FUSSBALL: Letzter Testlauf vor dem Doppeltermin

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In genau einer Woche wird es wieder ernst für die Luxemburger Nationalmannschaft. Bevor es am 5. und 9. September in Moldawien und Israel wieder in der WM-Qualifikation losgeht, steht heute ein letzter Test gegen den deutschen Zweit- ligisten Fortuna Düsseldorf an.

Es ist die letzte Chance zur Feinjustierung auf dem Platz vor dem Doppeltermin in Chisinau und Tel Aviv, auch wenn die Legionäre, von denen Luxemburg mittlerweile eine ganze Reihe hat, fehlen werden.
Der einzige, der Nationaltrainer Guy Hellers heute Abend in Grevenmacher zur Verfügung steht, ist Gilles Bettmer (Freiburg). Auch die Debütanten Joël Pedro (Sedan) und Kevin Malget (Aachen) fehlen gegenüber den letzten Tests gegen Standard Liège bzw. Litauen.
Von der Escher Jeunesse rückt Clayton de Sousa nach einigen Auftritten bei den U21 wieder eine Etage höher zur A-Mannschaft auf, während auch Jeunesse-Angreifer Serdjo Pupovac (Foto) erstmals berufen wurde. Nachdem er die Luxemburger Staatsbürgerschaft erhalten hat, wurde schon viel und oft spekuliert, nun ist es demnach so weit: Der am 5. Juli 1979 geborene Stürmer steht im 17-köpfigen Aufgebot, das Guy Hellers gestern bekannt gab. Auch Fons Leweck wurde erstmals nach seinem Comeback wieder berücksichtigt.
Ohne Strasser, Mutsch und Co. also an den Nachrückern, zu zeigen, dass sie einen Platz im Team von Guy Hellers beanspruchen können. Nach dem zum Teil durchwachsenen, aber teils auch gelungenen Testspiel gegen Litauen (0:1) ist es die letzte Chance für Hellers, etwaige Anwärter im Ernstfall zu beobachten.
Wobei vielleicht eher von einem simulierten Ernstfall die Rede sein sollte; denn ob Fortuna Düsseldorf ein Gradmesser für das sein wird, was das FLF-Team in Moldawien und Israel erwartet, darf bezweifelt werden. Vor allem, wenn der deutsche Zweitligist nicht seine erste Garde auf dem Platz aufbieten sollte.
Denn Fortuna Düsseldorf ist erst seit dieser Saison wieder zweitklassig. Davor war der Verein in der dritten deutschen Liga, wo er sich nach einem Streifzug durch Deutschlands Amateurklassen wieder hingearbeitet hatte.
Dabei war F95 tatsächlich mal das, was man als einen großen Verein bezeichnen konnte. 1979 erreichte man sogar das Finale im Europapokal der Pokalsieger, was folgte, war ein kontinuierlicher Abwärtstrend mit mehr Tiefs als Hochs. Bis 1987 hielt man sich immerhin in der ersten deutschen Bundesliga, bevor der Abstieg in Liga zwei kam. Erstklassig waren die Fortunen dann noch von 1989 bis 1992 und von 1995 bis 1997. Danach verdankten sie ihren Bekanntheitsgrad vor allem ihren bekanntesten Fans, der deutschen Rockband „Die Toten Hosen“, deren Totenkopf-Logo zeitweise die Fortuna-Trikots schmückte. Doch zum Kultstatus à la St. Pauli hat es für Fortuna nie gereicht.
Bis 2004 dümpelte der Verein in der viertklassigen Oberliga herum und schaffte schließlich über die dritte Liga den Sprung zurück in die Zweitklassigkeit. Und dort ist Fortuna mit zwei Siegen und einer Niederlage ganz gut in die Gänge gekommen.
Große Namen fehlen zwar im Kader des deutschen Zweitligisten, aber immerhin bietet Fortuna wieder Profi-Fußball auf ambitioniertem Niveau. Das Ganze mit einem Hauch Nostalgie, der Erinnerung an bessere Zeiten wie auch an die Abgründe des deutschen Amateurfußballs.
Anpfiff ist heute Abend um 19.30 Uhr auf dem Spielfeld „op Flohr“ des CS Grevenmacher, Anlass ist das 100-jährige Bestehen des Moselvereins. Geleitet wird die Partie von den Luxemburger Offiziellen Bourgnon (Schiedsrichter), Tropeano und Pires (Assistenten).khe/clc

Das LuxemburgerAufgebot
Tor: Jonathan Joubert (F91), Marc Oberweis (Jeunesse)
Abwehr: Ante Bukvic (Déifferdeng 03), Eric Hoffmann (Jeunesse), Mathias Jänisch, Kim Kintziger (beide Déifferdeng 03), Jacques Plein (Ettelbrück)
Mittelfeld: Gilles Bettmer (Freiburg), Dan Collette, Clayton de Sousa (beide Jeunesse), Carlos Ferreira, Fons Leweck (beide Ettelbrück), Claudio Lombardelli (Jeunesse), Ben Payal (F91), René Peters (Jeunesse)
Angriff: Daniel Da Mota (F91), Serdjo Pupovac (Jeunesse)