Langsamer Einstieg von Liz May

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„Wegen meiner langen Zwangspause habe ich mich entschieden, die Saison schon im März in Angriff zu nehmen. Damit ich noch Punkte Richtung Olympia sammeln kann und wieder Wettkampf-Routine bekomme“.

So Liz May zu ihrem ersten richtigen Triathlon nach ihrer OP an der Ferse.

Ein Dreivierteljahr musste die fünffache Sportlerin des Jahres pausieren, bevor sie vor zwei Wochen einen ersten Test bei den ozeanischen Meisterschaften in Wellington (Neuseeland) bestritt, den sie auf Platz vier beendete, der ihr aber keine ITU-Punkte (nur für Ozeanien) einbrachte.

Tatsächlich ereilte Liz May die Verletzung zum denkbar ungünstigsten Zeitpunkt und platzte mitten in die Qualifikationsphase für die Olympischen Spiele 2012 in London.

Wegen der langen Wettkampfpause rutschte die Vize-Europameisterin (2009) in der Weltrangliste bis auf Rang 45, mit nur 597 Punkten auf dem Konto. Die vor ihr liegende Emma Jackson (AUS) weist 617 Punkte aus, davor liegt Maria Czesnik (POL) mit 646 Punkten. Daraus ist schnell ersichtlich, wie wichtig zusätzliche ITU-Punkte ihrem Kontostand täten. Denn wesentlich misslicher sieht das Klassement der Olympiawertung aus, das allein für einen Olympiastart ausschlaggebend ist (siehe auch untenstehenden Artikel), mit den sechs besten Ergebnissen der ersten Periode. Hier stehen lediglich 367 Punkte aus Madrid für Liz May zu Buche, was im Olympiaranking gleichbedeutend mit Platz 75 ist.

Bereinigt: Platz 49

Im bereinigten Ranking (abzüglich Quoten- und Sonderplätze) belegt die 27-Jährige aktuell den 49. Platz und ist neun Athletinnen von einem der 39 „Olympia Spots“ entfernt. Gemäß dem mühsamen Eichhörnchen bringt jeder Punkt bis zum Abschluss der ersten Qualifikationsphase demnach wertvolle Punkte, die auch das Olympische Komitee (COSL) beruhigen können.

Wie schon im Vorjahr findet der erste Weltcup in Mooloolaba statt. Der Wettkampf an der australischen Sunshine-Küste wird seit 2005 ununterbrochen als Weltcup ausgetragen, die Aufnahme in den WM-Circuit packte der Wettkampf noch nicht. Wegen des frühen Zeitpunkts und der weiten Reisen wurde der Worldcup-Lauf aber von den europäischen Triathleten oft gemieden. Auch die beiden luxemburgischen Olympioniken hatten das australische Rennen zumeist nicht auf der Rechnung, Dirk Bockel sammelte 2008 letzte Qualifikationspunkte für Peking. Liz May nahm nur einmal den Start in Mooloolaba: 2007 mit einem 38. Platz.

Inzwischen haben sich die Vorzeichen für May grundlegend geändert. Nicht zuletzt nach der Trennung von Coach Große vor zwei Jahren lebt und trainiert sie häufiger „down under“, auch mit ihrem neuseeländischen Coach Jack Ralston. Nach ihrem Höhentraining in Font Romeu zog die Jurastudentin vor einem Monat für die Vorbereitung nach Neuseeland um.

Starke Konkurrenz

In Mooloolaba trifft Liz May auf eine sehr starke Konkurrenz. 64 Triathletinnen sind für die 1.500 m Schwimmen (eine Runde), 40 km Rad (sieben Runden) und 10 km Laufen (vier Runden) gemeldet. Mit der zweifachen Weltmeisterin Emma Moffat (AUS) und mit Lisa Norden (SWE) sind zwei der Top drei der Weltrangliste am Start. Auch Lokalmatadorin Emma Snowsill war für das Rennen gemeldet, die Olympiasiegerin zog ihre Teilnahme aber zurück. Auch die portugiesische Überfliegerin Vanessa Fernandes fehlt. Neben dem genannten Topduo zählen Daniela Ryf (SUI), Barbara Riveros Diaz (CHI), Liz Blatchford (ENG) und Jessica Harrison (FRA) noch zum engsten Favoritenkreis.

Mooloolaba wird für die Luxemburgerin somit zur echten Herausforderung. Primäres Ziel wird für sie nach der langen Verletzungspause sein, wieder Fuß bei der Elite zu fassen und sich vom Rennfieber packen zu lassen. Alles mit Rücksicht auf die lädierte Ferse. Der Startschuss für die Frauen fällt am Sonntag um 12.45 Uhr (4.45 MESZ). Liz May wird mit der Startnummer 27 angreifen.