/ Handball / 2. „Mémorial Fôs Grimler“: Dunkerque Sieger in erstklassigem Finale
Auch wenn es „nur“ ein Vorbereitungsturnier für diese Spitzenmannschaften war, schenkten sie sich nichts. Besonders das Endspiel zwischen Dunkerque und Großwallstadt war vom Tempo, Kampf, Einsatz und sehenswerten Aktionen eine wahre Augenweide und eine Werbung für den Handball.
Schade, dass nur knapp 300 Zuschauer Zeuge dieser Spitzenbegegnung wurden.
Im kleinen Endspiel traf am Samstag der nationale Meister HB Düdelingen auf Dijon Bourgogne, die Mannschaft seines ehemaligen Spielers und heutigen Handballprofis Dan Ley (siehe auch nebenstehendes Interview). Und die Düdelinger zeigten, dass sie sich knapp einen Monat vor Beginn der Meisterschaft in ansprechender Form befinden. Schon am Vortag hatten sie gegen Dunkerque hervorragend mitgehalten (siehe auch „T“ vom vergangenen Samstag) und gegen Dijon lief es noch besser. Die erste Viertelstunde verlief total ausgeglichen. Dann begeisterte unser Meister mit einigen sehenswerten Aktionen und Kombinationen und ging in der 23′ mit 12:8 in Führung. Dies aber auch dank einiger Prachtparaden ihres Torwarts David Gräff, der sich in seinem neuen Verein glänzend einführte. Das wollten sich die Franzosen nicht bieten lassen, steigerten das Tempo und Wirbelwind Lanfranchi schaffte bis zur Pause doch noch den 13:13-Ausgleich. Dan Ley, der die ersten 30′ durchspielte, zeigte in der Abwehr, warum Dijon nicht auf ihn verzichten kann. Im Angriff arbeitete er zwar viel am Kreis, lief Sperren für seine Werfer doch vergab er einige gute Torchancen und blieb torlos.
Den zweiten Durchgang begann die Mannschaft aus der Bourgogne viel aggressiver und entschlossener. Bis zur 40′, beim Stande von 20:20, konnten Rech, Anobile und besonders Poeckes den Anschluss halten. Doch dann schwanden die Kräfte, unser Meister musste dem hohen Tempo Tribut zollen, kassierte in den letzten 20′ ein 3:13 und verlor klar mit 23:33.
Der HBD zeigte über weite Strecken eine vielversprechende Leistung, auf der man für die Saison 2009/10, die in knapp einem Monat beginnt, aufbauen kann. Beste Werfer beim HBD waren Ameddah mit fünf und Anobile mit vier Treffern. Zatko, Rech und Poeckes waren jeweils dreimal erfolgreich.
Das anschließende Endspiel zwischen Dunkerque und Großwallstadt war dann doch um Klassen besser. Irrwitziges Tempo, aggressives Abwehrverhalten und eine ganze Reihe von hochklassigen Angriffsaktionen prägten die Partie. Die französische Spitzenmannschaft überraschte den Bundesligisten mit einer in Perfektion rochierenden Abwehr, führte schnell mit 3:0 und gab diese Führung bis zur Pause nicht mehr ab (16:14).
Besonders den pfeilschnellen Rechtsaußen Touati bekamen die Deutschen nie in der Griff und so war der tunesische Nationalspieler mit insgesamt zehn Toren bester Werfer der Partie. Sehenswert auch die Leistungen der beiden Torhüter, Peter Tatai bei den Franzosen und Mattias Andersson bei Großwallstadt.
Auch im zweiten Durchgang verteidigten die Bosquet, Gheisen und Co. über lange Zeit ihre Führung. 26:23 führten sie noch in 54’. Doch Großwallstadt steckte nicht auf. Allen voran der deutsche Nationalspieler Jens Tiedke und Regisseur Oli Löhrmann, die drei Minuten vor Schluss das 26:26 schafften.
Die Partie wurde hektisch und härter. Drei Hinausstellungen, eine für Dunkerque und zwei für Großwallstadt, brachten die Entscheidung. Die Überzahl nutzte Dunkerque, um sich mit 28:26 den verdienten Sieg zu sichern. Ein Klasseturnier ging zu Ende, die Handballkenner waren jedenfalls begeistert.
Die Resultate
Freitag:
HBD – Dunkerque 21:28
Großwallstadt – Dijon 22:19
Samstag:
Spiel um Platz 3:
HB Düdelingen – Dijon 23:33
Finale:Dunkerque – Großwallstadt 28:26
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- BGL Ligue / Ehrenpromotion - 22. Mai 2016.