/ Junger, alter Haudegen
Seitdem er jedoch sein Erasmus-Auslandssemester in Freiburg absolviert, steht der angehende Lehrer nur noch seinem Verein zur Verfügung. Aus Zeitgründen musste er die drei Trainingslager der Nationalmannschaft Anfang des Jahres absagen.
Die Examen in Erziehungswissenschaften an der Albert-Ludwigs-Universität im Breisgau hatten Priorität. Und werden es auch weiterhin haben. Gegen Frankreich (25. März) und Rumänien (29. März) ist der polyvalente Abwehrspieler sicher nicht dabei. Noch bis Ende des Sommersemesters (Juni) wird Kintziger zwischen Luxemburg und Freiburg hin und her pendeln.
Pendeln
In Differdingen ist „Kintz“ weiterhin unumstrittener Stammspieler, obwohl er nur an den Freitags- und Samstagseinheiten teilnimmt. Während der Woche hält er sich mit Lauf- und Fitnesstraining in Freiburg fit. Zweimal die Woche geht er außerdem zum Fußballtraining seiner Universität, um sein Ballgefühl nicht zu verlieren. „Déi gi schonn ordentlech derwidder“, erklärt der Abwehrspieler.
Und das braucht Kintziger auch, denn sein Verein spielt einen sehr körperbetonten Fußball, der für ihn auch der Schlüssel zum 2:1-Erfolg am Wochenende gegen Käerjeng war: „Mental und physisch waren wir auf der Höhe. Es war eine starke Mannschaftsleistung.“
Dass die Differdinger mental stark sind, haben vor allem die Mitkonkurrenten um Platz zwei zu spüren bekommen. „Wenn wir uns für einen europäischen Wettbewerb qualifizieren wollen, müssen wir gegen diese Gegner bereit sein.“
Gegen kleinere Mannschaften hat der Fusionsverein hingegen öfter seine Probleme. An mangelnder Konzentration und Vorbereitung liegt es laut Kim Kintziger jedoch nicht: „Wir tun uns leichter gegen Teams, die mitspielen. Mannschaften, die sich hinten reinstellen und auf Kontermöglichkeiten warten, liegen uns eher nicht.“
Stürmen
Beim Sieg gegen Käerjeng zeichnete sich der Nationalspieler bereits zum dritten Mal in dieser Saison als Torschütze aus. Für Kintziger ein neuer Rekord. Denn vor der Saison traf er in 145 Spielen in der höchsten Spielklasse nur zweimal. Zum Stürmer wurde Kintziger nicht umgeschult, aber er fühlt sich seit geraumer Zeit wohler in seinen Offensivaktionen. „Ich spiele in den letzten Monaten freier auf. Das hat mit Sicherheit auch etwas mit der hinzugewonnenen Erfahrung zu tun. Ich hoffe, dass ich mich noch steigern kann, denn das beste Fußballalter liegt noch vor mir“, so der 23-Jährige.
Seine Laufbahn begann der Verteidiger bei seinem Heimatverein CS Sanem. Mit 16 wechselte er zum Swift Hesperingen, wo damals Carlo Weis als Trainer tätig war. Kintziger sieht den ehemaligen Rekordnationalspieler als eine Art Ziehvater: „Nach Hesperingen zu gehen, war damals das Beste, was ich machen konnte. Carlo Weis hat mir Vertrauen geschenkt und mich zum Stammspieler in der Innenverteidigung gemacht. Ohne ihn hätte ich vielleicht nie eine Chance in der Nationaldivision erhalten.“
Im Sommer 2007 wechselt Kintziger nach Differdingen und fühlt sich dort „sehr wohl“. Vor allem in der letzten Saison habe er Fortschritt gemacht, erklärt Kintziger. „Ich übernehme Verantwortung und bin physisch und mental besser geworden.“
Von diesen Qualitäten kann die Nationalmannschaft erst einmal nicht profitieren. Trotz des zeitlich begrenzten „Rücktritts“ glaubt er weiter an eine Karriere in der FLF-Auswahl. „Wenn ich Woche für Woche gute Leistungen in der BGL Ligue zeige, dürfte kein Weg an mir vorbeiführen. Ich muss mich empfehlen“, weiß Kintziger.
- Pokal-Finalspiele - 23. Mai 2016.
- Untere Divisionen - 22. Mai 2016.
- BGL Ligue / Ehrenpromotion - 22. Mai 2016.