Fußball / WM-Qualifikationsspiel: Griechenland – Luxemburg: Damit der Abschluss gelingt, zurück zum 5-4-1

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Heute Abend um 20.00 Uhr Luxemburger Zeit (21.00 Uhr Ortszeit) wird im Athener Olympiastadion das zehnte und letzte Qualifikationsspiel zur WM 2010 in Südafrika angepfiffen. Luxemburgs Auswahl, die mit fünf Punkten in der Gruppe 2 ihr Soll bereits mehr als erfüllt hat, wird gegen die Hellenen wohl in einer taktisch anderen Aufstellung beginnen. / Aus...

Vom traditionellen 4-5-1-System kehrt Guy Hellers nämlich aller Voraussicht nach zum 5-4-1 zurück. Ein System, auf das die Luxemburger Auswahl zuletzt in der Qualifikationskampagne zur EM 2008 zurückgriff. „Wir haben ja bereits einige Spiele in dieser Aufstellung gespielt, ich erinnere mich zum Beispiel an die Partie in Rumänien (im März 2007, d. Red.)“, bejahte Guy Hellers die mögliche Systemänderung.
Ihm geht es vor allem darum, eine Antwort auf die griechische Aufstellung zu finden. Otto Rehhagel lässt nämlich vornehmlich eine sehr offensiv ausgerichtete Mannschaft auflaufen. Die Hellenen spielen vor allem mit drei Angreifern, von denen zwei vehement über die beiden Außenpositionen versuchen, zum Erfolg zu kommen. „Wir haben ihr letztes Spiel gegen Lettland gesehen und uns gesagt, warum nicht ein 5-4-1 spielen. Dieses Schema greift gut gegen solche Gegner. Wir versuchen vor allem, anständig auszusehen“, meinte Guy Hellers weiter. Gegen die Balten drehten die Griechen am vergangenen Samstag einen 1:2-Pausenrückstand in den zweiten 45 Minuten noch zu einem 5:2-Erfolg um. „Sie spielen so ziemlich alles, teilweise lassen sie zwei Stürmer im gegnerischen Sechzehner stehen und kommen mit zwei Mann über die Seiten. Das ist dann praktisch ein 4-2-4“, ist Guy Hellers vorsichtig.
Wohl haben in der Hellersschen Überlegung auch die drei Gegentreffer am vergangenen Samstag gegen die Schweiz eine Rolle gespielt. Dort gab die Innenverteidigung um Jeff Strasser und Guy Blaise kein gutes Bild in der ersten halben Stunde ab. „Wir haben Gespräche mit den Spielern über das Spiel gegen die Schweiz geführt. Vor allem geht es uns darum, diese Kampagne anständig abzuschließen“, meinte Guy Hellers weiter, der seinen Innenverteidigern heute Abend demnach einen dritten Mann zur Seite stellen wird. Das wird wenig überraschend Eric Hoffmann sein.

Erfahrungsschätze

Ansonsten bleibt die Abwehr aus den gleichen Spielern bestehen wie im letzten Spiel. Also mit Kim Kintziger, Blaise, Strasser und Mario Mutsch. Auch im Mittelfeld kommt es zu einer Änderung. Dan Collette wird wieder auf die Bank müssen. Mathias Jänisch wird ihn wohl auf der linken Mittelfeldseite ersetzen; obwohl eben diese Seite sehr stark aufspielte gegen die Eidgenossen. Gilles Bettmer, René Peters und Ben Payal sind gesetzt. Im Angriff ist der Zweikampf Joël Kitenge/Serdo Pupovac sehr eng; Pupovac dürfte diesmal den Vorzug erhalten.
Um allen Eventualitäten aus dem Weg zu gehen, trainierte FLF-Keeper Jonathan Joubert wegen seiner chronischen Adduktorenprobleme, die nach dem Spiel gegen die Schweiz wieder auftraten, gestern früh nicht mit. Für einen Lacher, allerdings einen recht bedenklichen, sorgte Guy Hellers, angesprochen auf die Torwart-„Probleme“: „Jonathan wird spielen können, das kriegen wir schon hin. Natürlich ist es schade, über keinen Ersatz mit der gleichen Erfahrung verfügen zu können. Diese Leute haben wir nicht in Luxemburg. Doch höchstens John Van Rijswijck, Paul Koch oder René Hoffmann (FLF-Zeugwart, d. Red.).“ Nicht gerade das allergrößte Vertrauen, das der FLF-Trainer in seine zweite Garde um Fabiano Castellani, Yan Heil, Lex Menster oder auch noch Marc Oberweis hat.

Hoffnung

Durch den Dreier gegen Lettland hat Griechenland die Hoffnungen auf eine WM-Teilnahme am Leben halten können. Für sie ist noch alles möglich. Mit einem wenn möglich hohen Sieg gegen Luxemburg und einer Niederlage der Schweiz gegen Israel wäre die Qualifikation auf direktem Wege geschafft. Griechenland, das aber eher eine Option auf Platz zwei in der Gruppe genommen hat und wohl in die Play-offs muss, könnte aber ebenfalls ein Worst-Case-Szenario erleben.
Sollten die Israelis tatsächlich die Schweiz schlagen, würde Griechenland im Falle einer Niederlage gegen Luxemburg sogar noch auf Rang drei zurückfallen und alle WM-Träume wären geplatzt. „Eine delikate Aufgabe, daher wird es für uns auch ein sehr schweres Spiel werden. Daher werden eine gute Organisation und unsere Stärken, Disziplin und Willen, umso wichtiger sein.“ Guy Hellers weiß, dass ansonsten Spieler wie Theofanis Gekas (Hellers: „Ein Phänomen.“) nicht zu halten sein werden und schnell alle Dämme brechen können.
Nicht gerade das, was man sich zum Abschluss einer Kampagne wünscht und etwas, was schnell die bislang fünf erreichten Punkte vergessen machen würde.