Herausforderung 1. Bundesliga

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Als das letzte Saisonspiel vor zwei Monaten beendet war, ging man beim RC Luxemburg davon aus, auch kommende Saison in der 2. deutschen Bundesliga zu spielen. Doch dann plante der deutsche Verband kurzfristig eine Reform. Nun winkt der Luxemburger Mannschaft sogar die Teilnahme an der 1. Bundesliga.

In einer Qualifikationsrunde mit vier Gruppen à sechs Teams müssen wir auf einem der ersten vier Ränge abschneiden, um dann in der 1. Bundesliga Süd antreten zu dürfen“, erklärt RCL-Präsident Steve Karier.

Beim RCL geht man nun davon aus, dass man sich für die höchste deutsche Spielklasse qualifizieren wird. Denn in der Luxemburger Gruppe gibt es bis auf die Ausnahme Frankfurt 1880 mit RK Heusenstamm, RC Mainz, RC Aachen und ASV Köln schlagbare Gegner.

Die 16 qualifizierten Teams spielen dann in zwei Gruppen à acht Mannschaften eine Meisterschaftsrunde, die nach regulärem Ablauf in ein K.o.-System übergeht, wo der Erste der einen Gruppe gegen den Achten der anderen Gruppe, der Zweite gegen den Siebten usw. spielt.

Große Begeisterung

Die Begeisterung ist jetzt schon groß bei den Hauptstädtern, auch wenn der Platz in Cessingen eher einem Acker gleicht. Der Rasen besteht praktisch nur aus Unkraut und das Spielfeld ähnelt durch die darunterliegende Müllkippe fast schon einer „Buckelpiste“. „Wenn ein Schiedsrichter uns böse will, dann pfeift er auf diesem Platz keine Partie an“, befürchtet Karier: „Und eine Ausweichmöglichkeit besitzen wir zurzeit nicht.“

Wesentlich positiver sieht es beim Spielerkader aus. Denn durch Zufall meldeten sich einige neue Spieler, die gerne beim RCL mitwirken wollen. Allen voran der Neuseeländer Eruera Shelford, der früher in der zweithöchsten neuseeländischen Liga spielte.

Neuzugänge

Doch auch die Neuzugänge Stuart Kidd (NZL), Philip Barnard (RSA), Tertius Barnard (eigene Jugend) sowie Peter Hartmann (D) werden zum 22-köpfigen Spielerstamm gehören. Zudem kehren auch einige Spieler, die verletzt waren, ins Team zurück. Unter anderem die Luxemburger Nationalspieler Minehan, Dozin und Timmermans. Ein Comeback feiern aber auch Clarke, Dex, Kelly, Simon, Wilson sowie Ex-Fußballprofi Stéphane Gillet.

Leider muss der RCL aber auch drei Abgänge verkraften, die zum Stammpersonal gehörten. Mike Cawley zog es nach Irland und Richard Marsden nach England. Zudem versucht Nationalspieler Saman Rezapour, ins Team von der Universität Wales zu kommen. Neben diesen wichtigen Abgängen zieht es auch neun Jugendspieler ins Ausland zum Studieren.

Dennoch dürften die Luxemburger am Samstagnachmittag in Cessingen eine stärkere Mannschaft als im Vorjahr gegen den ersten Gegner, den RC Aachen, aufbieten können.

Ansonsten ändert sich für den Luxemburger Rugby-Club nicht viel. „Der finanzielle Aufwand wird sogar kleiner, da wir nicht nach München reisen müssen“, verrät der Präsident. „Organisatorisch bleibt es wie im Vorjahr.“

Dabei funktioniert beim RCL alles auf ehrenamtlicher Basis. Weder die Spieler noch die Trainer werden bezahlt, da das meiste Geld für die Reisekosten der insgesamt 15 Teams gebraucht wird. Die Finanzierung des Klubs läuft hauptsächlich über die Beiträge von 550 aktiven Mitgliedern. Auch wenn es knapp zugeht, kann der RCL den gesamten Aufwand während einer Saison tragen, ohne ein Defizit zu verbuchen.