/ Fußball / Galaspiel: Luxemburg - Belgien 1:1 (0:1): Geburtstag, Rekord und Abschied wurden versüßt (Fotogalerie)
Mit einer versöhnlichen Darbietung nach der Pause erkämpfte sich die Luxemburger Nationalmannschaft gestern im Galaspiel ein 1:1-Unentschieden. Es war das zweite Remis – nach dem 0:0 gegen Moldawien in der WM-Qualifikation – in Folge. Mario Mutsch glich kurz nach dem Seitenwechsel mit seinem ersten Länderspieltreffer die bis dahin mehr als verdiente Führung der belgischen Gäste aus.
Vom Spiel berichten: Christophe Junker, Kim Hermes, Marc Biwer, Marc Karier (Texte), Jeff Lahr, Marcel Nickels (Fotos)
Das Remis versüßte das 88. Länderspiel von Jeff Strasser, der neben Carlo Weis zum Rekord-Nationalspieler emporstieg, und von Jean Wagner, der gestern seinen Abschied vom FLF-Team feierte.
Dabei hatte die Luxemburger Formation reichlich Dusel, vor allem in der Anfangsphase. Ein schlechtes Stellungsspiel von Martino ermöglichte es Martens, querzulegen auf Sonck, Strasser aber stand goldrichtig, um den frühen Rückstand zu verhindern (4′). Der Metzer hätte sein Jubiläumsspiel, nach einem von Payal getretenen Freistoß, wenig später fast mit einem Kopfballtreffer gekrönt; Proto aber hatte was dagegen (9′). Was folgte, war nur noch Belgien. 10′: Freistoß Mirallas auf Sonck, Joubert klärt am ersten Pfosten. Die anschließende Ecke segelt quer durch den Luxemburger Strafraum, findet zum Glück aber keinen Abnehmer. Auch die nächste Szene verlief glücklich, nachdem Strasser sich unnötigerweise einen Ballverlust gegen Sonck erlaubt hatte (11′). Gegnerische Chancen im Minutentakt.
Die Startschwierigkeiten der Luxemburger Mannschaft waren unverkennbar. Die personellen Umstellungen innerhalb des FLF-Teams (siehe auch S. 34) hatten das eigene Spiel lahmgelegt, taten ihm augenscheinlich nicht gut. Belgien kontrolliert auch ohne seine jungen „Stars“ (Fellaini, Witsel, etc.) problemlos das Spielgeschehen. Die Frage, die sich viele bereits zu dieser Phase stellten: Wie lange kann das FLF-Team die Null noch halten? Joubert verhinderte den Rückstand, indem er einen Freistoß von Sonck zur Ecke klärte, bei der der aufgerückte Van Buyten nur knapp mit dem Kopf scheitert (18′).
Die Antwort auf die Gegentor-Frage wurde dann schnell gegeben: Mirallas umkurvte Bossi, zog an Wagner vorbei und zirkelte das Leder mit dem Innenrist des linken Fußes in den rechten Winkel des von Joubert gehüteten Kastens.
Luxemburg war nicht nur in dieser Szene lediglich Zuschauer bei seinem Galaspiel. Zu bestaunen gab es eine sehr agile, ballsichere und lauffreudige belgische Formation. Dass die „diables rouges“ wieder im Kommen sind, wurde mehr als offensichtlich.
Goldenes Händchen
Die Führung aber bremste nach und nach etwas ihren Elan, was die Luxemburger zu eigenen Vorstößen einlud. Solch einer wurde in der 42′ regelwidrig gestoppt. Freistoß-Spezialist Peters war gefragt und Protos ganzes Können war verlangt.
Die Halbzeitwechsel (Kitenge und Leweck für Bossi und Bensi) auf Luxemburger Seite machten sich gleich bemerkbar, Hellers bewies ein goldenes Händchen. Der Fola-Angreifer suchte schnell den Ettelbrücker, der Abwehrversuch eines belgischen Abwehrspielers erwies sich als zu kurz, was Mutsch noch schneller erkannte. Vor den Augen seiner rund 50 Angehörigen und Freunde traf der Sohn einer Belgierin zum frühen und etwas überraschenden Ausgleich.
In der 51′ dann beinahe die Krönung des Abends, als Strasser einen Freistoß mit dem Kopf zu Wagner verlängerte, dessen etwas missglückter Versuch senkte sich aber nur auf das Tornetz. Der Ausgleich schmeckte den Gästen absolut nicht.
Von der in der ersten Halbzeit gezeigten Vorstellung war lange Zeit nichts mehr zu sehen. Das ermöglichte Kitenge, es wie Mirallas zu versuchen, der kleine, aber feine Unterschied machte sich jedoch im etwas zu hoch angesetzten Linksschuss bemerkbar (62′). Im Gegenzug fälschte Hoffmann einen Versuch von Huysegems ab. Die neunte eigene Torchance hatte anschließend Huysegems, die zehnte dann Sonck. Belgien zeigte sich erholt, der gegnerischen Gesundung aber hielt Luxemburg stand.
Mit etwas Glück und weil es den Spielern von Guy Hellers gelang, nach dem Wechsel an die kämpferischen und teils auch spielerischen Leistungen gegen die Schweiz und Moldawien anzuknüpfen, wurden zum Jahresabschluss der Geburtstag, der Rekord und der Abschied reichlich versüßt.
STATISTIK o Luxemburg: Joubert – Martino (72′ Kintziger), Hoffmann, Strasser (90’+2 Lombardelli), Wagner – Mutsch, Payal, Peters, Bettmer (67′ Gerson), Bossi (46′ Leweck) – Bensi (46′ Kitenge) |
- Pokal-Finalspiele - 23. Mai 2016.
- Untere Divisionen - 22. Mai 2016.
- BGL Ligue / Ehrenpromotion - 22. Mai 2016.