LEO zog das Trumpf-Ass Linus Gerdemann

LEO zog das Trumpf-Ass Linus Gerdemann

Jetzt weiterlesen! !

Für 0,59 € können Sie diesen Artikel erwerben.

Sie sind bereits Kunde?

Die Tage bei der Skoda Tour de Luxembourg ziehen ins Land und die Etappen ähneln sich.

Lediglich der Träger des Gelben Trikots ist seit der gestrigen Ankunft nach 200,7 km zwischen Schifflingen und Differdingen ein anderer: Nicht mehr Fabian Cancellara, sondern sein Teamkollege bei Leopard-Trek, Linus Gerdemann, ist jetzt
Erster der Gesamtwertung.

Samstag Die Fakten

o Eschweiler – Roost: 185,0 km

o Start: 12.30 Uhr

o Ankunft:
– ø 42,0 km: 16.59 Uhr
– ø 40,0 km: 17.12 Uhr
– ø 38,0 km: 17.27 Uhr

o Strategische Punkte:
– km 56,8: Mont Saint-Nicolas
– km 106,5: Um Knupp (nahe Wiltz)
– km 140,6: Broderbour

Sonntag Die Fakten

o Mersch – Luxemburg: 152,1 km

o Start: 11.00 Uhr

o Ankunft:
– ø 44,0 km: 14.37 Uhr
– ø 42,0 km: 14.47 Uhr
– ø 40,0 km: 14.58 Uhr

o Strategische Punkte:
– km 15,9: Côte de Steinsel
– km 102,8: Senningerberg

Grünes Trikot

Wie bereits am Donnerstag war es wieder Christian Poos vom Differdinger Kontinental-Team, der die Zügel in die Hand nahm und alles unternahm, um sein hübsches Grünes Trikot des besten Bergfahrers zu behalten. So schloss er sich nach rund 15 km einem bereits entflohenen Duo (Martin Keijzer/Vacansoleil und Javier Ramirez/Andalusia) an, um sich in der Folge vier der insgesamt acht Bergpreiswertungen zu sichern.

Vor der Etappe hatte sein Teamchef Gab Gatti insgeheim gehofft, dass es vielleicht zwei oder drei werden könnten. Mit 35 Punkten führt der 33-jährige Poos diese Wertung vor einem Quartett mit jeweils zehn Punkten an. Ihr Fluchtversuch endete rund 50 km vor dem Ziel. Am Samstag werden zwischen Eschweiler und Roost (185 km) weitere insgesamt 35 Punkte vergeben, u.a. „op d’Knupp“ nahe Wiltz geht es hoch.

Königsetappe

Im Finale ging es bei der sogenannten Königsetappe dreimal den „Col de l’Europe“ hoch. Und nicht Frank Schleck (Leopard-Trek) durfte sich hervortun, dies aus einfachem Grund: „Ich kann sagen, dass ich heute wohl der Stärkste war im Berg. Doch permanent hatte ich zwei Mann in meinem Rad, die keine Arbeit verrichten wollten. Da habe ich mir gesagt, dass es unnütz wäre, es zu versuchen.“

Dass es so kommen könnte, war durchaus vorherzusehen. Leopard-Trek hatte aber noch weitere drei Trümpfe in seinem Ärmel: Maxime Monfort, Jakob Fuglsang und Linus Gerdemann. Fabian Cancellara durfte im Finale nicht mehr hinzugezählt werden. Er winkte bereits bei der ersten Steigung ab bzw. gab seinen Teamkameraden Zeichen, dass sie es alleine vorne richten sollten.

Das war der Zeitpunkt, auf den Linus Gerdemann den ganzen Tag über bereits gelauert hatte. Und nachdem er grünes Licht erhalten hatte, packte der Deutsche seine Chance beim Schopfe und zog von dannen. Zunächst mit Anthony Charteau (Europcar) und Jurgen Van Goolen, Teamkollege von Jempy Drucker bei Verandas Willems-Accent.

Keine Überraschung

Gerdemann aber hatte die bei Weitem besten Beine, zog durch und wurde bis ins Ziel nicht mehr eingefangen. Auch nicht von einer 13 Mann starken Verfolgergruppe, der u.a. der neue Zweite Alexandre Geniez (Skil) angehörte. Trotz nur zwei Sekunden Rückstands macht sich der Franzose keine Hoffnungen auf den Schlusserfolg: „Ich fühlte mich den ganzen Tag über eigentlich gar nicht so gut in Form. Auch beim ersten Anstieg (im Col de l’Europe) dachte ich, dass ich loslassen müsste. Ich habe mich aber festgebissen. Da mich meine Mannschaftskameraden gut unterstützten, sagte ich mir: Jetzt oder nie. Ich habe mir den Parcours von der Samstag-Etappe angesehen, dort wird es keine Überraschung geben. An das Gelbe Trikot brauche ich nicht wirklich zu denken. Gegen Gerdemann und Monfort wird nicht viel auszurichten sein.“

Als 32. und mit 1:58 Minuten Rückstand erreichte Frank Schleck das Ziel. Er ist nun 25. (auf 1:55) in der Gesamtwertung. Jempy Drucker hatte mit der Hitze zu kämpfen und wurde 108 (auf 13:12, wie Poos als 106.). Cyrille Heymans gab auf.