HANDBALL: Unbändige Löwen ohne Erbarmen

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Nur 21 Stunden nach der klaren 16:41-Heimniederlage gegen die Vollprofis der Rhein-Neckar Löwen fand am Samstag in der gut gefüllten Trier Arena das Rückspiel zwischen dem letztjährigen Bundesligavierten und dem Luxemburger Meister HBD statt. Carlo Barbaglia

Die zweite Auseinandersetzung wurde, wie kaum anders zu erwarten war, erneut eine ganz klare Angelegenheit für die Badener Startruppe. Beide Teams traten im Übrigen mit genau den gleichen Spielern an, wie das am Freitag im „Centre Hartmann“ der Fall war.
Im Gegensatz zum Hinspiel standen bei den Rhein-Neckar Löwen vorgestern jedoch Sigurdsson, Filip, Shelmenko und Tkaczyk in der Startformation. Von Beginn an gaben die Deutschen Vollgas und nach nur 6‘ stand es bereits 5:1 zu Gunsten des haushohen Favoriten. Zwei Poeckes-Tore ließen das Ergebnis etwas später beim Stande von 6:3 wieder angenehmer aussehen, doch dann folgte eine ganz starke Phase des Bundesligisten.
Sigurdsson, Filip und Co. schalteten den Turbo ein und in der 23′ sah es beim Spielstand von 19:5 mehr als düster für die überforderten Gäste aus. Die Düdelinger ließen die Köpfe aber nicht hängen, kämpften unverdrossen weiter, Keeper Herrmann gelangen nun einige tolle Paraden und in der Schlussphase des ersten Abschnitts traf der Luxemburger Rekordmeister durch den jungen Muller (2), Zatko und Poeckes gleich viermal nacheinander. Der Treffer von Alain Poeckes nach einem klasse Anspiel von Olivier in den Kreis war mehr als sehenswert und wurde vom fachkundigen Publikum mit viel Beifall honoriert. Beim Pausenpfiff hielt sich der Schaden jedenfalls noch in Grenzen.
Nach dem Seitenwechsel waren die bissigen Löwen aber nicht mehr zu bändigen. Mit Gensheimer und Groetzki kamen zwei frische Außenspieler und die hatten überhaupt kein Erbarmen mit den immer müder werdenden Luxemburgern. Insbesondere im Angriff fand der HBD gegen die stabile 5:1-Deckung der Badener kein Mittel mehr, um den beeindruckenden Abwehrblock zu knacken. Magere fünf Düdelinger Tore in der zweiten Halbzeit sprechen eine deutliche Sprache, lediglich Poeckes avancierte mit insgesamt sieben Treffern neben Jurasik zum besten Werfer der Partie. Die Löwen schalteten trotz der klaren Führung aber keineswegs einen Gang zurück und tauchten immer wieder freistehend vor dem glücklos agierenden HBD-Torwart Hensen auf. Die Rechnung wurde für die Düdelinger immer gesalzener und am Ende gab es mit 46:15 eine ganz deftige Klatsche.
Für die Rhein-Neckar Löwen ist der Einzug in die Königsklasse somit perfekt. In der ersten Gruppenphase treffen Fritz, Schwarzer und Co. nun auf Croatia Zagreb, Wisla Plock (POL) und Pick Szeged (HUN), der HBD seinerseits zieht als Verlierer in die zweite Runde des EHF-Cup ein. An den Wochenenden des 11. und 19. Oktober heißt der Gegner dann Milli Piyango aus der Türkei.

Statistik

Rhein-Neckar Löwen: Fritz (1-30’/9 Paraden), Szmal (31-60’/9) – Gensheimer 4, Roggisch 1, Bielecki 4, Tkaczyk 3, Harbok 3, Schwarzer 2, Shelmenko 3, Filip 6/3, Jurasik 7, Klimovets 4, Sigurdsson 4/1, Groetzki 5.
HBD: Herrmann (1-30’/8), Hensen (31-60’/1) – Spielmann, Koeller, Poeckes 7, Kayser, Rech, Zeimetz, Olivier, Dom, Muller 3, Anobile, Ameddah 2/1, Zatko 3.
Schiedsrichter: Riga/Thomassen (B)
Siebenmeter: Rhein-Neckar Löwen 4/4 – HBD 1/2
Zeitstrafen: Rhein-Neckar Löwen 1 – HBD 1
Torfolge: 6′ 5:1 / 8′ 6:3 / 15′ 11:3 / 23′ 19:5 / 27′ 19:9 / 37′ 27:11 / 45′ 33:13 / 52′ 40:15 / 56′ 43:15
Zuschauer: 2.400