Kanada ist nicht Schuld

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Zurück in der Lodge, diesmal im Einzelzimmer L2. So bin ich näher am Restaurant und Aufenthaltsraum...

Die Lodge hat in Mike Vanvliet, selbst ein passionierter Snowboarder, ihren eigenen Arzt, der einmal im Monat eine Woche „Dienst“ hat. Der sympathische Kanadier untersuchte am Abend mein lädiertes Knie. Er hatte sich gefragt, „warum dieser Typ an Krücken geht“. Als ich die Schiene abnahm und er sich das Knie ansah, sagte er „jetzt weiß ich warum. Du hast das schlimmste Knie hier oben. Aber bitte gib Kanada nicht die Schuld daran.“

In der Lodge wusste in der Zwischenzeit wirklich jeder über die Verletzung Bescheid. Der Sieger des Red Bull Ultra Natural, Gigi Rüf, machte einen „Besuch“ an der Bar : „Ich komme mal zum Verletzten. Du tust mir so leid“. Einige Stunden vorher hatte er rausgefunden, dass meine Schibrille seinen Namen trägt, also sein Pro-Model war von vor einigen Jahren.

Auch mit Organisator Travis Rice gab es noch einen kurzen Smalltalk. Der US-Amerikaner ist eine angenehme Persönlichkeit, wenn man bedenkt, dass der Mann DER Superstar der Szene ist.
Der Morgen danach entwickelt sich dann traditionell gemütlich, „chill“ wie man hier oben sagt. Mein „Büro“ habe ich mir im Aufenthaltsraum aufgebaut. Nach einem kurzen Gespräch mit dem Produzenten Chad Jackson sorgen Lodge-Besitzer Jeff Pensiero und Fotograf Scott Sullivan mit zwei Gitarren und einigen Songs für die musikalische Untermalung. Danach übernimmt dann Nicolas Müller, der sich am Morgen einige Male meine Kopfhörer ausleiht, um nach Hause zu Skypen, den Musik-Part mit einer Auswahl von seinem Laptop.

Draußen ist es sicherlich der beste Tag der Woche, mit blauem Himmel am Morgen, der aber langsam zuzieht.
Es ist auch bereits Zeit für die ersten Aufbrucharbeiten. Der Heli fliegt Schneemobile nach Nelson zurück. Und das an der Longline unter dem Heli, sehr beeindruckend…(siehe Foto)

Übrigens kostet ein Flug im Heli – Hin – und Rückflug Nelson-Baldface – 700 kanadische Dollar (etwa 520 Euro).
Zum Abschluss des Tages gab es dann noch für mich ein Interview mit DER Snowboard-Legende Tom Burt, der beim Event als Judge im Einsatz war.

D’Rees geet geschwë virun.