„Hurra, Hurra, die Schweizer sind da“

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FUSSBALL - Für die „Nati“ geht es um die Qualifikation zur Weltmeisterschaft und nebenbei wollen die Eidgenossen eine Revanche für die Schlappe aus dem Hinspiel nehmen. 5.000 Schweizer werden im Stade Josy Barthel erwartet. Rund 400 Anhänger kamen gestern Nachmittag am hauptstädtischen Bahnhof an. Dan Elvinger

Es ist 16.35 Uhr. Auf Bahngleis drei warten Denise und Christoph, aus der Nähe von Bern, auf Bekannte aus der Heimat. Die beiden sind seit Donnerstag in der Hauptstadt und haben bereits eine Stadtrundfahrt gemacht. Doch ab heute fokussiert sich das Paar auf das Spiel ihrer „Nati“ in Luxemburg. Denise trägt ein altes Trikot der Nationalmannschaft, während Christoph die passende Jacke dazu trägt. Die beiden gehören sicherlich nicht zu den fanatischsten Fans, und doch ist ihre Ansage unmissverständlich: „Ein Sieg muss her“.
Gegen 16.54 Uhr hat das Warten ein Ende. Der Zug aus Zürich erreicht Gleis 3AB. Ein Blick in die Abteile reicht, um die Stimmungslage der Schweizer zu erkennen. Leere Bierdosen und -flaschen gehören zur Standardausstattung eines Vierersitzes.
Auf dem Bahnsteig geht sofort eine Rauchbombe hoch. Die ersten Fangesänge werden lauthals angestimmt.
Dass die Eidgenossen angekommen sind, ist nicht mehr zu überhören: „Hurra, Hurra, die Schweizer sind da!“
Eine zehnköpfige Fangruppe aus Winterthur stimmt ein Lied nach dem anderen an. Remo und Thomas haben ein hohen Sieg fest eingeplant: „Wir gewinnen 7:0, denn Luxemburg ist einfach sch… Die Niederlage aus dem Hinspiel haben wir locker weggesteckt.“
Der 25-jährige Marco aus Zürich ist hin und wieder bei Auswärtsreisen der Nationalmannschaft dabei und ist etwas zurückhaltender mit seinen Aussagen. „Wir müssen uns rehabilitieren. Einfach wird es nicht, aber ich hoffe auf einen Sieg und die Qualifikation.“
Für viele Anhänger der schweizerischen Nationalmannschaft ist es die erste Auswärtsreise. So auch für Marco und Adrian aus dem Thurgau. „Es ist unser erstes Mal, weil es ein entscheidendes Spiel ist.“ Die beiden Freunde waren auch bei der 1:2-Niederlage im Letzigrund dabei: „Wir hatten mit einem 6:0 gerechnet, daraus wurde dann ja doch nichts“, so Adrian schmunzelnd.
Mittlerweile hatten die Nati-Fans auch den Busbahnhof in Angriff genommen. Nichts war zu spüren von der viel zitierten eidgenössischen Zurückhaltung. Einige Böller wurden gen Himmel geschossen und immer wieder Fangesänge angestimmt.
Mit Bus und Taxi fuhren die Anhänger anschließend Richtung Hotel und Jugendherberge. Auch Jonas, der mit 50 anderen Fans Zimmer im Luxembourg City Hostel gebucht hat. Der 24-Jährige fragt nach, wo er denn heute Abend abfeiern kann, bevor er abschließend einen Appell an die Nati richtet: „Ein klarer Sieg muss her, um die Blamage vergessen zu machen.“
Am Sonntag werden die Fans mit zwei Zügen wieder nach Hause reisen. Über die Stimmung während der Reise werden Frei und Co. entscheiden …