Play-offsHandball Bartreng – Der Neuling unter den Gestandenen: Die „Haie“ greifen wieder an 

Play-offs / Handball Bartreng – Der Neuling unter den Gestandenen: Die „Haie“ greifen wieder an 
Als der Spielbetrieb in der Promotion eingestellt wurde, belegte Bartringen den zweiten Tabellenplatz Foto: Handball Bartreng

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Der „Handball Bartreng“ wurde erst 2018 gegründet, steht in seiner noch jungen Vereinsgeschichte nun aber bereits zum zweiten Mal in den Play-offs und kämpft um den Aufstieg in die AXA League.

Als sich 2018 eine Gruppe von Freunden dazu entschied, einen Handballverein zu gründen, ahnte noch niemand, dass man sich bereits zwei Jahre später für die Play-offs qualifizieren und um den Aufstieg in die AXA League kämpfen würde.

2019 nahm der „Handball Bartreng“ erstmals an der Promotion teil und obwohl man das erste offizielle Spiel überhaupt am 21. September gegen Museldall verlor, qualifizierte man sich gleich in der Debüt-Saison für die Play-offs. Nach dem ersten Spieltag in der Relegationsgruppe der AXA League wurde die Saison 2020 jedoch Corona-bedingt abgebrochen.

Noch im Aufbau

Ein knappes Jahr später steht Bartringen nun zum zweiten Mal in der jungen Vereinsgeschichte in den Play-offs. Als der Spielbetrieb in der Promotion im Januar eingestellt wurde, belegte Bartringen hinter Rümelingen den zweiten Tabellenplatz. Beide Zweitligisten treten nun gegen Schifflingen, Diekirch, Petingen und den HC Standard aus der AXA League an. Dass man die Vorrunde der Promotion unter anderem vor gestandenen Vereinen wie Museldall, Bettemburg und Redingen abschließen konnte, freut die Vereinsverantwortlichen zwar besonders, die Play-offs will man aber nun gelassen und ganz ohne Druck angehen.

„Wir hoffen, dass wir in diesem Jahr mehr als nur ein Spiel bestreiten können. Wir hegen nicht die Ambitionen, unbedingt aufsteigen zu wollen. Wir glauben aber an unsere Chancen, denn das Niveau ist ziemlich ausgeglichen“, so Vereinspräsident Yann Gaasch. In der Vorbereitungsphase war man zwar in zwei Testspielen gegen Mersch und Rümelingen unterlegen, im Pokal zeigten „die Haie“ aber, dass sie auch gegen Mannschaften aus der AXA League mithalten können. Im Achtelfinale schied man erst nach Verlängerung denkbar knapp gegen Mersch (30:32) aus. Dass die Entwicklung der Bartringer bereits in ihrer zweiten Saison so weit fortgeschritten sein würde, hätten selbst die damaligen Gründer um Gaasch nicht geglaubt. 

Wir wollen ohne Druck aufspielen, danach sehen wir, was dabei herauskommt

Yann Gaasch, Präsident HB Bartringen

„Es war überhaupt nicht unser Plan, jetzt schon um den Aufstieg zu kämpfen. Letzte Saison wurden wir mit den Play-offs etwas überrumpelt, da unsere neue Mannschaft noch nicht für solche Spiele gewappnet war“, so Gaasch: „Wir haben uns aber für die jetzige Saison mit erfahrenen Spielern verstärkt, sodass wir für die kommenden Spiele sehr optimistisch sind. Unser Ziel ist es aber nicht unbedingt, aufzusteigen, denn wir sind uns bewusst, dass wir die Außenseiter sind. Wir wollen ohne Druck aufspielen, danach sehen wir, was dabei herauskommt. Das Ergebnis ist erst einmal zweitrangig, natürlich will man aber immer gewinnen.“

Die Vereinsgründung im Jahr 2018 beschreibt Gaasch eher als „Zufall“. Das damalige Gründungskomitee interessierte sich schon immer für Handball, der Kontakt zur Sportart fehlte aber noch. In der Gemeinde Bartringen gab es noch keinen Handballverein, dann kam eins zum anderen: „Wir haben es einfach versucht, die Entwicklung nahm dann ihren Lauf und es ging alles schnell voran. Dennoch braucht es Zeit, einen Klub zu etablieren. Dies ist nicht von einem Tag auf den anderen möglich. Wir befinden uns immer noch im Aufbau. Wir entwickeln uns Schritt für Schritt.“

Nachdem man sich 2018 vorerst auf eine Herrenmannschaft konzentrierte, beinhaltet der nächste Schritt die Entwicklung einer eigenen Jugend. „Der Klub kann nur wachsen, wenn es eine Jugend gibt“, so Gaasch. Zum Auftakt der kommenden Saison soll es erstmals ein U11-Team bei den „Haien“ geben, für das zurzeit ein Trainer gesucht wird. 

Dass man mit der Entwicklung so schnell voranschreiten würde, hätten auch die Verantwortlichen vor drei Jahren noch nicht geahnt. Denn die Gründung des neuen Klubs brachte einige Herausforderungen mit sich, allen voran die Suche nach einer passenden Halle. Schlussendlich wurde man in Leudelingen fündig, dort werden die Heimspiele der „Haie“ im „Hall omnisports“ ausgetragen.

Die Finanzen sind auch heute noch eine Herausforderung für den Verein, der bei null anfangen musste. Die Spieler sind auf freiwilliger Basis engagiert, ein Gehalt gibt es nicht. Auch Kilometergeld wird keins ausgezahlt. „Wir haben eigentlich kein Budget. 500 Euro für einen Transfer sind für uns schon viel Geld. Es geht darum, kreativ zu sein und Lösungen zu finden“, sagt Gaasch: „Erst einmal muss man hoffen, dass andere Vereine einem bei Transfers entgegenkommen. Wir haben aber auch Spieler gesucht, die eigentlich schon aufgehört hatten, nun aber wieder neue Lust verspürten, Handball zu spielen.“

Mit einem 16 Mann starken Kader starten die Bartringer nun in die Play-offs. Im ersten Spiel trifft der HBB am Samstag auf den HC Standard: Ein erstes Kräftemessen gegen einen Gegner, den viele als stärkste Mannschaft der Relegationsgruppe einschätzen.

Der Kader

Im Tor: Metti Kayser
Feldspieler: Vasco Verissimo, Joe Delgado, Michel Gira, Max Glodé, Aladin Herceg, Yves Braconnier, Kevin Kayser, David Kayser, Lazar Marinkovic, Luc Meyer, Gil Mihnjak, Maximilian Chorus, Sven Schleich, Sam Ritter, Greg Weydert
Trainer: Tom Janin

 Foto: Handball Bartreng