/ Fußball / Testspiel: Luxemburg - Litauen 0:1 (0:1): Zwischen flottem und minimalistischem Fußball
Guy Hellers hatte „Wort gehalten“, was seine Aufstellung anbelangte. Der FLF-Trainer hatte die Elf zu Beginn aufs Feld geschickt, die das „T“ vorausgesagt hatte. Also mit Guy Blaise, der seine Länderspielpremiere in der Innenverteidigung feierte und somit Eric Hoffmann auf die rechte Abwehrseite verdrängte, sowie Stefano Bensi als einzige Sturmspitze und Mathias Jänisch auf der Position im linken Mittelfeld.STATISTIK
o Luxemburg: Joubert – Hoffmann, Blaise, Strasser, Mutsch (72′ Kintziger) – Lombardelli (46′ Martino), Payal (76′ Pedro), Peters, Bettmer, Jänisch (46′ Collette) – Bensi (46′ Da Mota)
o Litauen: Karcemarskas – Stankevicius, Skerla, Dedura, Klimavicius (88′ Alunderis) – Pilibaitis (56′ Sernas), Semberas, Ivaskevicius (66′ Panka) – Cesnauskis (73′ Trakys), Danilevicius, Mikoliunas (82′ Luksa)
o Schiedsrichter: Black – Fairfield, Steele (Irland)
o Gelbe Karte: Da Mota
o Torfolge: 0:1 Danilevicius (40′) o Beste Spieler: Bettmer, Blaise – Stankevicius, Skerla
o Zuschauer: 1.455 zahlende
Die ersten Spielminuten durfte man getrost als „zerhackt“ bezeichnen. Der irische Unparteiische Black zeigte sich sehr kleinlich. Die beiden ersten Freistöße (1′, 4′) brachten Litauen aber nichts ein. Die erste wirklich nennenswerte und zugleich gefährliche Aktion hatten stattdessen die Hausherren: Jänischs Flanke rutschte Dedura über die lichte Haarpracht vor die Füße von Lombardelli, dessen Schuss aber zur Ecke geblockt wurde.
Luxemburg hatte ins Spiel gefunden. In seinem Zweikampfverhalten zeigte sich in der Folge Bettmer clever und abgebrüht. Es entwickelte sich eine flotte Partie, aber ohne Höhepunkte. Flott, weil neben der notwendigen Aggressivität auch das läuferische Engagement stimmte.
Um die Begegnung wirklich interessant zu machen, braucht es zwei Mannschaften. Da Litauen jedoch in seinem Spielaufbau zu sehr gehindert wurde, wurde mehr Wert auf ruhende Bälle gelegt. Nach einer Eckballserie, die unnötigerweise von Jeff Strasser verursacht worden war, hieß es in der 26. Minute durchpusten, nachdem Klimavicius seinen Kopfball verzogen hatte.
Das sollte es auf beiden Seiten für lange Zeit gewesen sein. Wohl drängten die Litauer ihren Gegner immer tiefer in dessen eigene Hälfte zurück, aus dem Spiel heraus sahen sich die Gäste aber außerstande, Konstruktives auf die Beine zu stellen. Auch drei weitere Freistöße aus zentralen Positionen brachten nichts ein.
Daher war es umso ärgerlicher, dass ausgerechnet kurz vor der Pause das 0:1 fiel. Mario Mutsch war am Ursprung der Fehlerkette, die den Rückstand mit sich brachte. Der Metzer Profi sah ganz schlecht gegen Stankevicius aus. Der rechte Mittelfeldspieler von Sampdoria Genua passte scharf vors Tor von Joubert, wo Livorno-Profi Danilevicius die italienische Co-Produktion perfekt machte (40′). Das 0:2 hätte wenig später fallen müssen, nachdem Ivaskevicius den freien Pilibaitis sah und anspielte. Der Profi aus Györ (Ungarn) nahm mit der Brust an, suchte aus der Drehung das K.o. Glück für Luxemburg, dass Pilibaitis das Leder nicht richtig traf, und sich Joubert hellwach zeigte.
Die zweite Halbzeit begann mit drei frischen Luxemburger Spielern. Die Außenpositionen im Mittelfeld wurden mit Massimo Martino für Claudio Lombardelli sowie Dan Collette für Mathias Jänisch neu besetzt, während Dan Da Mota in der Spitze Bensi ablöste.
Luxemburg wollte partout den Ausgleich. Gesucht wurde er vornehmlich mit Vorstößen über die Seite von Mutsch und Collette. Martino schien nicht in der Lage, die in ihn gesetzten Erwartungen erfüllen zu können. Flach, schnell und kombinationssicher wurde in der 55. Minute eben über Mutsch, Collette und wieder Mutsch gespielt. In aussichtsreicher Position schlug der Metzer jedoch ein Luftloch. Das Tempo wurde angezogen, was allerdings auch einige technische Patzer bewirkte; ärgerlich waren die, die vielversprechende Offensivaktionen frühzeitig zunichte machten.
Zählbares sprang die ganzen zweiten 45 Minuten nicht heraus, auch der Distanzschuss von Payal (65′) war zu hoch angesetzt. Dafür hatte es die Schlussphase in sich. Hüben wie drüben. Der Reihe nach. Colette köpfte zu Strasser, der rücklings blind zu Peters weitergab, welcher aus der Drehung volley das 1:1 verpasste (81′). Anschließend lenkte Joubert mit den Fingerspitzen den Linksschuss von Trakys zur Ecke (82′). Im Gegenzug übersah Da Mota den freien Collette. Symbolisch für die litauische Leistung war die Nachspielzeit, als Danilevicius statt einzuschieben an den Außenpfosten donnerte.
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