FußballEinzelkritik: „Rote Löwen“ gegen Portugal von der Rolle

Fußball / Einzelkritik: „Rote Löwen“ gegen Portugal von der Rolle
Pepe ließ nichts zu – das musste auch Gerson Rodrigues anerkennen, da er bis auf einen Torschuss in der 71. keine Akzente setzen konnte Foto: Gerry Schmit/sportspress.lu

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Die FLF-Auswahl war vor elf Jahren zum letzten Mal so schnell unter die Räder geraten. Gegen Portugal gab es nur zwei Luxemburger Torschüsse. In einer einseitigen Partie konnte keiner der FLF-Spieler an die letzten Leistungen im Dress der „Roten Löwen“ anknüpfen. 

Anthony Moris: Der 31-jährige Schlussmann der Union Saint-Gilloise war auf einen intensiven Abend eingestellt. Dass er innerhalb der ersten zehn Minuten allerdings gleich dreimal CR7 als Elfmeterschützen vor sich stehen hatte, war definitiv nicht eingeplant. Den zweiten Strafstoß verschuldete der Keeper selbst, da Vordermann Carlson von Ronaldo vernascht worden war und Moris bei seinem Hechtsprung Richtung Ball nur die Beine des Weltklasse-Stürmers geriet – und nicht den Ball. Sein schlechtes Abspiel durch die Mitte in Richtung S. Thill leitete dann einen Konter und Tor Nummer drei ein (18.). Trotz zahlreicher Paraden ein schwarzer Abend für den FLF-Torwart.

Laurent Jans: Saß vor zehn Jahren bereits beim 0:5 in Faro auf der FLF-Ersatzbank – und musste das gleiche Szenario ein zweites Mal hautnah miterleben. War bissig und aggressiv, weshalb die meiste Gefahr von der anderen Seite ausging. In der 49. musste er allerdings auch Mendes an sich vorbeiziehen lassen. 

Maxime Chanot: Nach seinem starken Auftritt gegen Serbien hat der Innenverteidiger aus New York auch gegen Portugal bewiesen, warum er der „Patron“ der Elf ist. Stoppte CR7 so beispielsweise in der 53. vor einem möglichen Abschluss und verhinderte Schlimmeres. 

Dirk Carlson: Der 23-jährige Defensivallrounder von Erzgebirge Aue kam ein weiteres Mal in der Zentrale zum Einsatz. Sah beim zweiten Treffer nicht gut aus, als Ronaldo ihn eiskalt stehen ließ – was zum ersten Elfmeter führte. Insgesamt hatte seine linke Abwehrseite den deutlich schwereren Stand gegen die Portugiesen. Hatte definitiv schon bessere Auftritte aufzuweisen. 

Mica Pinto: Es handelte sich für ihn um eine „spezielle“ Begegnung, wie er bereits vor einer Woche erklärt hatte. Dass sich die Freude aber so schnell in Frust verwandeln würde, hätte er nicht gedacht. Ein gescheiterter Klärungsversuch gegen B. Silva nach 7 Minuten endete als erster Gegentreffer, da hinter ihm S. Thill keinen anderen Ausweg als ein Foul sah. Aus offensiver Sicht trat er bei einem Verstolperer (30.) in Erscheinung. Wurde in der 87. erlöst.

Leandro Barreiro: Der 21-jährige Mainzer will in Zukunft noch torgefährlicher werden. Dass es gegen Portugal aber zunächst um Defensivarbeit ging, war bekannt. Trotz schwerer Beine wieder ein enormes Laufpensum, da er fast ausschließlich damit beschäftigt war, die Portugiesen am Aufbau zu hindern. 

Christopher Martins: Nach seiner Gelbsperre zurück in der Schaltzentrale der Mannschaft. „Kiki“ sah allerdings nach einem taktischen Foul an B. Silva erneut früh Gelb. Musste sich oft tief fallen lassen, um die Bälle zu verteilen. Verschuldete ein paar Ballverluste. Genau wie Barreiro damit beschäftigt, den Laden noch irgendwie zusammenzuhalten. 

Danel Sinani: Blühte in Huddersfield auf – und brachte diese Energie und positive Ausstrahlung auch mit zur Nationalmannschaft. Am Samstag an allen Ecken und Enden gegen Serbien anzutreffen, konnte der Offensivspieler seine Qualitäten in Faro nicht unter Beweis stellen, da er in den ersten 45 Minuten bis auf seinen Seitenwechsel auf Pinto (den ersten Angriff der Luxemburger) in der Luft hing. Mit seinem Torschuss in der 54. keimte zum ersten Mal Hoffnung auf, dabei blieb es dann aber auch. 

Olivier Thill: In seinem 37. Länderspiel räumte er bereits nach 45 Minuten den Platz für Deville. Fiel in dieser Partie aus offensiver Sicht nie auf, da der Gegner es nicht zuließ. 

Sébastien Thill: Der Mann mit dem wohl bekanntesten Linksfuß von Sheriff Tiraspol sah in der 6. keinen anderen Ausweg, als Bernardo Silva an der Strafraumgrenze aufzuhalten. Was auf den Fernsehbildern klar nach einem Freistoß aussah, wurde nach VAR-Kontrolle als Elfmeter gewertet. Alles in allem ein Abend zum Vergessen für den früheren Niederkorner, der nach 45 Minuten in der Kabine blieb. 

Gerson Rodrigues: Seine Kreativität in der Offensive ist bekannt. Wichtiger waren gegen Portugal allerdings seine Athletik und Schnelligkeit, um die Portugiesen in Bedrängnis zu bringen. Da sich die Partie aber kaum in diese Richtung bewegte, konnte er bis auf einen Abschluss in der 71. keine Akzente setzen. 

Yvandro Borges: Kam nach der Pause ins Spiel. Unbekümmert und clever. Der 17-Jährige hatte in der 54. einen tollen Pass von C. Martins in den Strafraum gebracht, der später vor Sinanis Füßen landete.

Maurice Deville: War nach seiner Einwechslung in der 46. vor allem damit beschäftigt, Defensivarbeit zu verrichten. Fand auf seiner rechten Seite allerdings kaum Bindung zum Spielgeschehen. 

Edvin Muratovic, Eric Veiga: Zu kurze Einsatzzeit für eine Bewertung.