Testländerspiel, Bosnien-Herzegowina - LuxemburgIm siebten Versuch erfolgreich?

Testländerspiel, Bosnien-Herzegowina - Luxemburg / Im siebten Versuch erfolgreich?
Abschlusstraining im Bilino-Polje-Stadion von Zenica Foto: Sportspress.lu/Mélanie Maps

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Sechs Niederlagen aus sechs Spielen. Die Bilanz der FLF-Auswahl gegen Bosnien-Herzegowina ist niederschmetternd. Grund zur Hoffnung, dass es am Dienstag in Zenica deutlich besser als in der Vergangenheit laufen könnte, gibt es trotzdem. Der Gegner – und vor allem deren Trainer – stehen jedoch mit dem Rücken zur Wand und müssen reagieren.

„Wir hätten gegen Nordirland gewinnen müssen – allerdings haben individuelle Fehler zur Niederlage geführt. In den Tagen vor dem Spiel gegen Bosnien-Herzegowina ging es vor allem darum, in Gesprächen zu erklären, was gut war und was nicht“, blickte Nationaltrainer Luc Holtz am Dienstag bei der Pressekonferenz zurück. Der 52-Jährige kann gegen den Weltranglisten-59. auf seinen kompletten Kader zurückgreifen. „Es wird Änderungen geben. Ich möchte einige Spieler im Wettkampf beobachten“, so Holtz weiter. Sébastien Thill könnte zum wiederholten Male auf der Bank landen. „Bei Sheriff Tiraspol spielt er im defensiven Mittelfeld und das ist für mich auch seine Position. Dort spielen jedoch Leandro Barreiro und Christopher Martins. Damit ist diese Frage schnell beantwortet. Ich muss die richtige Aufstellung finden, damit wir defensives Gleichgewicht haben und offensiv genügend Durchschlagskraft.“ Trotz dieser Aussagen ist es nicht ausgeschlossen, dass der älteste der Thill-Brüder am Dienstag in Zenica auf dem Platz stehen wird.

Interessant zu sehen wird sein, ob Luxemburg noch einmal mit einer Dreierkette auflaufen wird. Das System wurde mehrere Male getestet. Mal sah die Mannschaft besser, mal schlechter aus. Aufgrund der Kaderzusammenstellung ist es jedoch nicht auszuschließen, dass Holtz in Zukunft öfter auf diese taktische Variante zurückgreifen wird. „In der Vergangenheit wurde ich schon mal von der Presse gesteinigt, weil ich mich für eine Dreierkette entschieden habe. Ich möchte variabel bleiben, aber dieses System ist mit Sicherheit interessant. Wenn wir aggressiver werden, dann sind wir in dieser Aufstellung nur schwer zu knacken“, so Holtz’ Meinung.

Für den Nationaltrainer werden am Dienstag zwei Mannschaften aufeinandertreffen, die sich nur bedingt aufeinander vorbereiten können. Holtz geht davon aus, dass es auch beim Gegner einige Veränderungen geben wird. Rückkehrer und Topstar Edin Dzeko könnte in der Startelf stehen. Bei der 0:1-Niederlage am vergangenen Freitag gegen Georgien fehlte der Stürmer von Inter Mailand noch wegen einer nicht ausgestandenen Verletzung. „Wenn er nicht spielt, wird ein junger Stürmer die Chance bekommen, sich zu zeigen, das kann auch sehr gefährlich werden“, sagte Holtz. 

Die Hölle von Zenica wie bei der 0:5-Niederlage vor elf Jahren werden die Roten Löwen am Dienstag in Zenica nicht erleben, denn das als feurig bekannte Publikum wird wohl zu Hause bleiben. Laut einem lokalen TV-Journalisten sollen nur 1.000 bis 2.000 Zuschauer im Stadion sein. „Die Leute haben die schlechten Leistungen satt und kommen deshalb nicht mehr ins Stadion. Ich könnte mir 15 Stunden Zeit nehmen und über den bosnischen Fußball reden, dann würdet ihr nicht einmal ein Prozent der Probleme verstehen, die wir haben“, so der TV-Mann weiter. Holtz ist die Zuschauerzahl egal: „Das ist nicht mein Problem. Wir sind hier, um die Nations-League-Termine ordentlich vorzubereiten.“

Nicht dabei sein wird am Donnerstag Miralem Pjanic. Der Schifflinger fällt mit einer Oberschenkelzerrung aus. Neben Edin Dzeko sind der ehemalige Schalker Sead Kolasinac (Olympique Marseille/F) und Mittelfeldspieler Rade Krunic (AC Mailand/I) die bekanntesten Namen der Balkan-Elf.

Auch wenn es nur ein Testspiel ist, steht Bosniens bulgarischer Teamchef Ivaylo Petev unter Druck. Bei seiner ersten Pressekonferenz nach seiner Amtseinführung sagte er: „Urteilen Sie über mich aufgrund meiner Resultate.“ Diese Aussage könnte sich als Bumerang entpuppen, denn Petev hinkt den Erwartungen hinterher. In 13 Länderspielen seit März 2021 gab es nur zwei Siege – einen gegen Kasachstan und einen gegen Kuwait. Verliert Petev gegen Luxemburg, muss er sich wohl große Sorgen um seinen Job machen.