Mittwoch10. Dezember 2025

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HandballIlian Goedert ist bei den Red Boys für Showeinlagen zuständig

Handball / Ilian Goedert ist bei den Red Boys für Showeinlagen zuständig
Ilian Goedert spielt seit dieser Saison für die Red Boys Foto: Editpress/Fernand Konnen

Ilian Goedert spielt seit dieser Saison bei den Red Boys und sorgt mit Trickwürfen, wie man sie sonst vor allem vom Beachhandball kennt, in der AXA League regelmäßig für spektakuläre Showeinlagen.

Als die Red Boys am Samstag im Spitzenspiel gegen den HB Düdelingen in der 48. Spielminute zum zwischenzeitlichen 25:25 ausglichen, legte Ilian Goedert eine kleine Showeinlage hin: Der Rückraumspieler fing in der Abwehr einen Ball des HBD ab, startete schnell seinen Konter – und hob kurz vor dem Düdelinger Torraum beidbeinig ab. In der Luft drehte er sich einmal um die eigene Achse und vollendete mit einem Trickwurf, den man ansonsten in einer Handballhalle nur selten zu sehen bekommt. Im Beachhandball hingegen gehört dieser 360-Grad-Wurf zum Standardrepertoire. Vor allem auch zu seinem.

Denn der 22-Jährige ist nicht nur Rückraumspieler der Red Boys, sondern auch französischer Beachhandball-Nationalspieler. Die Sportart entdeckte er vor fünf Jahren, durch die Familie. „Mein großer Bruder war in der französischen Jugendmannschaft. Und dadurch habe ich es aus Spaß auch einmal ausprobiert und an einem Trainingslager teilgenommen“, erzählt Goedert. „Danach habe ich mich voll investiert.“

Im Beachhandball-Nationalteam

Sein Engagement zahlte sich schnell aus: 2023 wurde Goedert erstmals ins französische Nationalteam berufen. Noch im selben Jahr trat er mit „Les Bleus“ bei der Europameisterschaft im portugiesischen Nazaré an. „Es lief mittelmäßig“, sagt Goedert rückblickend. „In der Gruppenphase haben wir zwei von drei Spielen gewonnen, das hat aber nicht gereicht, um uns für die höchste Runde zu qualifizieren. Danach sind wir komplett untergegangen.“ Frankreich beendete das Turnier auf dem 13. Platz von 16 Teams. „Es war keine gute Leistung von uns. Aber wir konnten uns in den letzten Jahren wieder fangen“, betont er. Denn im vergangenen Sommer gelang Frankreich mit Platz fünf bei der EM, die Goedert verletzungsbedingt verpasste, die historisch erste WM-Qualifikation. Die Weltmeisterschaft findet im kommenden Juni in Kroatien statt.

Für Goedert und die französische Beachhandball-Mannschaft steht nun im Januar zur Vorbereitung ein erstes Trainingslager an, gefolgt von weiteren Lehrgängen im März und Juni. Dann beginnt die WM-Vorbereitung endgültig – und damit auch die Zeit, in der Goedert seine Trickwürfe auf der großen Bühne im Sand zeigen wird. Im Beachhandball werden spektakuläre Aktionen wie sein 360-Grad-Tor gegen Düdelingen, oder zuvor auch schon in anderen AXA-League-Spielen, sogar mit doppelten Punkten belohnt. 

„Ich mag es, solche Würfe auch in der Halle zu zeigen“, sagt Goedert. „Ich spiele Handball aus Spaß. Und solche Tore machen gute Laune, auch bei meinen Mitspielern. Es geht nicht darum, jemanden zu demütigen – es ist einfach nur, um Spaß zu haben. Und ich spiele Handball nun mal, weil es mir Freude macht.“

Über Kontakte zu den Red Boys

Für die Red Boys tut er das seit dieser Saison. Zuvor stand er beim französischen Zweitligisten Nancy unter Vertrag. Der Klub geriet jedoch in finanzielle Schieflage und musste Insolvenz anmelden. „Ich hatte bei Nancy einen Vertrag für drei Jahre unterschrieben. Nach einem Jahr musste ich dann aber einen neuen Verein finden“, erzählt er. „Da ich Spieler der Red Boys kannte – Guillaume Ballet und Younes Ouzrour –, kam der Kontakt zustande.“ Gemeinsam mit Torhüter Hakim Jarrar, ebenfalls zuvor in Nancy, entschied sich Goedert schließlich für den Wechsel nach Luxemburg. Eine Entscheidung, die er bis heute nicht bereut. „Es läuft sehr gut und ich bin sehr zufrieden“, sagt er.

Und wenn Goedert, der derzeit in Nancy ein Masters-Studium absolviert, weiter solche Momente wie am Samstag liefert, dürfte die Begeisterung nicht nur bei ihm selbst, sondern auch bei den Fans der Red Boys noch lange anhalten.