Fußball: Fola ohne Trainer

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Der zweite Trainerwechsel der BGL-Ligue-Saison 2009/10 ist seit gestern Abend perfekt. Nach Olivier Ciancanelli, der seinen Platz in Monnerich aus beruflichen Gründen Claude Campos übergab, legte gestern auch der bisherige Fola-Trainer Pascal Welter sein Amt bei Fola Esch nieder. Auch der bisherige Co-Trainer Hippolyte Dangbeto wird zukünftig nicht mehr auf der Trainerbank der „Doyenne“ sitzen....

Wie immer montags begab sich auch gestern Pascal Welter auf den Escher Galgenberg. Diesmal aber nicht, um seine Mannschaft zum Training zu bitten, sondern um dem Team seinen Entschluss mitzuteilen. Dem Tageblatt gegenüber äußerte sich Pascal Welter wie folgt: „Aufgrund der mangelnden Resultate habe ich beschlossen, ab sofort nicht mehr Fola-Coach zu sein. Mit dieser Entscheidung hoffe ich, dem Team neue Impulse verleihen zu können.“ Der Rücktritt war für Pascal Welter eigenen Aussagen zufolge „eine sehr emotionale Sache, weil ich jetzt genau 20 Jahre im Verein tätig war.“
Im April dieses Jahres wurde Pascal Welter nach dem Rücktritt von Michael Lofy vom Co- zum Chef-Trainer befördert. Bereits vor sechs Jahren war Pascal Welter Trainer, als Fola aus der Ehrenpromotion in die 1. Division abstieg, aber gleich wieder aufstieg. Aus beruflichen Gründen (Auslandsaufenthalt) musste Pascal Welter damals bereits seinen Posten zur Verfügung stellen.
Seine gestrige Entscheidung sei, wie Pascal Welter weiter kundtat, „bereits vor drei Wochen gefallen. Ich habe mir nach dem Spiel gegen Käerjeng (0:0 am 4. Oktober) gesagt, die nächsten zwei Spiele (0:2 gegen Grevenmacher und 1:1 gegen Monnerich) abzuwarten. Wo wir derzeit wirklich stehen, hat man am Sonntag gegen Monnerich gesehen.“
Bereits nach dem 1:1 gegen den FCM hatte Pascal Welter gegenüber dem Tageblatt das Preis/Leistungs-Verhältnis bei seinen Spielern angeprangert. „Wir haben alles versucht, sogar Psycho-Tricks. Vielleicht waren einige intellektuell nicht in der Lage, das umzusetzen, was ich von ihnen verlangte. Untereinander verstanden wir uns wirklich sehr gut, es gab noch nicht mal Spannungen. In dieser Hinsicht kann ich niemandem Vorwürfe machen. Möglicherweise war es zu ruhig, ‚vläit hätt et eng Kéier misse flamen’“, gab sich Pascal Welter ob des Ausbleibens positiver Resultate ratlos.
Von den elf Meisterschaftsspielen bislang gewann Fola lediglich deren drei, fünf endeten mit einem Unentschieden und drei gingen verloren. Derzeit belegt die „Doyenne“ den enttäuschenden achten Platz. Während Pascal Welter noch nicht weiß, wie es mit ihm weitergeht („Präsident Gérard Lopez will eine Funktion für mich im Verein finden. Ich weiß nicht, ob ich so schnell wieder eine Nummer eins werden will, arbeitsbedingt ist eine Rolle als Co-Trainer sicher besser für mich.“), steht bereits fest, dass Hippolyte Dangbeto weiterhin Jugend-Koordinator bei der Fola bleibt. Das Training gestern leiteten Torwart Alija Besic und Kapitän Luciano Crapa. Wer in Zukunft die Geschicke beim ältesten Verein Luxemburgs leiten wird, ist dagegen noch ungewiss. Fest steht lediglich, dass ein ausländischer Trainer gesucht wird.