Blick auf die InselVereine und Profis einigen sich über Gehaltskürzungen, aber nicht alle

Blick auf die Insel / Vereine und Profis einigen sich über Gehaltskürzungen, aber nicht alle
Mesut Özil weigert sich, auf Gehalt zu verzichten  Foto: Mike Egerton/PA Wire/dpa

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Zuerst zeigte er sich stolz mit Erdogan und schwärmte von „…. seinem Präsidenten“. Frau Merkel war entsetzt, Jogi auch, die Fans waren wütend und in der deutschen Nationalelf wurde ein Platz frei. Das wird wohl auch bei Arsenal der Fall sein, denn wer will den Fans in Zeiten der Krise noch einen Spieler zumuten, der schwach spielt, aber Topverdiener ist und keine Gehaltskürzung akzeptiert? Özil ist mit 350.000 Pfund pro Woche Gehalt – vor Steuern – ein Topverdiener bei Arsenal, und der will auf keinen Penny verzichten, sein Berater hat ihm das so eingeredet. Aber dafür sind Berater da, um ihre Schützlinge gegen üble Angriffe zu schützen. Gegen Erdogan hatte ihn niemand beschützt, da sieht man, was passiert, wenn man einen hochsensiblen Fußballprofi zu lange mit einem Politiker alleine lässt.

Es heißt, Özil würde privat viele Wohlfahrtsinitiativen finanzieren. Das mag vielleicht stimmen, dennoch wird er in Zukunft in der Kritik stehen, sogar wenn er einlenken, die Kürzung annehmen und den Fans erklären würde, wie leid ihm das alles tue und wie sehr er mit den Opfern der Epidemie fühle und er sich seiner Verantwortung für den Verein und die Gesellschaft bewusst sei. Um den Wortlaut muss man sich keine Sorgen machen, solche Erklärungen haben Vereine und Spieler-Berater fertig und druckreif in der Schublade. Ein Klassiker ist hier die Redewendung „Ich habe meinen Verein, meine Fans und meine Familie im Stich gelassen und bedauere diesen Schritt sehr.“ Das erklären viele Spieler, die nachts in einer Bar gesehen wurden, in eine Kneipenschlägerei verwickelt waren, alkoholisiert von der Polizei aufgegriffen wurden oder mit einer teuren Paula im Leopardenbikini fotografiert wurden. Im Klartext soll das heißen: „Ich bin ein Idiot, weil ich mich habe erwischen lassen und werde mich demnächst besser anlegen.“ Bei Özil wird es wohl heißen:
„Nun, ich habe versucht, das Beste für mich und meine Familie herauszuholen, außerdem brauche ich Geld für meine Wohnung in Antalya und meinen Dacia Duster. Ich freue mich, dass Arsenal das auch so sieht, wenn wir demnächst über einen besseren Vertrag verhandeln.“ Gute Nacht, Arsenal.