf Rom werfen. Die FIFA etwas weniger, denn für ihren Boss Blatter wäre eine Wahl zum Papst die Krönung einer beispiellosen Karriere auf dieser Welt, Katar und Russland mit inbegriffen. Wer dagegen auf die Beendigung des Bombenleger-Prozesses in diesem Jahrhundert setzt, erhält eine eher ungünstige Quote, da kann man mit Berlusconi oder Blatter doch schneller zu Geld kommen. „Worauf du deinen A… wetten kannst“, wie Ruby und Zahia sagen würden.

Klar nehmen die Buchmacher noch Wetten auf eine Titelverteidigung von Manchester City an. Doch United wird sich diesmal nicht so hängen lassen wie gegen Ende letzter Saison. In der Zwischenzeit versucht Mancini, Balotelli so gut wie möglich zu ersetzen, und sei es nur durch dummes Gerede und die Behauptung, United hätte diese Saison nur Glück gehabt. Vielleicht ist es auch der Versuch, Ferguson nervös zu machen und aus der Reserve zu locken. Wenn sich Mancini in psychologischer Kriegsführung versuchen will, sollte er dringend „Die Leiden des Coyote Carl – Wie sich Keegan, Wenger, Benitez und Dalglish immer selbst ein Bein stellen“ eines gewissen Sir Alex F. lesen. Mit einem Vorwort von Mourinho.