Linksverteidiger Mit beiden Füßen auf dem Boden: Dirk Carlson über Spielpraxis und die Nations League

Linksverteidiger  / Mit beiden Füßen auf dem Boden: Dirk Carlson über Spielpraxis und die Nations League
Dirk Carlson stand an den vergangenen Sonntagen stets mit FLF-Fitnesscoach Claude Origer in Kontakt Archivfoto: Ben Majerus/sportspress.lu

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KSC-Verteidiger Dirk Carlson gehört zu den Auslandsprofis, die gegen Österreich etwas Spielpraxis sammeln werden. Der 22-Jährige sprach bei der Pressekonferenz gestern aber auch über die anstehenden Aufgaben, Zusammengehörigkeitsgefühl und 16er-Läufe.

FLF-Nationaltrainer brachte bereits mehrfach wenig Verständnis für die Statistiken von Dirk Carlson auf: Von den sieben Begegnungen in der 2. Bundesliga stand der Luxemburger Linksverteidiger in dieser Saison noch kein einziges Mal von Beginn an auf dem Platz. Der letzte Einsatz, neun Minuten lang, geht auf Sonntag zurück. Sorgen und negative Zahlen, mit denen sich der 22-Jährige in den nächsten Stunden nicht beschäftigen will: „Ich bin jetzt bei der Nationalmannschaft und fokussiere mich da auch komplett darauf. Was im Verein läuft, interessiert mich in diesen Tagen nicht unbedingt. Klar wäre mehr Spielpraxis auch besser und ich würde morgen (heute) vielleicht nicht im Einsatz.“ 

Denn Luc Holtz wird das Testspiel gegen Österreich nutzen, um einigen seiner Kicker mehr Spielzeit zu schenken. Einer davon ist auch Carlson – der sich den Einsatz auch dank eigenständigem Engagement erarbeitet hat: „Ich habe in Karlsruhe das Beste daraus gemacht und stand permanent mit Claude Origer (FLF-Fitnesscaoch) in Kontakt. Ich habe beispielsweise 16er-Läufe gemacht, um hier in Bestform zu erscheinen.“ Sein Nationalcoach hatte ihn im Oktober bei allen drei Länderspielen von Beginn an auf den Platz geschickt. Sehr zur Freude des ehemaligen Petingers: „Ich bin Fußballspieler: Es ist meine Leidenschaft, meine Liebe, mein Job. Das Ziel ist also immer, in der Stammelf zu sein. Die 45 Minuten gegen Liechtenstein waren ideal.“ 

Nicht zurückblicken

Die eigentliche Aufgabe erwartet das FLF-Team aber bekanntlich erst am Wochenende. Der Verteidiger verriet, was derzeit in den Köpfen der „Roten Löwen“ vorgeht – und warum es keinem der Profis und BGL-Ligue-Spieler schwerfällt, sich vor der Nations League noch einmal voll auf Österreich zu konzentrieren: „Es ist nicht schwer. Wir können Geschichte schreiben. Wir wissen, dass wir als Mannschaft vor zwei Jahren in der Gruppe D vielleicht noch etwas zu jung waren. Wir haben in diesen zwei Jahren extrem viel Erfahrungen gesammelt. Ich selbst habe meinen ersten Profivertrag unterschrieben. ‚Kiki’ spielte Europa League und Leandro spielte seither 18 Mal in der Bundesliga. Das sind wichtige Erfahrungen, die der Gruppe dienen. Wir haben uns im vergangenen Monat belohnt. Aber es bringt nichts, auf September und Oktober zurückzublicken. Wir müssen diesen Job zu Ende bringen und zwei Siege einfahren. Und genau das beginnt mit der Vorbereitung auf dieses Spiel gegen Österreich.“

Am Dienstag jedenfalls strahlte Carlson Bodenständigkeit und Ruhe aus. Dies würde ohnehin auf alle seine Kollegen zutreffen, meinte der KSC-Profi: „Es gibt derzeit überhaupt keinen Grund, aufgedreht zu sein. Wir müssen zuerst die beiden Spiele gewinnen, danach können wir in den Kabinen darauf anstoßen. Wir sind fokussiert und ruhig. Es bringt nichts, sich jetzt irgendetwas vorzumachen.“ Dass er für seine Teamkameraden sprechen kann, beweist auch seine Meinung über den aktuellen FLF-Kader: „Die gesamte Mannschaft ist phänomenal und außergewöhnlich. Wir sind jung und freuen uns jeden Monat, wenn wir uns wiedersehen. Innerhalb des Teams gibt es auch außerhalb der Trainingslager sehr viel Kontakt. Es ist eine Familie. Das sieht man auf dem Rasen.“