Hickhack vorbei: Gerson wechselt nach Schweden

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Alles hat bekanntlich einmal ein Ende. So auch die Verhandlungen zwischen Kongsvinger IL und IFK Norrköping. Seit Montagmorgen hat Lars Gerson die Gewissheit, dass er in der kommenden Saison für den schwedischen Erstligisten auflaufen wird.

Die letzten Wochen waren für den Luxemburger Nationalspieler Lars Gerson ein ständiges Hin und Her. Mal meldete die eine Verhandlungsseite, dass der Deal perfekt sei, dann gab es doch wieder einige Details zu regeln. Mit dieser Ungewissheit reiste der 21-Jährige vergangene Woche nach Schweden, um die Verantwortlichen an Ort und Stelle von seinem Talent zu überzeugen. „Die Woche verlief sehr gut. Nach und nach habe ich mich immer besser zurecht gefunden. Nicht zuletzt, weil mein ehemaliger Teamkollege Freddy da Cruz und der Norweger Morten Skjønsberg mittlerweile in Norrköping spielen“, erzählt der Mittelfeldspieler. Eigentlich hatte Gerson darauf gehofft, dass beide Seiten innerhalb dieser Probezeit eine Einigung finden würden.

Rekordablöse

Die umgerechnet rund 130.000 Euro, die Norrköping für Gerson bezahlt, sind gleichzeitig eine neue luxemburgische Rekordablösesumme. Nicht einmal die Transfers von Roby Langers spielten so viel Geld ein. Mario Mutsch und Jeff Strasser wechselten dagegen immer ablösefrei. Lars Gerson sieht das eher locker: „Natürlich ist das viel Geld, aber darüber mache ich mir keine Gedanken.“

(del)

Doch das gestaltete sich schwieriger als anfangs gedacht. Also reiste er zurück nach Kongsvinger. Nach viereinhalb Stunden Zugfahrt war er wieder dort angekommen, wo er eigentlich weg wollte.

Akzeptable Lösung

Während des vergangenen Wochenendes verhandelten KIL und IFK intensiv und fanden letztendlich eine für beide Seiten akzeptable Lösung. „Heute Morgen (Montag) hat mich mein Agent angerufen und mir mitgeteilt, dass beide Vereine sich einig sind. Das war schon eine große Erleichterung für mich“, so Lars Gerson gegenüber dem „T“. Laut der norwegischen Tageszeitung Glåmdalen überweisen die Schweden eine Ausbildungsentschädigung von umgerechnet rund 130.000 an die Norweger. Diese Übereinkunft ist bis jetzt nur mündlicher Natur, wird aber bald unterschrieben. „Es gibt keine Zweifel mehr“, versichert Gerson.

Und bei seinem Heimatklub scheint man auch zufrieden über das Geschäft zu sein. „Natürlich hätten wir am liebsten noch mehr für Lars bekommen, aber wir wollten ihn ja auch nicht als ‚Geisel‘ bei diesem Transfer behandeln. Diese Summe ermöglicht es uns aber erstmals seit Jahren, über ein positives Eigenkapital zu verfügen“, so KIL-Sportdirektor Asger Jensby gegenüber Glåmdalen. Die Vereinbarung enthält übrigens keine weitere Beteiligung an einem eventuellen Weiterverkauf von Gerson.

Dreijahresvertrag

Der Luxemburger wird sich voraussichtlich am Mittwoch wieder auf den Weg von Kongsvinger nach Norrköping machen und direkt nach seiner Ankunft einen Dreijahresvertrag unterschreiben.

Aber schon jetzt gibt es starke Konkurrenz im eigenen Team. IFK präsentierte am Montag Andreas Johansson aus Bochum (das „T“ berichtete), der wie Gerson im zentralen Mittelfeld spielt.

Starke Konkurrenz

Für den Luxemburger eine weitere Motivation: „Direkte Konkurrenz motiviert mich noch mehr, an mir zu arbeiten. Das ist sicherlich kein Nachteil.“ Weitere Transfers soll es bis zum Saisonstart voraussichtlich nicht geben. „Die Mannschaft steht. Wir sind nicht auf der Suche. Trotzdem soll man niemals nie sagen“, so IFK-Trainer Janne Andersson während der Pressekonferenz am Montag, bei der Johansson vorgestellt wurde.

Bis er endgültig nach Schweden reist und dort seine Zelte aufschlägt, hält Gerson sich mit individuellen Training fit. Auch die Zeit des Abschieds von seinem gewohnten Umfeld ist gekommen. „Es ist schon ein komisches Gefühl, meine Heimat zu verlassen. Aber ich glaube, dass ich diese Umstellung gut meistern werde“, so der Luxemburger abschließend.