/ Fußball / Lettland - Luxemburg: Was für ein Unterschied
Lettland – Luxemburg 2:0 (1:0)
Mit 0:2 unterlag gestern in Riga die Luxemburger Nationalmannschaft im Rückspiel der WM-Qualifikation Gastgeber Lettland. Es war ein schmeichelhafter Sieg, die beiden Gegentore spiegeln das, was 90 Minuten auf dem Platz stattfand, nicht wider.
Aus Riga berichtet unser Redakteur Christophe Junker
Ein sehr großes Lob muss der Luxemburger Formation für ihre gestrige Darbietung gelten. Nicht Lettland bestimmte die Partie, es war das FLF-Team, das den 6.700 Zuschauern in Riga zeigte, wie gepflegter Fußball gespielt wird.
Und das auf einem Platz, der den harten baltischen Winter nicht schadlos überstanden hat. Gleichzeitig muss aber auch getadelt werden. 20 bis 25 Meter vor dem gegnerischen Tor war zumeist Endstation. Mal war der letzte und entscheidende Pass nicht „tödlich“ oder aber wurden die Hereingaben zu unpräzise geschlagen. Am schlimmsten wogen allerdings zwei Szenen, Szenen, die so unnötig waren wie ein Kropf, führten sie doch zu den beiden Gegentreffern.
GRUPPE 2 Der 6. Spieltag gestern: Lettland – Luxemburg 2:0 (1:0) |
Die Gastgeber fingen die Partie – nach einer Schweigeminute für die Todesopfer am Rande des Länderspiels in der Elfenbeinküste – allerdings so an wie erwartet. Mit Standardsituationen versuchten sie gleich, gefährlich zu sein. Die erste Ecke hatten sie nach 21 Sekunden. Diese brachte aber ebenso wenig ein wie der erste vor Jouberts Tor gezogene Freistoß (7′).
Die ersten Schrecksekunden waren schadlos überstanden, das beruhigte und verhalf Luxemburg, sehr gut ins Spiel zu finden. Äußerst aggressiv wurde zu Werke gegangen, die Räume waren wesentlich dichter besetzt als im Hinspiel, was den Letten gar nicht behagte. Ihre langen und hohen Zuspiele – im Hinspiel noch Gift fürs Luxemburger Mittelfeld, das dadurch komplett aus dem Spiel genommen wurde – fanden keine Abnehmer bzw. waren sehr schlecht ausgeführt. Eben, weil ihnen immer zwei, drei Luxemburger auf den Füßen standen.
Die erste Aktion, die etwas für Luxemburg hätte einbringen können, verpuffte jedoch: Strassers Freistoß aus etwa 28 Metern war zu hoch angesetzt. Und das FLF-Team kam fast nicht mehr aus der gegnerischen Hälfte heraus, es beschäftigte dort bereits intensiv den Gegner. Es gefiel, was geboten wurde. Sogar die Letten staunten, was ihren Coach Starkovs an der Bande zur Weißglut trieb.
Wie im Training am vergangenen Montagmorgen während fast einer Stunde geübt, wurde das Leder in einer „touche“ über mehrere Stationen nach vorne getragen. Was fehlte, war das Salz in der Suppe, ein Tor. Das fiel, aber leider nicht auf der richtigen Seite. Dem 0:1 ging ein lascher Rückpass von Hoffmann auf Joubert voraus, welcher den FLF-Keeper unter Druck setzte. Es blieb ihm nicht viel anderes übrig, als den Ball auf die Tribüne zu schießen. Zu einem Zeitpunkt, als die Luxemburger Spieler praktisch alle in der Vorwärtsbewegung waren. Der Einwurf kam schnell auf Verpakovskis, der alle Gegenspieler (u.a. Mutsch) stehen ließ und Zigajevs nicht übersah. Die lettische Nummer 18 hatte kein Problem, aus kürzester Distanz zu treffen. Kurz zuvor war Lettland erstmals durch Cauna gefährlich geworden (42′); Hoffmann hatte sich verschätzt.
Unbeeindruckt kam Luxemburg nach der Pause zurück. Die zweiten 45 Minuten waren ein Spiegelbild der ersten Hälfte. Nur zweimal stand Lettland vor dem Luxemburger Kasten, und ein weiteres Mal klingelte es. Nach einer Ecke traf Verpakovskis aus dem Gewühl heraus. Guy Hellers brachte mit Bensi für Hoffmann noch einen zweiten Stürmer, allerdings ohne Erfolg.
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