Leichtathletik: Sven Forster sieben Zentimeter weiter als Roger Bour

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Von den drei ältesten Landesrekorden der Luxemburger Leichtathletik schien ohne Zweifel der älteste, der von Mil Jung über 400 m, am meisten gefährdet. Dagegen schienen die zwei nächstältesten, der von Hans Habig im Diskuswerfen (53,32 m) und der von Roger Bour im Kugelstoßen (16,89 m), noch für einige Zeit unnahbar. Denn entgegen den 400 m...

Von den drei ältesten Landesrekorden der Luxemburger Leichtathletik schien ohne Zweifel der älteste, der von Mil Jung über 400 m, am meisten gefährdet. Dagegen schienen die zwei nächstältesten, der von Hans Habig im Diskuswerfen (53,32 m) und der von Roger Bour im Kugelstoßen (16,89 m), noch für einige Zeit unnahbar. Denn entgegen den 400 m zeigte sich in den beiden Würfen kein direkter Kandidat für eine baldige Ablösung weit und breit.

Das änderte sich mit dem Wiederauftauchen von Sven Forster, und Zentimeter um Zentimeter näherte er sich der inzwischen 33 Jahre alten Rekordmarke.
Am Samstag war es dann so weit: Im Oberkorner Stadion, beim RBUAP-Werfermeeting, stieß Forster in seinem letzten Versuch das 7,260 kg schwere Gerät auf 16,96 m, sieben Zentimeter weiter als Roger Bour vor fast genau 33 Jahren, am 28. August 1975 in St. Mard. Im vorletzten Durchgang kam der Beleser mit 16,84 m bereits nahe an die Rekordmarke heran.
Mit der neuen Rekordweite verbesserte der 22-jährige (geb. am 12. Oktober 1985), 1,87 m große und rund 100 Kilogramm schwere Sven Forster seine eigene Bestleistung von den Meisterschaften um nicht weniger als 60 Zentimeter.
Forster begann seine Laufbahn im „Challenge Tageblatt“, den er 1998 bei den Scolaires vor Patrick Hansen gewann. Bei den Minimes und Cadets tat er sich durch einige, noch heute Bestand habende Landesbestleistungen hervor, ehe es ruhig um ihn wurde. Dann tauchte er wieder auf, jetzt als Werfer, wo er Riesenfortschritte macht und dem jetzt nur noch vier Zentimeter bis zur untersten Grenze der internationalen Klasse fehlen. Zurzeit trainiert er unter der Leitung von Fernand Heintz.
Letztes Jahr wurde der in Luxemburg Geborene endlich Luxemburger und kann Meister und Rekordhalter werden und unsere Farben international vertreten.
Sven Forster ist augenblicklich in sehr guter Verfassung, denn in Oberkorn gelang ihm auch ein Diskuswurf von 45,48 Metern, eine Steigerung seiner persönlichen Bestweite von rund zweieinhalb Metern und die siebtbeste Leistung aller Zeiten. Zweiter in diesem Wettbewerb wurde Steve Schneider, der die Scheibe auf 44,94 Meter warf, eine Steigerung seiner Bestleistung um fast einen Meter und in der „Ewigen“ jetzt auf Rang neun.
Roger Bour, zehnfacher Meister von 1972 bis 1981, ist der Leichtathletik übrigens nicht ganz verloren gegangen. Der Hobbymaler und Kenner der Luxemburger Burgen ist Hauptanimateur der „Amicale des anciens“ und organisiert von Zeit zu Zeit sehr gesellige Abende, die großen Anklang finden. In der Rekordliste steht sein Name jetzt nicht mehr, nachdem am letzten 3. Februar Sven Forster mit 16,01 Metern seinen Hallenrekord von 15,90 Metern aus dem Jahr 1976 bereits geholt hat.
Die von Sven Forster gewonnenen Wettbewerbe waren mit Abstand die besten des Werfermeetings in Oberkorn. Über mehr können wir auch nicht berichten, denn, so unglaublich es klingen mag, bis gestern 18.00 Uhr waren nirgends Ergebnisse zu finden oder erhältlich. Der RBUAP muss also lernen, oder wieder lernen, dass zu einer ordentlichen Veranstaltung auch die Übermittlung der Ergebnisse gehört.

Pleimling wieder stark

Bei den süddeutschen Meisterschaften für Jugendliche gestern in Ludwigshafen nahm Noémie Pleimling (CAD/noch Minime) außer Wettbewerb am Speerwerfen teil. Mit dem 600-Gramm-Gerät klassierte sie sich als Dritte ihrer Altersklasse und übertraf erstmals die 40-m-Marke mit genau 40,58 Metern.
Das ist ein Steigerung von 1,04 Metern und eine neue Landesbestleistung für Cadettes, Juniorinnen und Espoirs.
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