/ Kipchoge mit Streckenrekord
Der Kenianer Eliud Kipchoge hat den friedlich verlaufenen Hamburg-Marathon mit einem Streckenrekord gekrönt. Die 28. Auflage des Rennens durch die Hansestadt mit rund 21 000 Teilnehmern stand unter dem Eindruck des Bombenattentats von Boston und blieb ohne ernsthafte Zwischenfälle. Lediglich ein banaler Pappkarton hatte am Sonntag kurzzeitig für Aufregung gesorgt. Die verdächtige Schachtel war am U-Bahnhof Schlump gefunden worden und hatte eine kurzfristige Unterbrechung des Verkehrs auf der Linie U 3 zur Folge. In Boston waren am vergangenen Montag drei Menschen ums Leben gekommen und 180 verletzt worden.
Marathon in Hamburg
Männer:
1. Eliud Kipchoge (Kenia) 2:05:30 Std.; 2. Limenih Getachew (Äthiopien) 2:07:35; 3. Lawrence Kimaiyo (Kenia) 2:10:27; 4. Belay Asefa (Äthiopien) 2:11:53; 5. Marius Ionescu (Rumänien) 2:13:33; 6. Sibusiso Nzima (Südafrika) 2:13:42; 7. Vincent Yator (Kenia) 2:13:57; 8. Henry Chirchir (Kenia) 2:15:11; 9. Ricardo Ribas (Portugal) 2:15:43; 10. Daniel Woldu (Schweden) 2:16:32; …18. Jan- Oliver Hämmerling (Hamburg) 2:27:15; 19. Dennis Mehfeld (Lübeck) 2:27:55.Frauen:
1. Diana Lobacevske (Litauen) 2:29:17 Std.; 2. Maja Neuenschwander (Schweiz) 2:30:50; 3. Priscilla Lorchima (Kenia) 2:31:23; 4. Lisa Hahner (Kassel) 2:31:49; 5. Julia Andrejewa (Kirgistan) 2:33:04; 6. Katerina Stezenko (Ukraine) 2:33:35; 7. Katharina Heinig (Frankfurt/Main) 2:34:20; 8. Mona Stockhecke (Unterstrass) 2:36:50; 9. Almaz Alemu (Äthiopien) 2:37:22; 10. Céline Hauert (Schweiz) 2:39:54.
Gleich beim ersten Marathon seines Lebens verewigte sich Kipchoge in den Annalen des Hamburger Langstreckenrennens. Nach 2:05:30 Stunden lief der 28 Jahre alte Ex-Weltmeister und Olympia-Zweite über 5000 Meter durchs Ziel. „Ich wollte unbedingt unter 2:06 Stunden bleiben. Das habe ich geschafft“, sagte der Afrikaner unmittelbar nach der Zielankunft und musste nicht mal nach Luft schnappen. Nach 33 Kilometern hatte er sich von der Spitzengruppe abgesetzt und das Tempo enorm verschärft. Zweiter wurde der Äthiopier Limenih Getachew (2:07:35) vor Lawrence Kimaiyo aus Kenia (2:10:27). Bei den Frauen gewann die Litauerin Diana Lobacevske (2:29:17).
37.000 Euro
Für seinen Sieg mit Streckenrekord kassierte Kipchoge 37 000 Euro. Bitter für ihn: Wäre er nur eine Sekunde schneller gewesen, hätte es einen Nachschlag von 25 000 Euro gegeben. Trotz mehrmaligen Anschauens der Videobilder konnten die Offiziellen die Zeit nicht um die notwendige Winzigkeit korrigieren. Der Streckenrekord des Äthiopiers Shami Dawit aus dem Vorjahr stand bei 2:05:58 Stunden.
Das riesige Feld hatte vor dem Start mit einer Schweigeminute der Opfer von Boston gedacht. Zudem bekundeten die Läufer ihre Verbundenheit mit den Betroffenen, indem sie gelb-grüne Armbänder mit der Aufschrift „Run for Boston“ trugen. „Wir wollten zeigen: Laufen ist völkerverbindend und friedlich“, sagte Organisationschef Frank Thaleiser. Die Sicherheitsvorkehrungen, die für eine Veranstaltung dieser Größe einen hohen Standard haben, waren nicht weiter verschärft worden. Rund 400 Beamte waren im Einsatz.
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