Gefährliche Standortbestimmung

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Die einen wissen, wo sie stehen, die andern glauben, es jetzt zu wissen. Spanien verlor ein Freundschaftsspiel gegen England, eine kleine Ernüchterung, aber kein Beinbruch für den Weltmeister.

Die englischen Fans aber sehen sich jetzt schon wieder einmal viel weiter, als sie es tatsächlich sind. Es gab einige Lichtblicke in ihrer Mannschaft, wo junge Spieler beeindruckten, dies allerdings mehr mit Kampf als mit überragender Spieltechnik.

Testspiele

Montag (14.11.):

Ägypten – Brasilien
0:2

Dienstag (15.11.):

13.00: Mazedonien – Albanien
18.00: Algerien – Kamerun
18.15: Slowenien – USA
20.00: Ukraine – Österreich
20.15: Dänemark – Finnland
20.30: Polen – Ungarn
20.30: Griechenland – Rumänien
20.45: Deutschland – Niederlande
20.45: Italien – Uruguay
21.00: Frankreich – Belgien
21.00: England – Schweden
22.05: Costa Rica – Spanien

Capello hat jetzt eine Mannschaft, auf der er aufbauen kann. Das klingt gut, verheißt aber nichts Gutes. Früher oder später wird die Öffentlichkeit den nachträglichen Einbau von Terry, Gerrard, Ferdinand und Rooney fordern. Das sind die Stars, auf die kein Manager verzichtet, wenn sie gesund und in Form sind. Doch das sind sie nicht immer, sehr selten zum Ende einer Saison und bisher noch niemals bei einer WM oder einer EM, Ausnahme Portugal 2004, wo alle solide auftraten, oder 2006 und 2010, wo einer so schlecht spielte wie der andere.

Talente

Die Erkenntnis, dass England mit Hart einen ausgezeichneten Torwart und mit Jones, Welbeck, oder Walker große Talente im Team hat, ist ermutigend. Walcott und Lennon waren auch Talente, schon damals, 2006. Leider sind sie auch heute immer noch nur Talente. Vom Totengräber zum Superstar brauchte ein Rod Stewart kaum fünf Jahre, nur so zum Vergleich.

Beim Freundschaftsspiel gegen Schweden am Dienstagabend (15.11.) herrschen andere Bedingungen: Die Schweden sind gut, haben aber nicht die Klasse von Spanien. Gegen Spanien hatten die Engländer Respekt und Glück. Respekt vor Schweden werden sie keinen haben, das liegt in der Natur der englischen Spieler. Im Falle eines Sieges wird man in England wieder einmal von einem Titel träumen. Auch das liegt in ihrer Natur. Geht es in die Hose, liegt es an den fehlenden Stammspielern. Es liegt an Capello, hier klare Fronten zu schaffen.

Bitte aufhören

Einen wird Capello nicht mehr berufen, nämlich David Beckham. Der fühlt sich noch immer fit für höhere Aufgaben. Jetzt schielt er auf einen Platz in der englischen Mannschaft für Olympia 2012, wenn sich die Jugend der Welt um Ruhm, Medaillen und viel Knete streitet. Beckham war Klasse bei Manchester United und enttäuschend in der Nationalmannschaft.

Seine Frau verhinderte mit Erfolg, dass er das merkte. Sie machte aus ihm einen Popstar und ließ ihn integral tätowieren, damit sie ihn im Rudel seiner weiblichen Fans jederzeit wiederfinden konnte. Sie benannten ihre Kinder nach Städten und fernen Planeten. „Triumph TR7“ war besetzt, also nannte man die Tochter Harper Seven. Jetzt sollte Beckham endlich aufhören und Jüngere ranlassen. Nicht an seine Frau, sondern an höhere Aufgaben für England und die Königin.