FLF-Frauen gegen England„Die Mädels genießen das“

FLF-Frauen gegen England / „Die Mädels genießen das“
Trainer Dan Santos erhofft sich von seinen Spielerinnen ein befreites Auftreten Foto: Editpress/Jerry Gerard

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Die luxemburgische Damen-Fußballnationalmannschaft feiert innerhalb von einer Woche ihre zweite Premiere. Nach dem ersten Spiel überhaupt in einer EM-Qualifikation (0:4 in Nordirland) folgt am heutigen Dienstag (20.15 Uhr) die erste Partie im neuen Stade de Luxembourg für die Mannschaft von Nationaltrainer Dan Santos. Gegner ist kein Geringerer als der haushohe Favorit und WM-Vierte England.

Nach der 0:4-Niederlage in Nordirland, bei der die jungen „Roten Löwinnen“ sich achtbar aus der Affäre zogen, stand erst einmal Erholung im Mittelpunkt. Direkt nach dem Spiel ging es im Hotel in die berühmte Eistonne, damit die Muskeln schneller regenerieren. Nach der Rückkehr nach Luxemburg stand der Mannschaft auch ein zweiter Physiotherapeut zur Verfügung. „Das ist eigentlich das normale Programm nach den Länderspielen, aber für meine Mannschaft ist diese Prozedur alles andere als normal. Wir versuchen, so professionell es geht zu arbeiten. Die Erholung verlief auch deshalb schneller als erwartet“, sagte Nationaltrainer Dan Santos am Montag.

In den vergangenen Tagen hat er sich neben dem alltäglichen Training auch mit den Videoanalysen und dem mentalen Zustand seiner Mannschaft beschäftigt. „In den Videos haben sie gesehen, was auf sie zukommen wird. Jeder Spielerin ist bewusst, wie schwer es gegen England wird, und das ist bereits viel wert. Sie dürfen keine Angst haben und dürfen nicht aufgeben, egal wie schwer es wird.“

Der Respekt vor den Engländern hat seine Gründe. Die Mannschaft von der Insel belegte bei der letzten Weltmeisterschaft 2019 den vierten Platz. Damals war Ex-Manchester-United-Star Phil Neville noch Trainer. Im September hat die Niederländerin Sarina Wiegman dieses Amt übernommen. Wie groß der Unterschied zwischen Luxemburg und England ist, verdeutlicht ein weiteres Beispiel. Nordirland, der letzte Gegner der FLF-Auswahl, verlor gegen die „Three Lions“ mit 0:6. Zu den Stars der Mannschaft gehören Toptorjägerin Ellen White (Manchester City), Mittelfeldstrategin Leah Williamson (Arsenal) und Abwehrchefin Millie Bright (Chelsea). „Bright baut das Spiel von hinten auf, Williamson macht so richtig Musik in der Mitte und White ist eine sehr treffsichere Mittelstürmerin. Aber die Gefahr kommt von überall“, so Santos.

Die FLF-Damen freuen sich auf diese große Herausforderung und schnupperten am Montagabend bei ihrem ersten Training im Stade de Luxembourg erstmals Stallgeruch. „Die Spielerinnen haben sich alles angeschaut und sollen den Kopf vor dem Spiel freibekommen. Es herrscht kein Druck, keiner erwartet etwas von uns gegen diesen übermächtigen Gegner. Und ich habe gemerkt, dass vor allem die jungen Mädels sich richtig darauf freuen, vor Publikum zu spielen. Sie genießen das so richtig“, sagte Santos, der von seinem Team auch den einen oder anderen Ausflug nach vorne sehen will: „Die Engländerinnen sind keine Übermenschen. Wir müssen uns trauen und bekommen dann vielleicht auch eine Chance, ein Tor zu machen.“

Das FLF-Aufgebot

Tor: Lena Krier (Bettemburg), Lucie Schlimé (CeBra), Natascha Kremer (Diekirch)
Abwehr: Isabel Albert (Entente Wormeldingen/Münsbach/CSG), Jessica Berscheid (FC Bitburg/D), Cathy Havé (E Worm./Müns./CSG), Emma Kremer (Junglinster), Aldina Dervisevic (E Worm./Müns./CSG), Jessica Becker (E Worm./Müns./CSG), Noémie Tiberi (Junglinster), Noémie Raths (E Worm./Müns./CSG)
Mittelfeld: Marta Estevez (E Worm./Müns./CSG), Laura Miller (Standard Liège/B), Marisa Soares (Mamer), Edina Kocan (RFCUL), Kelly Mendes (Junglinster), Gabriela Crespo (Junglinster), Hanna Thill (Bettemburg)
Angriff: Jill de Bruyn (Ell), Martine Schon (Wintger), Kimberley dos Santos (Bettemburg), Julie Marques (Wintger), Anouchka Besch (ASV Wartburgia/NL)