Fußball: Von Manchester bis zum Südpol

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Nach der erneuten Niederlage von Manchester United am letzten Wochenende sind sich die Experten sicher: Wenn die so weitermachen, wird es kaum zu einem Aufeinandertreffen mit Liverpool in der Champions League kommen. Chelsea-Fans überlegen in eine andere Richtung, kommen aber zu dem gleichen Ergebnis. Marc Schonckert

Nach der erneuten Niederlage von Manchester United am letzten Wochenende sind sich die Experten sicher: Wenn die so weitermachen, wird es kaum zu einem Aufeinandertreffen mit Liverpool in der Champions League kommen. Chelsea-Fans überlegen in eine andere Richtung, kommen aber zu dem gleichen Ergebnis.

Marc Schonckert

Falls United das Viertelfinale dennoch überstehen sollte, dann könnte im Halbfinale Arsenal lauern. Und da sind noch die Bayern, denen man alles Glück der Welt gegen Barcelona wünscht und hofft, dass sie dieses Glück für das Halbfinale dann vollständig aufgebraucht haben. Am Ende läuft wieder alles anders und Arsène Wenger und Arsenal spielen in Rom gegen Ribéry und Co., falls der nicht bis dahin mit seinem Ellbogen in den Paragraphen des UEFA-Regelwerks hängen bleibt.
Punktschmelze bei Manchester, fehlendes Selbstvertrauen bei den Spielern, die ihre Nerven nicht mehr im Griff haben. Sir Alex Ferguson bleibt sich treu, kritisiert den Schiedsrichter, wenn auch in verträglicheren Dosen als gewohnt. Noch lässt er seine Spieler in Ruhe, zumindest nach außen hin. Zur Bestrafung wollte er sie allerdings in einen Zug nach Manchester setzen, damit die auch mal erlebten, wie normale Fans zu Auswärtsspielen fahren. Er ließ es dann aber sein, als er hörte, wie die Spieler in der Londoner Euston Station das Bahnpersonal immer wieder nach der Nummer des Wagens fragten, der in Manchester auch anhalten würde. Cristiano Ronaldo hätte ohnehin passen müssen, er hatte kein Kleingeld dabei und auf seinen Brillant-Ohrring als Zahlung wollte ihm der Schalterbeamte keine 29.928 Pfund herausgeben.

„EI Niño“

Für seinen unnötigen Platzverweis muss Wayne Rooney wohl eine Geldstrafe berappen. Man munkelt von einem Wochenlohn. Das ist der Gegenwert eines Sportwagens oder einer Bibliothek aus edlem Holz mit 5.000 Buchbänden der Weltliteratur in dezenter Lederfassung, aber die meisten Spieler ziehen natürlich den Sportwagen vor.
Nach der Punkteschmelze kommt die Eisschmelze. Fußballspieler sind gern gesehene Gäste in Talk-Shows oder bei Sponsorenterminen oder Fan-Treffen, wo sie sich allerlei komisches Zeug anhören müssen, wie „Duscht ihr eigentlich immer zusammen nach dem Spiel?“ oder „Wie viel verbraucht denn Ihr Hummer-Jeep so im Stadtverkehr?“ oder „Kann es sein, dass ich Ihre Frau mal im Playboy gesehen habe?“.
Am gefährlichsten sind Fragen zur Umwelt oder Klimaerwärmung, wobei einige Spieler „EI Niño“ immer mit Reds-Stürmer Fernando Torres verwechseln. Andere erinnern sich beim „Hurrikan Katrina“ an den Wirbelwind „Cinderella“, der einmal durch ihr Hotelzimmer gefegt ist, nachdem sie von Paul Gascoigne eine Liste mit interessanten Telefonnummern bekommen hatten.
Ein verantwortungsbewusster Profi ist natürlich gegen die Eisschmelze am Südpol und erklärt das auch seiner Frau, die besorgt meint: „Wenn da unten alles schmilzt, dann bleiben höchstens drei Tage Zeit, um all die aufgetauten Pinguine zu fressen, bevor sie ungenießbar werden.“