Swift Hesperingen„Aufhören, schön spielen zu wollen“

Swift Hesperingen / „Aufhören, schön spielen zu wollen“
Tom Schnell hofft, dass man der Mannschaft die nötige Zeit geben wird Foto: Editpress-Archiv/Luis Mangorrinha

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Swift Hesperingen hinkt den Erwartungen hinterher. Denen, die aufgrund des Kaders von außen kommen – aber eben auch den eigenen Ansprüchen. Verteidiger Tom Schnell sprach ein aktuelles Problem an: die Anfälligkeit nach Standardsituationen.

Auch am Tag nach dem Remis saß der Frust bei Swift-Verteidiger Tom Schnell tief. Einerseits wird von außen sehr viel Erwartungsdruck in den Verein hineingetragen, andererseits fordern Spieler und Trainer seit dem Beginn des Projekts immer nur eine Sache: Geduld. „Wir brauchen Zeit.“ Worte, die Dominik Stolz erst vor einer Woche gegenüber dem Tageblatt gebrauchte, wiederholte gestern der Luxemburger Verteidiger. „Ob wir sie bekommen werden, sei dahingestellt.“ Auf die Frage, von wem man sie bekommen müsse, antwortete Schnell: „Vom Umfeld.“

Dass der heißblütige Investor Flavio Becca gerne schnelle Resultate sehen will, ist ein offenes Geheimnis. Das 1:1 auf Cents entfachte daher nur noch neue Spekulationen in der Gerüchteküche. Der hoch gehandelte Swift-Zug geriet nach zwei Auftaktsiegen ins Stocken – und wartet seit vier Spieltagen auf einen Dreier. „Wir sind frustriert“, resümierte Schnell am Montag: „Wenn man ein Spiel dominiert und dann wieder ein Gegentor nach einem Standard kassiert …“ 

In der Tat: Die letzten fünf Gegentore fielen allesamt nach einem Schiedsrichterpfiff. Drei Freistöße (Hamm, F91 und Strassen), eine Ecke (F91) und ein Elfmeter (Strassen) brachten die Hesperinger teils auch sehr spät um den Lohn. „Ja, wir stehen unter Druck. Aber wir müssen uns auch mal irgendwann für unsere Mühen belohnen, anstatt hinterherzulaufen“, forderte der 34-Jährige. „Meiner Meinung nach müssen wir aufhören, schön spielen zu wollen, und gleichzeitig konsequenter mit unseren Torchancen umgehen.“

Die nächste Möglichkeit, dies zu tun, bietet sich der Mannschaft von Trainer Jeff Strasser am kommenden Samstag gegen UT Petingen. Es steht also ein Wochenende an, bei dem die meisten Blicke auf den Holleschbierg gerichtet sein werden – um zu sehen, wie die Hesperinger aus dieser Negativspirale herauskommen wollen. „Ein anderes Gesicht zeigen“ heißt dann die Devise, „denn sowohl Hamm als auch Strassen haben wir in der Meisterschaft wieder rankommen lassen.“