KatarEin Herz gegen den Hass: Europäische Fußball-Kapitäne wollen bei WM Zeichen setzten

Katar / Ein Herz gegen den Hass: Europäische Fußball-Kapitäne wollen bei WM Zeichen setzten
Die spezielle Kapitänsbinde als Zeichen gegen Diskriminierung und für Vielfalt wollen zahlreiche europäische Kapitäne bei der WM tragen Foto: dpa/Sebastian Gollnow

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Zahlreiche europäische Nationalmannschaften haben sich zusammengetan, um WM-Gastgeber Katar eine Mahnung zu schicken.

Ein Herz gegen den Hass: Als deutliches Zeichen für ihre gemeinsame Haltung werden zahlreiche Kapitäne europäischer Nationalmannschaften bei der Fußball-WM in Katar eine spezielle Spielführerbinde tragen. Das darauf zu sehende Herz in bunten Farben sowie die Aufschrift „One Love“ soll für Vielfalt stehen und sich gegen Diskriminierung wenden – eine eindeutige Mahnung in Richtung des umstrittenen Gastgebers.

„Die Liebe zum Fußball verbindet uns alle. Egal, wo wir herkommen, wie wir aussehen und wen wir lieben. Fußball ist für alle da. Und der Fußball muss für alle da sein, die sich diskriminiert und ausgeschlossen fühlen, überall auf der Welt“, sagte der deutsche Kapitän Manuel Neuer: „Ich bin stolz darauf, diese Botschaft gemeinsam mit meinen Kapitänskollegen aus anderen Nationen zu senden. Denn jede Stimme zählt.“

Neben Neuer machen die Spielführer von England, den Niederlanden, Belgien, der Schweiz, Wales, Frankreich, Dänemark, Norwegen und Schweden mit – auch wenn nicht alle Nationen für die Wüsten-WM (20. November bis 18. Dezember) qualifiziert sind.

„Wir stehen als Team gemeinsam für Toleranz, Respekt und Solidarität ein. Es ist ein starkes Zeichen, dass viele Nationalmannschaften sich an dieser Aktion beteiligen“, sagte der Schweizer Kapitän Granit Xhaka: „Wir wollen damit alle daran erinnern, dass wir Menschen alle gleich sind und gleichbehandelt werden möchten.“

Ähnlich äußerte sich der niederländische Spielführer Virgil van Dijk: „Das ist eine wichtige Botschaft, die zum Fußball passt: Auf dem Platz sind alle gleich und das sollte überall so sein.“

Das autokratisch regierte Emirat Katar steht – neben zahlreichen anderen Aspekten – wegen seiner Gesetze gegen Homosexuelle heftig in der Kritik. „Das Strafrecht in Katar ist geprägt durch islamische Moralvorstellungen. Es sollte Reisenden bewusst sein, dass homosexuelle Handlungen und nicht ehelicher Geschlechtsverkehr verboten sind und strafrechtlich geahndet werden“, heißt es im aktuellen Sicherheitshinweis des Auswärtigen Amts.

Auch der polnische Weltfußballer Robert Lewandowski will bei der WM in Katar ein Zeichen setzten. Der Profi vom FC Barcelona hat angekündigt, eine Kapitänsbinde in den Nationalfarben der Ukraine tragen zu wollen. Das sagte der 34-Jährige bei einem Treffen mit dem ukrainischen Fußball-Idol Andrij Schewtschenko, der ihm die blau-gelbe Binde als Geschenk überreicht hatte. „Danke, Andrij. Es war ein Vergnügen, dich zu treffen. Es wird mir eine Ehre sein, diese Kapitänsbinde in den Farben der Ukraine bei der WM zu tragen“, schrieb Lewandowski bei Instagram. (SID)