FußballDer Tausendsassa: Hakim Menaï und seine neue Rolle beim Swift

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Hakim Menaï (r.) hat bereits so einigen Stürmern den Schneid abgekauft Gerry Schmit

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Hakim Menaï war auf dem Fußballplatz bereits fast alles: Stürmer, Flügelspieler und jetzt Abwehrkante. Eines war der 35-Jährige jedoch noch nicht: luxemburgischer Meister. Das will der Franzose in dieser Saison mit dem Swift Hesperingen nachholen. Um dieses Ziel zu erreichen, muss heute gegen seinen Ex-Verein Niederkorn ein Sieg her.

Als Hakim Menaï 2012 vom Progrès verpflichtet wurde, war er einer der interessantesten Stürmer aus Lothringen. Der Abteilung Attacke blieb er während Jahren treu und war auch erfolgreich. Mit seinen 38 Toren in 160 BGL-Ligue-Spielen war er nie der beste Torjäger, gehörte aber zu den konstantesten Angreifern in Luxemburg. Mit seinem Wechsel zur Jeunesse Esch im Sommer 2018 änderte sich dies. Unter Trainer Marc Thomé wurde er teilweise als Sechser und als Rechtsverteidiger eingesetzt. Thomé erinnert sich: „Bei mir hat er damals auf fast jeder Position gespielt. Er ist einer, der sich sehr viel mit Fußball beschäftigt. ‚Hako’ macht derzeit seine Trainerdiplome. Ich kann mir vorstellen, dass er nach seiner aktiven Karriere ein guter Trainer sein wird. Es freut mich auch, dass er mit 35 Jahren noch Stammspieler ist. ‚Et ass e Riiten.’“

Et ass e Riiten

Marc Thomé über Hakim Menaï

Menaï erinnert sich gerne an die Zeit auf der „Grenz“ zurück, als er von Thomé zum Allrounder gemacht wurde. „Es fing alles damit an, dass unser Linksverteidiger Manu Lapierre fehlte. Der Trainer testete mich gegen den FC Metz und Erpeldingen auf dieser Position und es lief gut. Im ersten Meisterschaftsspiel gegen Fola stellte er mich dann in der Abwehr auf und wir gewannen das Derby mit 3:1. Ab diesem spielte ich eine andere Rolle in den Plänen von Thomé und er hat mir auch das nötige Vertrauen geschenkt, die verschiedenen Positionen einzunehmen“, sagt der 35-Jährige. Menaï glaubt auch, dass seine Trainerausbildung ihm vieles auf dem Platz vereinfacht. Bereits mit 23 Jahren begann er diese. Mittlerweile hat er in Frankreich seinen UEFA-A-Schein gemacht und könnte mit diesem Diplom sofort einen BGL-Ligue-Verein übernehmen. „Es ist ein Vorteil, wenn man mehr über Fußball nachdenkt und die einzelnen Positionen genauer analysiert“, sagt Menaï, der in Hesperingen von der großen Erfahrungen der anderen Innenverteidiger profitiert. Tom Schnell, Kevin Malget und Jerry Prempeh sind mit das Beste, was die BGL Ligue auf dieser Position zu bieten hat. „Ich befinde mich noch in einem Lernprozess. Die drei Jungs sind sehr simpel und kommunizieren viel. Unter uns herrscht überhaupt kein Konkurrenzgedanke. Wir unterstützen uns gegenseitig und ich profitiere täglich von dieser Zusammenarbeit.“

„Ich fühle mich als Verteidiger am wohlsten“

Vor allem aufgrund seiner Vielseitigkeit darf Menaï heute mit 35 Jahren von seinem erstem Meistertitel in der BGL Ligue träumen. Dabei sah es zu Beginn der Saison für Menaï in Hesperingen nicht so rosig aus. Der erfahrene Allrounder musste bis zum 17. Februar auf seinen ersten Einsatz warten. Und der hatte es gleich in sich. Der Swift fegte den heutigen Gegner Niederkorn mit 5:2 vom Platz und Menaï stand erstmals in seinem BGL-Ligue-Leben in der Innenverteidigung. Seit diesem Tag blieb die Elf vom Holleschbierg in 13 aufeinanderfolgenden Spielen ungeschlagen. Ein Grund dafür ist auch Trainer Pascal Carzaniga. „Unter seinem Vorgänger Jeff Strasser kam ich nicht zum Einsatz. Aber das ist halt so. Jeder Trainer trifft seine eigenen Entscheidungen. Pascal Carzaniga hat sehr viele Einzelgespräche gesucht und nach anfänglichen Schwierigkeiten haben wir uns jetzt endlich als Mannschaft gefunden“, sagt Menaï.

Der Franzose hat sich sogar mittlerweile damit abgefunden, dass er nicht mehr dafür zuständig ist, ins Schwarze zu treffen. „Meine Zeiten als Stürmer sind vorbei. Ich lasse den jungen Spielern sehr gerne den Vortritt und fühle mich als Verteidiger am wohlsten.“

Heute kommt es zum Duell gegen Niederkorn. Das Duell gegen den Verein, der ihn 2012 aus Frankreich nach Luxemburg holte, ist noch heute etwas Besonderes für Menaï. Vor allem, weil es eine wichtige Partie um den Kampf um die Tabellenspitze ist: „Ich pflege heute noch gute Kontakte zu Präsident Fabio Marochi. Die Spiele gegen meine ehemaligen Vereine sind aber für mich immer sehr wichtig und ich will mich in diesen immer von meiner allerbesten Seite zeigen.“

Und die allerbeste Seite eines Hakim Menaï ist heute die als Abwehrrecke.

Steckbrief

Name: Hakim Menaï
Geboren am 27.3.1986
Nationalität: Franzose
Position: Gelernter Stürmer, mittlerweile Allrounder
Bisherige Vereine: Uckange, RS Magny, FC Thionville, CSO Amnéville (alle F), Progrès Niederkorn, FC Rodange 91, Jeunesse Esch, Swift Hesperingen (seit 1.7.2019)
Gesamte Leistungsdaten: 160 BGL-Ligue-Spiele, 38 Tore
Leistungsdaten 2020/21: zehn Spiele, kein Tor