Geht die Escher Erfolgsstory weiter?

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60 spannende und intensive Minuten warten am Samstagnachmittag (20.04.13) um 17.00 Uhr Lokalzeit (16.00 Uhr Luxemburger Zeit) auf den HB Esch. Die Escher treffen im Halbfinalhinspiel des Challenge Cup auf Suceava.

Noch nie stand eine luxemburgische Mannschaft – alle Kollektivsportarten übergreifend – im Halbfinale eines europäischen Wettbewerbs.

Die Erfolgsstory ist möglicherweise noch nicht zu Ende, denn der Einzug ins Finale des Challenge Cup ist nicht unmöglich.

Suceava ist zwar eine Formation, die ausschließlich aus Vollprofis besteht und die derzeit den fünften Tabellenplatz in der ersten rumänischen Liga bekleidet. Völlig chancenlos sind die Escher aber nicht, zumindest wenn man den sogenannten Experten glauben darf. Zwei Personen, die den rumänischen Handball und speziell Suceava nämlich bestens kennen, sind der aktuelle Luxemburger Nationaltrainer Adrian Stot, gebürtiger Rumäne, sowie der Käerjenger Kreisläufer Eric Schroeder, der in der vergangenen Saison noch als Profi in Suceava tätig war. Beide trauen dem HB Esch das Erreichen des Endspiels zu.

Der Weg

Laut Stot und Schroeder hat Suceava, dessen Generalprobe am Mittwoch mit dem ersten Punkt der Vereinsgeschichte gegen HCM Constante (24:24) gelungen ist, eine ähnliche Spielkultur wie Esch. Aus einer soliden Abwehr heraus starten sie ihre schnellen Angriffe, am Ende könnte möglicherweise die bessere Physis den Ausschlag geben. Dass Suceava aber keine Übermannschaft ist, beweisen ihre rezenten Europacupergebnisse.Im Achtelfinale gab es nur einen hauchdünnen Heimsieg gegen ein Team aus Zypern, auf der Mittelmeerinsel sorgten sie im Rückspiel aber für klare Verhältnisse. Im Viertelfinale gewann Suceava seine beiden Begegnungen mit je drei Toren Unterschied gegen die Türken von Ankara Spor.

Mit Ausnahme eines mazedonischen Spielers setzt sich das Team ausschließlich aus Rumänen zusammen.

Im Jahre 2009 stand Suceava schon einmal im Endspiel des Challenge Cup, musste sich dort aber in einem rein rumänischen Duell knapp gegen Resita geschlagen geben.

Außergewöhnlich

Für die lupenreine Amateure aus Esch verlief die laufende EM-Kampagne mehr als außergewöhnlich. Es begann im November 2012 mit der 24:28-Hinspiel-Niederlage in Pristina. Eine Woche später hatten die Kosovaren in der Lallinger Sporthalle aber keine Chance und verloren klar mit 21:33. Esch stand im Achtelfinale und dort wartete im Februar mit Spartak Vojput der Tabellenführer der zweiten serbischen Liga. Das Heimspiel wurde erneut eine unerwartet klare Angelegenheit für die Schwarz-Weißen (34:26-Sieg), das dramatische Rückspiel in Subotica war allerdings nichts für schwache Nerven. Esch verlor mit 20:27, doch es war die süßeste Niederlage seit langem, denn es reichte gerade noch fürs Viertelfinale.

Die zwei nachfolgenden Auseinandersetzungen vor rund einem Monat gegen den belgischen Rekordmeister Initia Hasselt sind allen Handballanhängern sicherlich noch in allerbester Erinnerung.

Mauruschatt, Bock, Muller, Pulli und Co. brachten das Kunststück fertig, sich in Flandern mit 28:26 zu behaupten und acht Tage später bewiesen die Jungs von Trainer Werner Klöckner, aus welchem Holtz sie in dieser Saison geschnitzt sind. In der proppenvollen Lallinger Halle rangen sie die Belgier nach einem echten Krimi erneut mit 28:27 nieder.

Der Schlüssel

„Wir fahren voller Selbstbewusstsein nach Rumänien und werden alles versuchen um das Spiel zu gewinnen, wissend dass der Gegner in jeder Runde immer stärker wird. Ein Ergebnis mit mehr oder weniger drei Toren Unterschied würde für das Rückspiel alles offen lassen. Konditionell ist meine Mannschaft fit, Muller, Decker und Pulli plagen sich allerdings noch mit leichten Verletzungen herum, am Samstag werden aber alle einsatzbereit sein. Den Gegner haben wir studiert, jeder Spieler hat eine CD bekommen, um sich ein Bild über die Spielstärke zu machen. Im Spiel von Suceava gibt es eine klare Struktur und Hierarchie, es wird nur gewechselt, wenn es nötig ist. Ihre stärkste Waffe ist der Gegenstoß und gerade hier liegt meines Erachtens der Schlüssel zum Erfolg. Wenn wir ihre schnellen Angriffe unterbinden, dann ist ein gutes Resultat durchaus möglich“, hofft der Escher Coach Werner Klöckner.