Marvin Martins„Ich habe viel Selbstvertrauen getankt“

Marvin Martins / „Ich habe viel Selbstvertrauen getankt“
Marvin Martins könnte heute von Beginn an auflaufen Foto: Editpress/Gerry Schmit

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Marvin Martins darf in Portugal bei seinem neuen Verein Casa Pia sein Offensivpotenzial ausschöpfen. Kleine Kostproben davon gab es in den beiden vergangenen Länderspielen gegen Liechtenstein und Zypern nach seiner Einwechslung. Heute gegen Montenegro könnte der 25-Jährige in die Startelf rücken.

Bei der 1:2-Niederlage gegen Liechtenstein im Testspiel am vergangenen Dienstag sorgte Marvin Martins für gleich zwei Lichtblicke an einem doch recht tristen Tag für den luxemburgischen Fußball. Zunächst flankte er per Rabona-Trick. Minuten später wurde er nach einem Dribbling zu Fall gebracht, der Schiedsrichter zeigte auf den Elfmeterpunkt und Gerson Rodrigues erzielte den Anschlusstreffer.

Marvin Martins ist dabei, sein Potenzial in der Offensive auszuschöpfen und das verdankt er auch seinem neuen Trainer beim portugiesischen Zweitligisten Casa Pia. Filipe Martins baut in seinem 5-4-1-System auf die Stärken des Luxemburgers auf dem Flügel. „Ich muss die ganze rechte Seite beackern und habe die Freiheit, mich oft in das Offensivspiel mit einzuschalten. Mein Trainer war früher selbst Rechtsverteidiger. Er redet viel mit mir und wir studieren täglich Sachen ein. Ich habe jetzt ganz andere Automatismen als früher“, sagt Martins.

Dass der Nationalspieler überhaupt in der zweiten portugiesischen Liga landete, nachdem er beim ukrainischen Erstligisten Karpaty Lwiw zu den besten Spielern gezählt hatte, überraschte. Auch der ehemalige Spieler des Progrès und der Jeunesse war zunächst nicht unbedingt überzeugt von diesem Wechsel. „Ich war skeptisch, weil der Verein in der zweiten Liga spielt und dort nicht unbedingt zu den Topvereinen gehört. Aber der Trainer wollte mich unbedingt und deshalb habe ich mich schlussendlich für Casa Pia entschieden. Der Klub hat einen neuen Investor und es wurden viele Spieler mit Qualität geholt. Außerdem hat man in Portugal eine ganz andere Visibilität als in der Ukraine. Ich will ein Jahr bei Casa Pia bleiben und danach den Sprung zu einem besseren Verein schaffen“, sagt Martins.

Beim Klub aus Lissabon ist er seit drei Spieltagen Stammspieler. „Am Anfang der Saison hat mir der Rhythmus gefehlt, da ich fünf Monate kein kollektives Training hatte. Deshalb saß ich auch auf der Bank. Es war, als würde ich neu mit Fußballspielen anfangen“, so Martins, der solche Situationen in seiner jungen Karriere bereits zweimal nach langen Verletzungspausen erlebt hatte. „Jetzt fühle ich mich aber wohl und habe viel Selbstvertrauen getankt. Ich habe keinen Stress und kann frei aufspielen.“

Gegen Montenegro hofft Martins auf seinen ersten Einsatz von Anfang an in der laufenden Nations League. Durch die Gelbsperre von Vahid Selimovic könnte der eigentliche Rechtsverteidiger Laurent Jans in die Innenverteidigung rücken und Martins würde auf der rechten Abwehrseite zum Einsatz kommen. „Ich habe dem Trainer gegen Liechtenstein und Zypern gezeigt, dass er auf mich zählen kann.“

Heute in Podgorica will er dies über einen längeren Zeitraum tun. „Es ist ein kleines Finale. Wir müssen gewinnen. Ein Unentschieden wäre nicht ideal. Die Art und Weise ist dabei egal. Wegen des schlechten Platzes müssen wir unser Spiel sowieso umstellen. Der Trainer hat eine klare Idee und diese werden wir versuchen, umzusetzen. Ich kann sehr gut damit leben, wenn Montenegro diesmal dominanter ist als im Hinspiel und wir am Ende die Sieger sind. Ein kleines Tor reicht, damit wir diesmal die drei Punkte mit nach Hause nehmen.“

Aufgebote

Luxemburg:
Tor: Anthony Moris (Union Saint-Gilloise/B/30 Länderspiele/0 Tore), Ralph Schon (FC Wiltz 71/12/0), Tim Kips (F91 Düdelingen/0/0)
Abwehr: Laurent Jans (Standard Liège/B/67/1), Tim Hall (Gil Vicente/P/4/0), Dirk Carlson (Karlsruher SC/D/27/0), Lars Gerson (IFK Norrköping/SWE/77/4), Kevin Malget (Swift Hesperingen/35/2), Marvin Martins (Casa Pia/P/9/1), Mica Pinto (Sparta Rotterdam/NL/2/0), Gilson Delgado (Fola Esch/0/0)
Mittelfeld: Vincent Thill (Nacional Funchal/P/32/3), Leandro Barreiro (FSV Mainz 05/D/20/1), Danel Sinani (Waasland-Beveren/B/25/5), Olivier Thill (FK Ufa/RUS/26/2), Aldin Skenderovic (Progrès Niederkorn/16/0), Florian Bohnert (Mainz 05 II/D/17/1), Timothé Rupil (Mainz 05 U19/D/1/0)
Angriff: Gerson Rodrigues (Dynamo Kiew/UKR/28/5), Maurice Deville (1. FC Saarbrücken/D/43/3), Stefano Bensi (Fola Esch/52/5), Edvin Muratovic (F91 Düdelingen/1/0)

Montenegro:
Tor: Danijel Petkovic (SCO Angers/F), Milan Mijatovic (MTK Budapest/UNG), Matija Sarkic (Wolverhampton Wanderers/ENG)
Abwehr: Stefan Savic (Atletico Madrid/ESP), Marko Simic (Liepaja FK/LAT), Zarko Tomasevic (FK Astana/KAZ), Adam Marusic (Lazio Rom/I), Igor Vujacic (Partizan Belgrad/SRB), Momcilo Raspopovic (HNK Rijeka/KRO)
Mittelfeld: Nikola Vukcevic (UD Levante/ESP), Vladimir Jovovic (FK Jablonec/CZ), Aleksandar Scekic (Partizan Belgrad/SRB), Marko Jankovic (SPAL Ferrara/I), Nebojsa Kosovic (Kairat Almaty/KAZ), Aleksander Boljevic (Standard Liège/B), Marko Bakic, Deni Hocko (beide Excelsior Mouscron/B), Sead Haksabanovic (IFK Norrköping/SWE), Vukan Savicevic (Samsunspor/TUR)
Angriff: Fatos Beciraj (Wisla Krakau/POL), Stevan Jovetic (AS Monaco/F), Stefan Mugosa (Incheon United/KOR), Dino Islamovic (Rosenborg Trondheim/NOR)