Kapitän vom Team Verandas Willems-Accent

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Mit gewissen Ambitionen geht Jempy Drucker am Mittwoch an den Start des Prologs der Skoda Tour de Luxembourg. Das Gesamtklassement peilt der Profi des belgischen Teams Verandas Willems-Accent indes nicht an.

Als bester Sprinter seiner Mannschaft hat der Neo-Profi jedoch den Status des Kapitäns inne und auf den einheimischen Straßen könnte sich das als Vorteil erweisen.

Tageblatt: Wie groß ist die Vorfreude, mit der Skoda Tour de Luxembourg endlich wieder mal in Luxemburg starten zu können?

Jempy Drucker: „’Uhhh, déi ass wierklech ganz grouss. Schließlech sinn ech dëst Joer zu Lëtzebuerg nach net un den Départ vun enger Stroossecourse gaangen.‘ Ich freue mich vor allem auf die Luxemburger Fans. Allein die zu sehen, ist für mich bereits eine riesengroße Motivation.“

„T“: Nach der Tour de Picardie (13. bis 15. Mai, d. Red.) schienst du ausgelaugt. Wie hast du dich auf die Luxemburg-Rundfahrt vorbereitet?

J.D.: „Die ersten vier Tage habe ich einfach gar nichts gemacht. Es war mal an der Zeit, abzuschalten. Alles war zu viel geworden, nicht nur die ganzen Rennen, sondern auch die Reisen. ‚Ech hu gemierkt, dass d’Récupératioun net mei sou geklappt huet, wéi se soll.‘ Mental war ich auch nicht mehr bereit, mich auf dem Rad zu quälen. Die Pause hab ich gebraucht und die hat mir gut getan. Bereits nach den vier Tagen Pause habe ich, als ich das erste Mal wieder auf dem Rad saß, gemerkt, dass es schon wieder besser geht.“

„T“: Was dürfen wir denn von dir am Mittwoch beim Prolog erwarten?

J.D.: „’De Breedewee erop ass et ëmmer schwaarz vu Leit. Ech hoffen, dass dat och e Mëttwoch nees esou ass.‘ Klar hege ich gewisse Ambitionen, da mir dieser Prolog recht gut liegt, wie man die beiden letzten Jahre, als ich es jeweils in die Top 10 schaffte, sehen konnte. Ich setze mir kein Ziel, sage nicht, ich muss unbedingt wieder in die Top 10. Mir ist wichtig, alles aus mir rauszuholen. Wenn ich im Ziel merke, das habe ich getan, und bin trotzdem nur in den Top 30, auch dann werde ich zufrieden sein.“

„T“: Und bei den restlichen Etappen?

J.D.: „Klar wird meine Tour de Luxembourg nicht nach drei Kilometern Prolog beendet sein. Ich werde sicherlich als Kapitän unserer Mannschaft an den Start gehen, wenn auch nicht als ausgesprochener Kapitän. Da ich meine Stärken im Sprint habe, wird das Team, da unser Sprinter Nummer 1 (Staf Scheirlinckx, d. Red.) nicht am Start ist, wohl für mich fahren. Ich wäre froh, wenn ich persönlich etwas reißen könnte.“

„T“: Auch in der Gesamtwertung?

J.D.: „’Iwwert de Général maachen ech mir absolut keng Gedanken.‘ Vor allem da die Differdinger Etappe wohl doch etwas zu schwer ist für mich. Ich bin realistisch genug, zu wissen, dass wenn ein Frank Schleck z.B. angreift, ich da nicht mithalten kann. ‚Ech kucke léiwer op eng Etapp wéi op de Général.‘ Sicherlich fühle ich mich seit ein paar Tagen wieder wirklich gut, doch Training und Rennen sind zwei verschiedene Paar Schuhe. Spätestens nach Donnerstag weiß auch ich, wo ich stehe.“

„T“: Frank Schleck ist also auch dein haushoher Favorit?

J.D.: „Mit Sicherheit. Leopard hat ein sehr starkes Team am Start. Es ist ein Luxemburger Team bei einem Luxemburger Rennen. Natürlich werden sie alles versuchen, um zu gewinnen. Sie werden extra motiviert sein und das Rennen schwer machen. Aber klar ist auch, dass er nicht der Einzige ist, der gewinnen will. Auch Frank Schleck bekommt nichts geschenkt.“

„T“: Der Skoda Tour de Luxembourg ist Andy Schleck kurz vor dem Start verloren gegangen. Auch für dich ein großer Verlust?

J.D.: „Ich kann einerseits die Luxemburger Fans verstehen, dass sie enttäuscht sind. Andererseits verstehe ich aber auch Andy. Auch letztes Jahr war er nicht am Start und wenn ich mir sein Resultat bei der Tour de France anschaue, dann hat er alles richtig gemacht. Das spricht für ihn. Also warum etwas ändern? Ich bin überzeugt, dass er auch lieber in Luxemburg gefahren wäre als in Kalifornien.“

„T“: Zurück zu dir. Wer werden deine Hauptkonkurrenten im Sprint sein?

J.D.: „Ich sehe da vor allem Denis Galimzyanov von Katusha, Greg Henderson von Sky und Romain Feillu von Vacansoleil als die stärksten Sprinter. Henderson hat zuletzt eine Etappe bei der Kalifornien-Rundfahrt gewonnen und Feillu hat praktisch bei jedem Start an einem Etappenrennen mindestens eine Etappe gewonnen. ‚Deen ass wierklech gut drop. Bei deene wäert ech mech dann och bestëmmt emol an d’Rad hänken, fir eng gut Platzéierung ze maachen.’“