Karate / 44. Europameisterschaften: Man hofft auf verschiedene Arten

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Am Wochenende ist es wieder so weit. Die Karate-Elite Europas trifft sich zu ihrem üblichen Stelldichein. Es messen sich die Besten der Besten: die Europameisterschaften. Wobei Karate eine Sportart ist, bei der Luxemburg vorne mitmischen kann. Insbesondere im Frauenkarate sind wir wer. Und auch 2009 dürfen wir mit Tessy Scholtes wieder nach den Podiumsplätzen schielen....

Gastgeber der 44. Europameisterschaften im Kumite und im Kata ist Zagreb. Gekämpft wird im Sportava Zagreb Dome, der 5.000 Zuschauer fasst und u.a. schon die WM im Tischtennis und die EM im Eisschnelllauf sah. Der Karatesport feiert seine Premiere in Zagreb. Luxemburg wird bei dieser EM mit vier Karatekas antreten. Im vergangenen Jahr waren noch fünf Vertreter im Einsatz. Lory De Cillia, die nur im Teamwettkampf antrat, Bob Feidt und Manou Ginter wurden nicht mehr berücksichtigt.
Das FLAM-Quartett startet bei dieser EM allerdings mit unterschiedlichen Hoffnungen. Hoffnungen auf eine Topplatzierung hegt Luxemburgs Frauenpower. Insbesondere in der Person von Tessy Scholtes, die immer wieder zum engsten Favoritenkreis zu zählen ist. Der letzte EM-Erfolg der ehemaligen Sportlerin des Jahres, eine Bronzemedaille, liegt allerdings schon ein paar Jahre zurück (2003). Vor Jahresfrist in Tallinn (EST) konnte Tessy Scholtes nicht den großen Wurf landen. Die Leistungskurve der Walferdingerin zeigt in diesem Jahr aber wieder nach oben. Nach einem 5. Platz Anfang März bei den „Dutch Open“ in Rotterdam gewann Tessy Scholtes vor einem Monat bei einem Golden-League-Wettkampf in Monza die Goldmedaille. Ein Ergebnis, an das die 27-Jährige in Zagreb zur aller Begeisterung anknüpfen sollte.

Steland und Sabotic

Auf dem estischen Tatami schaffte Sonja Steland bei der EM 2008 mit einem 7. Platz das beste Ergebnis. Mit der Mannschaft schieden die Luxemburgerinnen in der ersten Runde gegen die späteren Europameisterinnen aus Spanien aus. Seit ihrem Uni-WM-Titel tritt die Walferdingerin aber etwas auf der Stelle. Bei großen Ereignissen kam sie kaum noch über Platz 5 hinaus. Wobei ein 5. Rang immer noch ein Top-Ergebnis darstellt. 5. Plätze gab es denn auch in Monza und Rotterdam. Ihre letzte Medaille (Bronze) gewann Sonja Steland Ende Januar bei einem Turnier in Wasquehal. Noch unterschiedlicher werden die Hoffnungen von Samir Sabotic sein. Im Männerkarate fallen die Ergebnisse nicht so brillant aus wie bei den Frauen. Allerdings konnte der 26-Jährige schon mehrfach sein Können unter Beweis stellen. Das Ziel von Samir Sabotic wird es sein, die eine oder andere Runde zu überstehen.
Letzte im Bunde des Quartetts ist das Nesthäkchen. Die 18-jährige Illaria Melmer feiert in Zagreb ihre EM-Premiere (siehe auch Interview) als einzige Kata-Vertreterin. Nach zwei EM-Teilnahmen und einer WM-Teilnahme (Platz 5 in Istanbul) bei den Cadettes wird es für die Lintgenerin zur ersten Begegnung mit der Elite kommen. Ihre Erwartungen sind frei jeder Zwänge, zum einen geht es für sie nur darum, internationale Erfahrung zu sammeln, zum anderen fand sie nach dreimonatiger Verletzungspause erst in Rotterdam zurück in den Wettkampf.
Illaria Melmer, die sich in Lich (bei Frankfurt, GER), bei Nationaltrainer Detlef Herbst auf diese EM vorbereitete, muss als Erste am heutigen Freitag ab 10.00 Uhr antreten. Nach der Neueinteilung der Gewichtsklassen kämpft Tessy Scholtes (+68 kg) ebenfalls heute (14.15 Uhr). Am Samstag beschließen Sonja Steland (-61 kg, 12.15 Uhr) und Samir Sabotic (-67 kg, 10.00 Uhr) den luxemburgischen EM-Auftritt, da man im Teamwettkampf (Sonntag) nicht eingeschrieben ist.