Leichtathletik / „Trail Uewersauer“: José Azevedo deklassiert die Konkurrenz

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Man nehme eine Portion trübes und regnerisches Wetter, eine 50 km lange, morastige und mit rund 1.500 m Höhenunterschied gespickte Laufstrecke sowie eine tadellose und läuferfreundliche Organisation. Dann hat man alle Zutaten des „Trail Uewersauer“ zusammen. Die siebte Auflage war gestern mit rund 700 Teilnehmern wieder ein voller Erfolg. / Romain Schlechter

Zum Glück blieben die angekündigten Regenschauer aus. Und mit Ausnahme der ersten halben Stunde blieb es trocken und die Konkurrenten fanden bei mildem Wetter ideale Laufbedingungen vor. 312 Läufer kamen ins Ziel des Ultra-Trail, 60 mehr als vor Jahresfrist.
Der Rennbeginn gestaltete sich kurios; nach 5 km verfehlten etliche Athleten eine markierte 180-Grad-Kurve und so befand sich plötzlich ungewollt Christian Molitor an der Spitze des Feldes, Georges Krier und der Deutsche Dominik Sandmeier folgten auf 20″, Jean-Pierre Serafini und René Strosny (D) wiesen zu diesem Zeitpunkt einen Rückstand von 25″ auf.

Bestzeit

Der bis dahin führende José Azevedo folgte den falsch laufenden beiden ersten Staffeln und verlor durch dieses Missgeschick etwa 2′. Mit Wut im Bauch spulte er dann die folgenden km ab und beim ersten Verpflegungsstand nach 16 km betrug sein Rückstand auf Molitor nur noch 45″. Serafini hatte sich vor Krier, Strosny und Sandmeier an die dritte Stelle gesetzt.
Was viele erwartet hatten, trat denn auch bei km 30 ein: Azevedo machte mit seinen Konkurrenten kurzen Prozess und mit einem Vorsprung von über 6′ auf Krier und Molitor war die Vorentscheidung bereits gefallen, und in persönlicher Bestzeit feierte der Fola-Athlet seinen fünften Erfolg.
Nach 39 km musste Molitor, von Beinkrämpfen und Hungerast geplagt, dass Rennen vorzeitig beenden, Krier dagegen hielt sein gleichmäßiges Tempo bei und sicherte sich hinter Azevedo nun bereits zum dritten Mal den zweiten Platz. „Ich bin das Rennen vorsichtig angegangen und mein eigenes Tempo durchgelaufen. Ich empfand an sich keine Probleme unterwegs und so freue ich mich über diesen erneuten zweiten Rang“, so Marathonmeister Krier im Zielbereich. Strosny, welcher nach seinem Marathon-Erfolg von Darmstadt aus beruflichen Gründen neun Wochen pausieren musste, spielte seine ganze Routine aus, überholte auf den letzten fünf km noch Serafini und Sandmeier und sicherte sich den dritten Podiumplatz.
Bei den Frauen sah es während 15 km nach einem Zweikampf zwischen Danièle Raach und Danièle Flammang aus, doch nach 20 km musste Flammang die Siegerin von 2007 definitiv ziehen lassen. Nach 30 km betrug der Vorsprung von Raach bereits über drei Minuten und im Ziel staunte die Siegerin selbst über ihre Steigerung von 12′ gegenüber 2007. Lis Kayser verspürte noch die Strapazen des „Grand Raid de la Réunion“ (siehe auch Interview) und rollte das Feld von hinten auf , um letztendlich den dritten Platz zu belegen.
Der Beginn des Staffelrennens war durch den Sturz von Pierre Schloesser geprägt; der Beleser lief aber couragiert weiter und übergab den Wechselchip mit einem Rückstand von rund 5 Minuten an Pascal Groben, welcher nach sechs Monaten sein Comeback feierte. Die angekratzte Moral von Schloesser hellte sich aber schnell auf, denn nach weiteren 14 km hatte Groben den Rückstand auf die führende Armee-Mannschaft mit Jeff Schuh, Shed Meis und Patrick Majerus auf knappe 2 Minuten reduziert. Vincent Nothum hatte anschließend keine Probleme, den Sieg locker für den CA Beles nach Hause zu laufen.
Bleibt noch zu erwähnen, dass der 10-km-Trail von Dirk Falkenstein in 38’05“ bzw. von Tania Ley-Fransissi in 43’25“ gewonnen wurde und dass der erstmals ausgetragene Kinderlauf mit 30 Teilnehmern das Lauffest in Heiderscheid bestens abrundete.

Fazit

Organisator Nico Peters war mit der siebten Auflage durchaus zufrieden: „Wir freuen uns über die hohe Teilnehmerzahl, ein sicherer Beweis, dass unsere Veranstaltung den Aktiven Spaß bereitet. Das Wetter spielte zum Glück voll mit, und mit Ausnahme des kleinen Zwischenfalls nach 5 km klappte heute alles vorzüglich. Doch nicht nur die rege Beteiligung, sondern auch das stetig ansteigende Renn-Niveau zeigt, dass der ‚Trail Uewersauer‘ aus den Kinderschuhen raus ist und über die Grenzen hinweg einen gewissen Bekanntheitsgrad erreicht hat. Die Entwicklung bleibt positiv und so steht einer weiteren Auflage nichts im Wege.“ 

Die besten Resultate

 Ultra-Trail (50,1 km): 1. José Azevedo 3:43:26, 2. Georges Krier 3:57:41, 3. Rene Strosny 4:10:22, 4. Jean-Pierre Serafini 4:12:33, 5. Petru Muntenasu 4:15:24, 6. Dominik Sandmeier 4:16:12, 7. Burkhard Lennartz 4:20:25, 8. Sébastien Henrotte 4:20:54, 9. Dennis Vandenbussche 4:23:22, 10. Dirk Salm 4:26:51, 11. Daniel Horst 4:26:52, 12. Frank Muller 4:27:24, 13. Victor Gomes 4:29:21, 14. Philippe Rischette 4:31:38, 15. Jean-Paul Schroeder 4:31:46, 16. Jacques Mathes 4:32:21, 17. Danièle Raach 4:35:58, 18. Eric Wellens 4:37:35, 19. Marc Schumacher 4:39:48, 20. Manuel Herren 4:40:02, 21. Nico Weirig 4:40:25, 22. Richard Nickels 4:44:10, 23. Bruno Toamain 4:44:42, 24. Ilkka Nurminen 4:46:46, 25. Serge Schmitz 4:47:09, 26. Arnaud Salmon 4:48:58, 27. René van Poortvliet 4:49:26, 28. Marc Reding 4:50:34, 29. Serge Engelberg 4:51:48, 30. Patrick Diederich 4:54:23, 31. Christian Heymes 4:54:34, 32. Sébastien Duc 4:55:43, 33. Markus Heeb 4:55:48, 34. Olivier Pilandon 4:56:58, 35. Marc Beffort 4:57:32, 36. Gian Marco Bartolini 4:57:36, 37. Steve Tim Nilles 4:57:54, 38. Nicolas Duprey 4:57:58, 39. Daniel Flammang 4:58:16, 40. Alain Holtz 4:59:14, 41. Bernd Rausch 5:00:25, 42. Dustin Rischard 5:00:53, 43. Christophe Pilois 5:01:16, 44. Timo Rinne 5:02:53, 45. Frank Mansion 5:05:23, 46. Stevie Fecher 5:05:36, 47. Volker Hauenstein 5:06:13, 48. Mario Carrelli 5:07:31, 49. Gilbert Klee 5:07:35, 50. Eric Stapelle 5:07:48, 51. Bruno Lacquement 5:08:02, 52. Hadrien Buret 5:08:19, 53. Martin Baumler 5:09:06, 54. Lis Kayser 5:09:25, 55. Joe Wagener 5:09:25, 56. Jérôme Tassetti 5:10:00, 57. Frédérich Mallet 5:10:25, 58. Felicien Gilson 5:10:54, 59. David Fritsch 5:11:22, 60. Ferid Messaoudene 5:11:29, 61. Pascal Arnoux 5:14:39, 62. Eric Costa 5:14:50, 63. Laurent Lucas 5:14:50, 64. Cedric Harbois 5:14:59, 65. Philippe Waltener 5:15:44, 66. Marc Stranen 5:15:46, 67. Bernard Rongvaux 5:15:50, 68. Peter Wasser 5:17:10, 69. Serge Blin 5:17:21, 70. Brigitte Demoulin 5:18:05
Sprint-Trail (10 km): 1. Dirk Falkenstein 38:05, 2. Viktor Vass 38:53, 3. Pitt Schneider 38:54, 4. Fernando Varandas 39:27, 5. Patrick Pesche 41:31, 6. Felix Schons 42:40, 7. Tania Ley-Fransissi 43:25, 8. Arsène Reuland 43:35, 9. David Nothar 43:39, 10. Romain Sassel 44:11