„Haben die EM-Bronzemedaille natürlich gefeiert“

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Diesmal sollte es also mit einer Medaille bei der Tischtennis- Europameisterschaft klappen. Im spanischen Alicante trumpften Sarah de Nutte und Ni Xia Lian in der Doppelkonkurrenz groß auf und wurden diesmal im Gegensatz zu 2016 für ihren tollen Auftritt belohnt.

Tageblatt: Hatte Ihr frühzeitiges Ausscheiden in der Einzelkonkurrenz den Vorteil, dass Sie sich besser auf das Doppel konzentrieren konnten?
Sarah de Nutte: Für mich hat das nichts geändert, auch nicht was den Druck anbelangt, ein gutes Ergebnis zu erzielen. Für Xia Lian hatte ihr Ausscheiden in der ersten Runde den Vorteil, dadurch weniger Spiele bestreiten zu müssen.

Ein ganz spezielles Aufeinandertreffen gab es bereits im Achtelfinale, wo Sie erneut den beiden Ungarinnen Szandra Pergel und Dora Madarasz gegenüberstanden …
Bei der vergangenen EM in Budapest lagen wir im entscheidenden siebten Satz mit 9:8 in Führung, als der Schiedsrichter eine Fehlentscheidung zu unserem Nachteil traf. Unsere Gegnerinnen hatten geschummelt, indem sie nicht zugaben, dass uns der Punkt zum 10:8 zustand. Dadurch haben wir den Einzug ins Halbfinale und dadurch gleichzeitig eine Medaille verpasst.

Umso wichtiger war es für Sie, diesmal Revanche zu nehmen?
Genau. Seit dieser bitteren Niederlage haben wir oft über diese Situation gesprochen. Da die beiden an Position neun gesetzt waren, war es schon witzig, sie früh im Wettbewerb anzutreffen. Wir wollten diesmal unbedingt gewinnen und haben uns im Vorfeld einige Videos von ihren Spielen angeschaut. Das hat sich ausgezahlt. Durch unseren 4:2-Erfolg standen wir erneut im Viertelfinale.

Das Weltklassedoppel mit den beiden gebürtigen Chinesinnen Jie Li (NL) und Qian Li (POL), die in der Europarangliste auf den Plätzen zwei und fünf stehen, haben Sie in vier Sätzen quasi vom Tisch gefegt.
Beide sind Abwehrspezialistinnen. Im ersten Satz hat die Polin den Schnitt in ihren Bällen sehr oft variiert. Obwohl ich dadurch eine Reihe von Punkten vergab, konnten wir den Satz dennoch zu unseren Gunsten entscheiden. Damit war mir klar, dass wir das Spiel gewinnen würden, wenn ich noch etwas konzentrierter aufspielen würde.

In der Vorschlussrunde bekamen Sie es etwas unerwartet mit Ihrer ehemaligen Teamkollegin Nina Mittelham, zusammen mit Kristin Lang, zu tun …
Beide lagen gegen die Mannschafts-Europameisterinnen Elizabeta Samara und Bernadette Szocs aus Rumänien bereits mit 0:2 Sätzen und 1:5 Punkten zurück und konnten das Spiel noch drehen. Nachdem wir den ersten Satz gewonnen hatten, haben die Deutschen anschließend richtig gut gespielt und sind mit 3:1 in Führung gegangen. Beim Stand von 9:8 im sechsten Satz haben wir die Chance verpasst, auszugleichen. Dann wäre noch einmal alles drin gewesen.

Trauern Sie dem Finaleinzug nach oder überwiegt die Freude über den Gewinn der Bronzemedaille?
Nach dem verlorenen Spiel waren wir etwas enttäuscht. Im Vorfeld der EM hätten wir dieses Resultat sicherlich unterschrieben. Wir freuen uns natürlich über den Sieg, den wir gestern (am Samstag) natürlich gefeiert haben. Für mich ist es die erste EM-Medaille.

Es läuft für Sie seit Beginn der Saison richtig gut. Was sind Ihre nächsten Zielsetzungen?
Letzte Saison lief es nicht so gut wie im Jahr davor. Ich hoffe, dass ich die bisherigen Leistungen bestätigen kann. Im Pokal konnte ich mit Hongi Gotsch die beste Spielerin der Bundesliga besiegen. In der Weltrangliste, wo ich derzeit auf Platz 75 stehe, strebe ich die Top 50 an. Mit meinem Verein Bad Driburg wollen wir hinter den Topteams aus Berlin und Kolbermoor Platz drei erreichen.

Von Mario Nothum

Clemi
23. September 2018 - 20.19

Top Leistung, Respekt an alle beide!!