Handball: EU-Recht bei FLH angekommen

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Am Samstag fand im „Centre Marcel Noppeney“ in Anwesenheit der Delegierten der sechzehn Vereine der diesjährige Handballkongress statt. / Carlo Barbaglia

Nach dem Ehrenwein der Gemeinde Differdingen und bevor die eigentlichen Kongressarbeiten begannen, wurden in einer außerordentlichen Generalversammlung einige wichtige und erforderliche Statutenänderungen problemlos angenommen. Vor allem die Strukturen innerhalb des Verbandes wurden neu definiert, derweil die obligatorischen Kassenrevisoren in Zukunft durch eine externe Buchhalterfirma ersetzt werden.
In einer knappenViertelstunde zog FLH-Präsident Camille Gira, der den Kongress souverän leitete, eine positive Bilanz seiner einjährigen Amtszeit. Als Seiteneinsteiger ist ihm der Übergang mit einer teilweise neuen Mannschaft problemlosgeglückt. „Sowohl in sportlicher Hinsicht – das Highlight der letzten Saison war das EM-Qualifikationsspiel gegen Olympiasieger Frankreich in der ausverkauften Coque – als auch auf administrativer Ebene und in finanzieller Hinsicht lief alles reibungslos. Das Image des Handballsports wurde global aufgewertet, leider konnte bis dato noch kein Liga-Sponsor gefunden werden“, so Gira.
Was die nähere Zukunft betrifft, so versprach der erste Vorsitzende zum Saisonstart eine neue Homepage (www.flh.lu), Ende Oktober steht ein Vier-Nationen-Turnier für die Herren-Nationalmannschaft auf dem Programm, während die Verhandlungen für die Benelux-Meisterschaft weiter fortgeführt werden. Kassierer Dan Epps präsentierte anschließend eine erfreuliche Finanzsituation. Die abgelaufene Saison wurde mit einem beträchtlichen Überschuss abgeschlossen, selten war die FLH-Kasse so gesund wie das augenblicklich der Fall ist.

Kampfabstimmung

Nachdem Eric Ewald vom HB Esch per Akklamation neu in den Verband aufgenommen wurde und Echternach als Austragungsort für den Kongress 2010 bestimmt wurde, gab es bei den folgenden Reglementänderungen einige Diskussionen.
Die neuen Bestimmungen in Bezug auf die Trainerausbildung bzw. einen neuen „Code disciplinaire“ wurden allerdings schnell angenommen, für wesentlich mehr Gesprächsstoff sorgte zum Schluss der Tagung die Statutenänderung in Bezug auf die Ausländerregelung.
Seit 1992 sind pro Mannschaft nur zwei ausländische Spieler zugelassen, laut EU-Recht ist diese Situation jedoch nicht mehr konform und auf Druck des Sportministeriums soll diese Regelung gestrichen werden. Marc Fancelli (Esch), Jean-Claude Muller (Petingen) und Lynn Spielmann (HBD) plädierten ihrerseits dafür, die aktuellen Bestimmungen nicht zu ändern, schlussendlich kam es zu einer regelrechten Kampfabstimmung.
Mit 31 Ja-Stimmen, 26 Nein-Stimmen und fünf Enthaltungen (insgesamt verfügen die 16 Vereine über 62 Stimmen) wurde der Vorschlag des Verbandes gutgeheißen. Ab der kommenden Saison gibt es demnach keine Begrenzung mehr was die Zahl der ausländischen Spieler pro Mannschaft betrifft. Ob dieser Beschluss in naher Zukunft weittragende Konsequenzen hat und inwieweit die einzelnen Vereine hiervon Gebrauch machen, darauf darf man gespannt sein.
Zum Schluss der Sitzung hob Red-Boys-Präsident Gast Seil den mutigen Schritt von Jeannot Kaiser hervor, der sich kürzlich zur Wahl des IHF-Vorsitzenden präsentierte, ehe Seil den Verband aufforderte, beim COSL nachzuhaken, damit auch der Handballsport in den nächsten Jahren für die Spiele der kleinen europäischen Staaten berücksichtigt wird.