/ Jubiläum auf hohem Niveau

Sie war spannend bis zum Schluss und es gab am Sonntag auf der Schlussetappe sogar noch einen Angriff auf das Leadertrikot. Das ist an sich nicht außergewöhnlich, aber denkwürdig ist es, weil mit Ben Gastauer erstmals wieder ein Luxemburger zumindest am Gesamtsieg schnupperte.
Dass es am Ende nicht zu Platz eins reichte, muss den Schifflinger nicht grämen. Er war es, der die Akzente zum Schluss gesetzt hat. Ab Freitag hatte er unermüdlich angegriffen, mal mit mehr (Ulflingen und Esch), mal mit weniger Erfolg (Rümelingen). Zumindest schien der erste Luxemburger Sieg seit Andy Schleck (2004) wieder greifbar. Was Gastauers Leistung noch aufwertet, ist die Tatsache, dass bei dieser Flèche du Sud extrem schnell gefahren wurde. Die Etappe in Rümelingen wies am Ende einen Schnitt von rund 46 km/h auf.
Gute Entwicklung
Gastauer hat eine Leistung gezeigt, die durchaus der eines Jungprofis entspricht. So weit ist es bei ihm zwar noch nicht, aber die Zeichen für ihn stehen günstig. Seit er bei Chambéry unter Vertrag steht, scheint er einen weiteren Entwicklungssprung gemacht zu haben, „aber die Entwicklung bei ihm hat noch immer gestimmt“, kommentierte Nationaltrainer Bernhard Baldinger.
Auch wenn Gastauer bei den Luxemburgern herausragte – wofür er mit dem Prix Marcel Ernzer von der Luxemburger Sportpresse (sportspress.lu) geehrt wurde, so zeigte das Differdinger Kontinental-Team ebenfalls eine starke Leistung. Drucker, Heymans und Poos schnupperten bei den einzelnen Teilstücken am obersten Treppchen. Gekrönt wurde die Teamleistung aber von Fredrik Johansson, der die prestigeträchtige Schlussetappe in Esch gewann. Für die kleinen Luxemburger Teams blieb bei der 60. Flèche du Sud nicht mehr allzu viel übrig.
Aber auch für die ausländischen Teams war die diesjährige Flèche hart. Keine Mannschaft konnte dem Rennen ihren Stempel aufdrücken. Das Trek-Livestrong-Team zum Beispiel, das mit Taylor Phinney den ersten Führenden stellte, hatte nach der ersten Etappe fast ihr gesamtes Pulver verschossen. Wer von Beginn an ein „totes Rennen“ gefürchtet hatte, wurde zum Glück eines Besseren belehrt. Dafür war das starke Fahrerfeld zu ausgeglichen. Was auch daran lag, dass der Andrang bei den Teams extrem war. Um die 30 mussten die Organisatoren ablehnen, weil das Feld (160 Fahrer) sonst einfach zu groß würde. Die Flèche du Sud hat demnach weiter einen guten Namen im Ausland. Und das wird bei der Ausgabe 2009 kaum anders sein.khe
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