Der luxemburgische N’Golo Kanté

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Leandro Barreiro ist im vergangenen Januar erst volljährig geworden. Am Mittwoch trug er im Testspiel gegen den Karlsruher SC (3:1 für Luxemburg) zum ersten Mal das Trikot der Fußball-Nationalmannschaft und zeigte gleich, dass er im Jahr 2018 zu einem der heißesten Newcomer im Team von Nationaltrainer Luc Holtz werden könnte.

Der Nachwuchsspieler des FSV Mainz 05 strahlte bei seinem ersten Auftritt im zentralen Mittelfeld die Ruhe eines alten Hasen aus. Sein Passspiel, seine Übersicht, seine Antizipation und sein Zweikampfverhalten sind bereits jetzt auf einem hohen Niveau. Dabei ist Barreiro nur 1.70 Meter groß und sieht auf dem Platz neben gestandenen Profis noch schmächtiger aus.

Der Mittelfeldspieler wird aber nicht umsonst mit N’Golo Kanté verglichen, dem nur 1.68 Meter großen Franzosen der bei Chelsea London zu einem der besten Sechser Europas wurde.

Barreiro ist noch nicht in der Premier League angekommen. Wurde aber bereits mit 17 Jahren Stammspieler in der A-Jugendmannschaft des FSV Mainz 05. Am Ende der Saison könnte er den Sprung in die zweite Mannschaft schaffen, die derzeit in der Regionalliga Südwest antritt. Das soll aber nur eine Zwischenetappe sein, denn in Mainz zählt Barreiro zu den talentiertesten Spielern seine Generation. Die Verantwortlichen seines Vereins gehen davon aus, dass einer Karriere als Profi nichts im Weg stehen wird.

Luxemburgs Nationaltrainer Luc Holtz ist nicht erst seit dem Testspiel gegen Karlsruhe überzeugt von den Qualitäten seines neuen Juwels: „Man sieht einen motivierten jungen Spieler, intelligent und dynamisch in allem, was er tut. Auch wenn er nicht der Größte ist, hat man gesehen, dass der Wille und die Mentalität und das Lesen des Spiels diesen Mangel ausgleichen. Er hat überzeugt und er hat Chancen für die kommenden Länderspiele nominiert zu werden.“

Barreiro selbst strahlte auf und neben dem Platz Sicherheit und Lockerheit aus. Von Lampenfieber war gegen den KSC keine Spur. „Fußball bleibt Fußball. Ich habe mich nicht verrückt gemacht. Die Duelle waren schon etwas intensiver, da die Gegenspieler älter waren. Man muss schneller denken, um den direkten Duellen aus dem Weg zu gehen“, so der 18-Jährige.

Nach der Partie mit der A-Nationalmannschaft kehrte der ehemalige Erpeldinger zurück nach Mainz. Am Wochenende tritt er mit den A-Junioren gegen den 1. FC Nürnberg an. Mit Sicherheit wird der Name Barreiro aber schon bald wieder in der FLF-Auswahl auftauchen. Dann wäre der Sechser  neben Vincent Thill der zweite Spieler aus dem 2000er Jahrgang in der Mannschaft von Luc Holtz.