„Ich glaube, dass es zu Ende geht“

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Seit Trek die WorldTour-Lizenz von Leopard übernommen hat, stellt sich die Frage, wie es mit dem Kontinentalteam Leopard-Trek weitergeht. Bislang hat sich noch nicht viel getan. Ein Zeichen für Team-Manager Adriano Baffi, dass das Projekt keine Zukunft haben wird.

„Bis jetzt ist niemand an mich herangetreten, weder von Trek noch von Leopard“, so der 51-jährige Team-Manager Adriano Baffi gegenüber dem Tageblatt. Dabei wäre ein Hindernis für eine Fortsetzung des Projektes seit kurzem aus dem Weg geräumt. Denn jedes Profi-Team darf lediglich ein Farmteam besitzen. Da das Bontrager Development Team, wo Trek bislang auch als Sponsor tätig war, allem Anschein nach einen neuen Geldgeber gefunden hat, könnte Leopard-Trek weiterbestehen. „Wir haben eine Abmachung und müssen das Ganze nur noch auf Papier festhalten“, hat Axel Merckx, Team-Manager von Bontrager, kürzlich gegenüber cyclingnews.com erklärt.

„Trennung“

Das Team wollte sich von Trek lösen, um auch weiterhin bei hochklassigen Rennen in den USA an den Start gehen zu können. Würde Trek weiterhin als Sponsor fungieren, müsste Bontrager auf sämtliche Rennen verzichten, bei denen das neue Trek-Team an den Start gehen wird. Zudem wisse man, dass Trek zum jetzigen Zeitpunkt nicht unbedingt in ein Nachwuchsteam investieren möchte, nachdem es erst die WorldTour-Lizenz erworben hat, so Merckx weiter.

Aus dem Umfeld des WorldTour-Teams sind ähnliche Aussagen zu vernehmen, was wiederum das Aus für die „jungen Leoparden“ bedeuten würde. Denn eins ist sicher: Leopard S.A. wird nicht weiter als Geldgeber zur Verfügung stehen.

So ist es nicht weiter verwunderlich, dass Baffi nicht mehr viel Hoffnung für sein Team sieht. „Ich bin schon lange im Geschäft, und wenn bis September niemand mit dir gesprochen hat, ist das normalerweise kein gutes Zeichen“, so der Italiener. Er selbst hat sich nicht auf die Suche nach neuen Sponsoren gemacht. „Das ist nicht mein Ding, ich kann das überhaupt nicht. Meine Aufgaben liegen im sportlichen Bereich, vom Geschäftlichen habe ich keine Ahnung.“ Dabei findet der frühere Radprofi es doch verwunderlich, dass in Luxemburg keine größere Unterstützung für sein Team vorhanden ist. „Wenn ich im Flieger nach Luxemburg sitze, lese ich die luxemburgischen Zeitungen und der Radsport ist dort omnipräsent. Deshalb finde ich es komisch, dass nicht mehr Sponsoren vorhanden sind.“

Erfolgsstory

An den Resultaten der jungen Leoparden kann es nicht liegen, denn das Projekt hat sich in nur zwei Jahren zur Erfolgsstory gemausert. Bob Jungels (RLT), Eugenio Alafaci, Fabio Silvestre (beide im kommenden Jahr bei Trek), Alexandr Pliuschin (IAM) um nur die zu nennen haben nach ihrer Zeit bei LET den Sprung zu den Profis geschafft.

Die Jungs von Adriano Baffi haben es sogar geschafft, im Europe Tour Ranking (liegen zurzeit auf Platz 16) einige Profiteams hinter sich zu lassen und sich für die WM im Mannschaftszeitfahren zu qualifizieren.

„Wir werden aber nicht teilnehmen, weil wir zu der Zeit bei der Tour of China im Einsatz sein werden“, so Baffi, dem es leidtun würde, wenn die Erfolgsstory nicht weitergeführt werden könnte. „Aber so ist es nun mal. Wenn es nicht weitergehen sollte, dann müssen die Fahrer, die nicht bei den Profis unterkommen, und ich selbst nach einer neuen Herausforderung Ausschau halten.“