FußballBGL-Ligue-Fehlstart: Schnelltests im Fußball obligatorisch

Fußball / BGL-Ligue-Fehlstart: Schnelltests im Fußball obligatorisch
Der Fehlstart im Fußball hat seine Spuren hinterlassen Archivbild: Wildson Alves

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Der Polemik wurde ein Ende gesetzt. Die FLF hat ein Machtwort gesprochen und Schnelltests bei BGL-Ligue-Spielen für obligatorisch erklärt. Von dieser Maßnahme sind zunächst sechs Mannschaften betroffen: Niederkorn, Racing, RM Hamm Benfica und Leader F91 Düdelingen werden sich vor ihren Nachholspielen (morgen 20.00 Uhr) den ersten Antigen-Tests unterziehen müssen. In der Ligue 1 der Damen sind Itzig/CeBra und Ell im Einsatz.

Es war ein schwarzes Wochenende für den nationalen Fußball. Das von der Differdinger Gemeinde ausgelöste Erdbeben sorgte möglicherweise für den größten Image-Schaden seit geraumer Zeit. Mit der Ankündigung der FLF, die Schnelltests jetzt auch vor den Meisterschaftsspielen der ersten Ligen im Fußball für obligatorisch zu erklären, dürfte die Austragung der morgigen Nachholspiele gesichert sein (zumindest wenn keine wetterbedingte Absage folgt) – und einige Wogen geglättet.

Für die vier betroffenen Vereine der BGL Ligue bedeutete dies, sich rasch mit den Test-Konzept der FLF auseinanderzusetzen. Das Kernproblem sahen die Präsidenten nämlich auch vorher nicht in der Teststrategie an sich, sondern eben bei der Umsetzung. F91-Präsident Gerry Schintgen erklärte: „Eigentlich hatten wir der FLF am Mittwoch nach unserer LFL-Sitzung vorgeschlagen, den Start um zwei Wochen zu verschieben, da wir uns aufgrund der vielen Fragen und Anforderungen noch nicht bereit fühlten. Die Versammlung mit der FLF verlief sehr positiv, allerdings wurde uns dort auch erklärt, dass man nicht verschieben wolle.“ 

Die Vereine hätten sich deshalb darauf geeinigt, am ersten BGL-Ligue-Wochenende nicht zu testen – was aber keine generelle Rote Karte für Antigen-Tests darstellte. „Es ist schade, dass wir anschließend so schlecht dabei weggekommen sind. Kein Präsident weigert sich, Schnelltests durchzuführen. Im Gegenteil, wir wollten nicht die Verantwortung tragen, ohne Tests zu spielen.“ In Düdelingen werden heute 20 Spieler (die 16, die auf dem Spielerbogen stehen, sowie vier Ersatzspieler, sollte es Ausfälle geben) sowie der Trainerstab getestet. Durchgeführt wird das Ganze vom Fitnesscoach, der inzwischen die Online-Ausbildung des Gesundheitsministeriums absolviert hat. „Zudem wird auch eine Ärztin vor Ort sein“, fügte Schintgen hinzu.

Am Freitag folgt bereits die zweite Probenentnahme für die F91-Mannschaft. Dies sei auch der Wochentag, der bei den Amtskollegen den größten Zuspruch gefunden habe. „Es ist richtig, dass getestet wird“, sagte das Düdelinger Vereinsoberhaupt. „Und auch die Differdinger Gemeinde verstehe ich. Es ist eine Frage der Verantwortung.“ Geklärt wurde inzwischen zudem, welche Personen beim „huis clos“ ins Stadion dürfen: ausschließlich Vorstandsmitglieder, für die permanente Maskenpflicht herrscht. 

Eine Frage bleibt aber bestehen: wie hoch die finanzielle Eigenbeteiligung bei den Vereinen tatsächlich ausfallen wird. Die Präsidenten ihrerseits hoffen aufgrund der ausbleibenden Einnahmen weiterhin auf Unterstützung vom Sportministerium oder der FLF.

Sonderregelung

Für viel Wirbel hatte in den vergangenen Tagen auch ein spezieller Punkt der Teststrategie gesorgt: Anders als während der Hinrunde wird nach einem positiven Testergebnis nämlich keine komplette Mannschaft isoliert, sondern nur die einzelne Person. Alle anderen sind spielberechtigt, sollten aber später auch selbst einen PCR-Test zur Absicherung durchführen. Das Sportministerium hat diese Sonderregelung vorgeschlagen, da alle anderen Sportler zum gleichen Zeitpunkt „negativ“ getestet wurden.