Fußball / WM-Qualifikation in Südamerika: „Schlacht am Rio de la Plata“

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Mit markigen Tönen haben Argentinien und Uruguay die schon jetzt als „Schlacht am Rio de la Plata“ bezeichnete Partie um ein Ticket zur WM-Endrunde im kommenden Jahr eingeläutet. „Wir werden um unser Leben spielen“, verspricht Nationaltrainer Diego Maradona vor dem Duell gegen die „Urus“ heute in Montevideo.

Während dem großen Nachbarn wohl schon ein Remis reicht, um als vierter Südamerikaner nach Brasilien, Paraguay und Chile die Südafrika-Fahrkarte zu lösen, sind die gastgebenden „Celestes“ zum Siegen verdammt. Deshalb kündigt Kapitän Diego Lugano kämpferisch an: „Wir werden uns das Ticket mit Zähnen und Klauen holen.“
Argentinien (25 Punkte/Tordifferenz +2), Uruguay (24/+9) und Ecuador (23/-3) sind am letzten „Eliminatorias“-Spieltag im Kampf um ein WM-Ticket oder Platz fünf, der den Umweg über die Play-offs gegen den Concacaf-Vierten eröffnet, übrig geblieben. Die Duellanten blicken auch nach Chile, wo Ecuador mit einem Sieg am Ende zum lachenden Dritten werden kann.
Die beiden Ex-Weltmeister leiteten das Finale furioso mit Last-Minute-Siegen am Samstag dramatisch ein. „Der Traum ist möglich“, bejubelte Uruguays Tageszeitung El Observador das 2:1 in der Festung Ecuador. In Buenos Aires ging die Presse nach dem 2:1 über Peru dagegen auf Maradona und den erneut enttäuschenden Lionel Messi los. „Ungewissheit, Intrigen und Misstrauen“ bestimmen laut La Nacion das Klima in der „Seleccion“. Maradona reibe sich im Machtkampf mit der Verbandsspitze auf, seine Nominierungen (36 Spieler in sieben Qualifikationsspielen) gleichen einer Tombola, die Defensivtaktik nach der Führung gegen die Peruaner habe gar den WM-Start aufs Spiel gesetzt. Und während die ‚Urus‘ optimistisch die Kassenhäuschen des Centenario-Stadions belagern, erweisen sich in Buenos Aires die Gästekarten als Ladenhüter. Der Rest des 18. Spieltages wird im Lärm um die „Schlacht“ von Montevideo untergehen.