Im Sinne des Fortschritts

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Was sich in den letzten Monaten angedeutet hat, nimmt Form an: Am 20. März werden die aktiven Vereinsmitglieder des CS Petingen und des Titus Lamadelaine in einer außerordentlichen Generalversammlung über eine mögliche Fusion abstimmen.

Das Tageblatt hatte bereits am 24. November exklusiv berichtet, dass beide Ehrenpromotionäre über einen eventuellen Zusammenschluss nachdenken würden.

DIE KOLUMNE

Der richtige Weg

Am Donnerstag werden die Vereinsverantwortlichen des Titus Lamadelaine ihren Mitgliedern das Projekt „Fusion“ in einer Informationsversammlung schmackhaft machen wollen. Sicher wird es enttäuschte Gesichter geben, wenn die ersten Einzelschicksale der Realität ins Auge blicken müssen: Wenn aus zwei eins wird, sind Kompromisse nötig und die eigenen Interessen nicht mehr an erster Stelle. Ein Trainer und einzelne Spieler werden überflüssig.

Doch da sollte dann jeder über die Ränder seines eigenen kleinen Mikrokosmos hinaussehen und an das Wohl und das Potenzial eines einzigen, aber dadurch auch stärkeren Vereins denken. Anstelle von zwei ewigen Konkurrenten in der Ehrenpromotion könnte man als Einheit möglicherweise mit der BGL Ligue planen. Sportlich gesehen ist diese Fusion zweifelsohne der richtige Weg.

(Christelle Diederich)

Dreieinhalb Monate später steht das Projekt bereits auf festen Beinen, denn am Donnerstag findet eine Informationsversammlung seitens des Titus Lamadelaine statt. „Wie in den meisten anderen Vereinen auch, funktionieren wir als Demokratie und unsere Mitglieder haben das letzte Wort“, erklärte am Montag Titus-Sekretär Daniel Mais. Laut Statuten müssen zwei Drittel der Mitglieder bei der Wahl anwesend sein. Die Gleiche gilt für die Wähler, die der CS Petingen befragen wird. Sollten es keine zwei Drittel sein, wird eine zweite EGV einberufen.

Informationsversammlung

Nicht jedem werde das Vorhaben gefallen, so Mais. Deshalb sollen während der Informationsversammlung – die acht Tage vor der außerordentlichen Generalversammlung stattfindet – alle Fragen aus dem Weg geräumt werden. „Es werden einige persönliche Nachteile folgen. Einer der beiden Trainer wird gehen müssen, auch beim ‚effectif‘ sind Änderungen vorprogrammiert.“ CSP-Präsident Pascal Wagner stimmte am Montag ähnliche Töne an: „Man muss an den Fußball denken, nicht an die persönlichen Interessen. Wer jetzt welchen Posten übernehmen wird, entscheidet sich erst, wenn es tatsächlich zur Fusion kommt.“

Seit 15 Jahren ist Wagner Vereinsoberhaupt in Petingen und sehnt sich einen neuen Wind herbei. „Petingen verdient einen Verein in der höchsten Liga. Wir haben bereits in den Jugendkategorien hervorragend mit Lamadelaine zusammengearbeitet. Die Vereine haben sich kennengelernt und sich motiviert, weitere gemeinsame Wege zu gehen.“

Auf die Frage, ob die Fusion nicht eventuell die Geschichte der einzelnen Teams vernachlässige, meinte Wagner: „Dadurch wird die Geschichte nicht vergessen. Das bleibt immer ein Bestandteil des Vereins.“ Zudem betonte er, dass die Zeiten sich geändert hätten und ohnehin weder 20 Petinger noch 20 Spieler aus Lamadelaine in ihren ersten Mannschaft stehen würden, sondern zum Teil Akteure aus dem Ausland, die meist wenig mit der Vereinshistorie am Hut hätten.

Vorteile

Letztlich sind es ohnehin die Mitglieder, mit denen das Projekt steht und fällt. Aber mit Argumenten wie infrastrukturellen Vorteilen, sportlicher Verbesserung und der vollen Unterstützung der Gemeinde stehen die Chancen für eine Fusion nicht schlecht.