Dass Dejvid Sinani gerne Statistik führt, ist bekannt. Der Eintrag für die Saison 2020/21 lautet 15 Tore und 12 Vorlagen bei nur 22 Einsätzen. „Schon nicht schlecht“, kommentiert er seine Ausbeute mit einem herzhaften Lachen. Es sind Zahlen, die beeindrucken. Statistiken, die ihm zum inoffiziellen Titel des „besten Spielmachers der Liga“ verhalfen und letztendlich auch die Fola zum Meister gemacht haben. „In drei Jahren bei der Fola habe ich vieles erreicht“, blickt der 28-Jährige zurück. Einmal Vizemeister, einmal „Covid-Champion“ und einmal richtiger Meister. „Ich war auf der Suche nach einer neuen Herausforderung“, sagt Sinani.
Die hat der Luxemburger in Düdelingen gefunden, dort, wo bereits sein jüngerer Bruder große Erfolge feierte. Doch die Beweggründe waren nicht unbedingt familiärer Natur: „Ich war schon immer von den Ideen und der Spielphilosophie von Carlos Fangueiro begeistert. In der luxemburgischen Fußballszene trifft man sich halt oft, so kam der Kontakt und später ein Gespräch zustande“, erklärt er.
Jetzt hofft Sinani, in seiner neuen Fußballheimat weiter für Furore zu sorgen, aber noch ist Sand im Getriebe. Die zwei Partien gegen die Bohemians aus Dublin sind nicht so verlaufen wie erhofft. Der Frust sitzt bei dem offensiven Mittelfeldspieler selbst nach zwei Wochen tief: „Bei dem Endstand (0:4) mag es paradox klingen, aber wir waren die bessere Mannschaft. Wir hatten in beiden Spielen mehr Ballbesitz und mehr Torchancen. Das Ergebnis täuscht.“
„Brennen auf das Spiel“
Wenn man so unglücklich verliert, kann das nächste Spiel eigentlich nicht früh genug kommen. Doch diese Möglichkeit blieb den Düdelingern verwehrt. Der Saisonauftakt musste verschoben werden: Nach der Rückkehr aus Irland deutete sich nämlich das nächste Pech an. „Einige Spieler hatten nach der Ankunft leichte Symptome und die Corona-Infektionen bestätigten sich dann mit den Tests.“
Auch dem heutigen Gegner, Progrès Niederkorn, wurde der Ligastart erschwert. Die Gelb-Schwarzen verloren das Spiel am letzten Wochenende gegen Mutter Natur nach nur 40 Minuten und somit greifen beide Teams erstmals offiziell in das Ligageschehen ein. Bei den Düdelingern rechnet man sich einiges aus, Sinani gibt sich kämpferisch: „Es wird kein einfaches Spiel, auch Niederkorn hat sich gut verstärkt und wird auf das Spiel brennen. Wir sind aber bereit und fahren hin, um zu gewinnen.“
Als einer der Fußballer, die das Credo haben, sich ständig zu verbessern und es auch erfüllen, blickt Sinani zu Recht mit voller Zuversicht auf die anstehende Saison. Bleibt er verletzungsfrei, wird der nächste Eintrag in seine Statistiken möglicherweise ebenso beeindruckend ausfallen.
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